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Surface Book mit Performance Base: Hubraum statt Spoiler

Heute Vormittag habe ich ein paar Gedanken zum Surface Studio aufgeschrieben. Nun möchte ich mich noch in ein paar Worten der neuen Variante des Surface Book widmen, die ebenfalls am Mittwoch präsentiert wurde. Das war natürlich weit weniger spektakulär, für mich aber aus anderen Gründen ein Highlight: Denn es war ein Sieg der Vernunft über den Marketing-Bullshit, bei dem sinnlose Superlative wichtiger zu sein scheinen als der tatsächliche Nutzen.

Während wir woanders immer wieder nur hören, das neue Produkt sei “the thinnest, the lightest, the most amazing we ever made”, geht man bei Microsoft ganz entspannt hin und packt in die “Performance Base” für das Surface Book einen größeren Akku und eine leistungsfähigere Grafikeinheit. Dicker? Schwerer? Na und! Der Kunde will Leistung und Laufzeit, die soll er bekommen.

Ich hatte erst vor einigen Wochen gefordert, die Hersteller sollten sich von diesem Dünn&Leicht-Fetisch verabschieden und den durch die fortschreitende Miniaturisierung entstehenden Platz sinnvoll ausfüllen. Und ich freue mich, dass man das bei Microsoft genau so sieht.

Dass die neue Basiseinheit dicker ist, hat beim Surface Book aufgrund der Bauform letztlich keine Konsequenzen. Im Gegenteil, der von vielen kritisierte Spalt wird kleiner, auch weil man das Scharnier leicht überarbeitet hat. Bei dem folgenden Vergleichsfoto muss man allerdings auch berücksichtigen, dass man beim Foto der neuen Variante noch ein wenig perspektivisch nachgeholfen hat.

1.647 Gramm wiegt das neue Surface Book, das sind immerhin 71 Gramm mehr als die alte Version – oder 4,5 Prozent, das ist verhältnismäßig gesehen sehr viel. Eine vergleichbare Einsparung hätte man woanders vermutlich mit der Entdeckung des Penicillin gleichgesetzt, selbst wenn man dafür noch ein paar Anschlüsse und Tasten mehr hätte entfallen lassen müssen (sorry, das musste jetzt sein).

Absolut gesehen ist die Gewichtszunahme als Gegenleistung für doppelte Grafikpower und ein Drittel mehr Akkulaufzeit ein Witz und man wird den Unterschied überhaupt nicht spüren. Dennoch ist es eine mutige Entscheidung, sich einfach gegen den Trend zu stellen. Noch eine Inspiration, die sich OEMs beim Surface gerne abschauen dürfen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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