Am Puls von Microsoft

Surface Pro: 45 GB vorbelegt – und warum das ziemlich normal ist

Da macht mal wieder eine Meldung die Runde, die das Zeug zum Skandal hat: Auf Nachfrage von Softpedia hat Microsoft mitgeteilt, dass beim Surface Pro mit 128 GB Speicher tatsächlich nur 83 GB nutzbar sein werden – 45 GB sind von Haus aus vorbelegt. Ob jetzt wieder Vorwürfe von wegen irreführender Angaben wie beim Surface RT aufkommen werden? Gut möglich – obwohl das eigentlich ein ziemlich normaler Wert ist. Das Surface Pro ist zwar an sich eine neue Erfindung, aber unter dem Strich halt doch nur ein ganz normaler Windows Computer.

Einen solchen habe ich hier zufällig auch gerade herum stehen: Ein Asus Ultrabook mit vorinstalliertem Windows 8. Schauen wir uns doch mal an, was da so alles vorbelegt ist:
Da gibt es eine 20 GB große Wiederherstellungspartition, mit der das Gerät in seinen Auslieferzustand zurück versetzt werden kann. Der Windows-Ordner ist ebenfalls rund 20 GB groß. Die Auslagerungsdatei und die hyberfil.sys machen zusammen nochmals rund 7 GB voll (der Standardwert bei 4 GB RAM, so viel hat das Surface Pro auch) – und schwupps, schon haben wir sogar mehr als die 45 GB zusammen, die dem Surface Pro fehlen.
Business as usual also, wie man sieht.
Caschy ist sich nicht sicher, ob bei der 64 GB Version des Surface Pro ähnlich viel Speicher vorbelegt sein wird – was zur Folge hätte, dass auf diesem nur 19 GB frei nutzbar sind. Ich weiß es natürlich nicht, aber wenn ich mir die obigen Zahlen so anschaue, dann würde es mich wundern, wenn es anders wäre.
Nachtrag: Wie Microsoft inzwischen mitteilte, sind bei der 64 GB Version 23 GB frei nutzbar.

Ob es eine gute Idee der Hersteller inklusive Microsoft ist, die Wiederherstellung mit auf die Platte zu packen? Bei einem PC mit 2 TB-Festplatte tut eine solche Partition nicht weh, aber bei den Windows-Tablets mit knappem Speicher schmerzt das doch sehr. Die Frage ist natürlich: Wie sähe die Alternative aus? Wiederherstellungs-DVDs für Geräte ohne optisches Laufwerk? Kann ja dann auch nicht die Lösung sein.

Warum eigentlich keine Wiederherstellung aus der Cloud? Dauert natürlich viel länger, aber wäre das am Ende nicht besser, als gut ein Drittel des Speicherplatzes (auf ein 64 GB Gerät bezogen) für einen Notfall abzuknapsen, von dem man nicht einmal weiß, ob er jemals eintritt? Wir brauchen da eine bessere Lösung – oder ganz schnell Tablets mit deutlich mehr Speicherkapazität.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige