Acronis steigt in die Formel 1 ein: Vertrag mit Toro Rosso unterzeichnet

Acronis, den meisten von uns als Entwickler von Backup-Software bekannt, engagiert sich künftig in der Formel 1. Am Rande des Deutschland-GP in Hockenheim wurde ein Vertrag mit dem italienischen Red Bull Ableger “Toro Rosso” unterzeichnet. Die Zusammenarbeit geht aber über übliches Sponsoring hinaus, Acronis wird auch Technologiepartner und will mithelfen, die gewaltigen Datenmengen sicher zu verarbeiten.

Zur Vertragsunterzeichung am gestrigen Abend in Heidelberg waren nicht nur Acronis CEO Serguei Beloussov und Franz Tost als Teamchef von Toro Rosso anwesend, auch die beiden aktuellen Piloten Daniil Kvyat und Calos Sainz waren vor Ort – und demonstrierten ihre Künste erst mal auf der Xbox One.

Auf der unterhaltsamen Pressekonferenz wurde sehr viel aus dem Nähkästchen geplaudert. Natürlich weiß man, dass IT in der Formel 1 inzwischen eine unfassbar wichtige Rolle spielt. Beeindruckt war ich dennoch von der Zahl, dass an einem Rennwochenende 700 Gigabyte an Telemetriedaten erfasst werden. Diese werden zum Teil direkt an den Hauptsitz im italienischen Faenza gesendet und dort sofort ausgewertet.

Die Kernkompetenz von Acronis ist ja der Schutz vor Datenverlust. Wie wichtig das ist, erläuterte Franz Tost an einem Beispiel: Würde man die Daten von einer Testwoche verlieren, hätte das einen Zeitverlust von ein bis drei Zehntelsekunden pro Runde beim nächsten Rennen zur Folge. Das hat mich in dieser Konsequenz dann doch überrascht.

Ich geb’s ja gerne zu, die Meldung wäre wohl eher an mir vorbei gegangen, wäre ich nicht dabei gewesen. Es war aber ein wirklich spannender Abend mit interessanten Einblicken. Natürlich weiß jeder, dass so ein Formel 1 Bolide mit Technik vollgestopft ist. Irgendwie wurde das aber durch die Erzählungen besser greifbar, wenngleich die Fahrer gerne zugaben, dass all die Informationen, die sie von den Ingenieuren erhalten, manchmal die Schmerzgrenze übersteigen.