12 Millionen Downloads von Office fürs iPad: Was stimmt nicht an dieser Zahl?

Innerhalb von nur einer Woche wurde die Office-Version für das iPad schon stolze 12 Millionen Mal herunter geladen. Das ist selbst für den großen iPad-Markt ein mehr als respektabler Wert, über den sich Microsoft via Twitter so sehr freute, dass man eine hübsche Grafik bastelte, welche die Anzahl der Downloads visualisiert.
Wenn man kurz nachdenkt, fragt man sich aber unweigerlich: Moment mal – was stimmt denn an dieser Zahl nicht? Um die Office-Apps auf dem iPad nutzen zu können, benötigt man ein Office 365 Abonnement, und nach eigenen Angaben hat Microsoft dieses bislang rund 3,5 Millionen Mal an Mann und Frau gebracht.

Hat man jetzt mal eben die Anzahl der Office 365 Kunden fast vervierfacht? Nein, natürlich nicht, denn einerseits sind die Apps an sich kostenlos, sie funktionieren dann allerdings nur im Lesemodus. Wer auch editieren will, muss das Abo kaufen, was direkt aus der App heraus möglich ist.

Konnte Microsoft damit also wenigstens die Zahl potenzieller Office 365 Kunden explosionsartig steigern? Nein, auch das nicht, denn bei den 12 Millionen hat Redmond ein wenig geflunkert, die Grafik oben enthält auch einen Hinweis darauf. Man hat nämlich nicht nur die Downloads von Excel, Word und Powerpoint zusammengerechnet und dabei ganz sicher viele Nutzer doppelt und dreifach gezählt, sondern zusätzlich das sowieso kostenlose OneNote einbezogen. Und ich behaupte einfach mal, dass Letzteres sogar den Löwenanteil ausmacht.

Wie dem auch sei: Word, Excel, Powerpoint, OneNote sowie Office Mobile für das iPhone haben die iTunes Charts mächtig gerockt und damit gezeigt, dass es die richtige Entscheidung von Microsoft war, so vorzugehen. Apple darf sich darüber freuen, dass die Verfügbarkeit von Office ein echter Kaufgrund für das iPad ist – kostenloses iWorks hin oder her. Dass die Office Apps das eigene Öko-System ein wenig aufmischen, wird man in Cupertino jedoch vielleicht nicht direkt mit Sorge, wohl aber argwöhnisch sehen.

Quelle: Twitter, via Caschy