Project Cheshire ist der Nachfolger von Wunderlist
Derzeit gibt es Aufgaben in Outlook, die sich unter anderem auch mit OneNote und Sharepoint synchronisieren. Mit Cortana kann man Erinnerungen anlegen, und dann gibt es da noch das zugekaufte Wunderlist. Das klingt nach Chaos und ist es in der Praxis auch, denn es sind viele Einzellösungen, die nirgends so richtig zusammenlaufen.
Die gute Nachricht: Project Cheshire ist nicht hier, um dieses Chaos zu vergrößern, sondern um es zu beseitigen. Es ist ein Projekt von und mit den 6Wunderkindern, die Microsoft im Juni 2015 eingekauft hat. Mit ihrem KnowHow sollen die Berliner Entwickler eine durchgängige neue Lösung bauen, die sich wie ein roter Faden durch alle Microsoft-Produkte zieht.
Wunderlist hat eine eigene Infrastruktur und ein eigenes Abo-Modell. Dieses z.B. mit Office 365 zu verbinden, ist kompliziert. Darum bleibt Wunderlist, wie es ist, während man mit Project Cheshire eine neue Lösung baut, in die all die guten Dinge von Wunderlist einfließen, die sich aber harmonisch in das Microsoft-Ökosystem einfügt.
Aktuell gibt es Beta-Apps für Windows, iOS und Android sowie eine Web-Version. Die Einladungen werden direkt vom Wunderlist-Team verschickt und die Tester sind angehalten, keinerlei Informationen oder Screenshots zu veröffentlichen. “Ihr habt vielleicht gemerkt, dass es in letzter Zeit ein wenig still um uns geworden ist”, heißt es im Text. “Aber wir haben nicht die Füße hochgelegt, sondern arbeiten hinter den Kulissen an etwas völlig Neuem. Und wir laden Dich ein, es als einer der Ersten auszuprobieren”. Wer den “Sign up” Button in der Einladung drückt, erhält daraufhin den Link zum Download der Beta-Apps von Project Cheshire. Weil der Service wirklich von Grund auf neu gebaut wird, sind die Funktionen im Moment noch recht rudimentär. Einloggen kann man sich entweder mit einem bestehenden Wunderlist- oder Office 365-Account.
Wann aus Project Cheshire ein finales Produkt wird, und ob Wunderlist dann noch eigenständig weitergeführt oder wie der Sunrise-Kalender am Ende eingestampft wird, weiß ich leider nicht. Im Hinblick auf kommende Weiterentwicklungen und den Aufwand, zwei gleiche Services zu pflegen, rechne ich allerdings damit, dass Wunderlist irgendwann auslaufen wird.
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!