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1. Juli 2014: Microsoft zieht gegen aggressive AdWare in den Krieg

AdWare ist ein lästiges Thema, beinahe Jeder von uns hat damit schon Bekanntschaft gemacht. Man installiert sich ein kostenloses Programm und wundert sich über bunte Popups, geänderte Startseiten, kostenlose Zugaben und diverse andere Dinge, die Macher sind da äußerst kreativ.
Besonder fies ist AdWare, die sich in den Browser einklinkt und Werbung in Webseiten einschmuggelt, so dass der Besucher denkt, die Werbung stamme von der Seite selbst. Ihr ahnt nicht, wie viele böse Mails ich deshalb schon bekommen habe.

Microsoft hat sich Großes vorgenommen: Aggressiver AdWare soll der Garaus gemacht werden, ab diesem Zeitpunkt soll Windows ‘von Haus aus’ gegen AdWare kämpfen. In der Ankündigung ist nicht genannt, ob man diese Funktionalität in den Defender oder den Smart Screen Filter integrieren wird, aber eines von beiden wird es wohl werden. Ist ja aber auch erst mal nicht so wichtig.

Dass Werbung eine wichtige Einnahmequelle für Entwickler ist, die ihre Software kostenlos anbieten, ist laut Microsoft nicht verwerflich, für viele Entwickler ist das ein tragfähiges Modell, an dem man nicht rütteln will. Wer innerhalb seines Programms Werbung einblendet, muss keine Angst haben, von diesem neuen Schutzmechanismus angegriffen zu werden (sonst gäbe es ja auch kein Skype mehr *scnr*).

Im Fokus stehen aber sehr wohl Programme, die z.B. ungefragt Popups oder Webseiten öffnen, um darauf Werbung anzuzeigen oder die auf dem oben erwähnten Weg Werbung in Webseiten einschmuggeln.
Das will Microsoft nicht direkt unterbinden, aber es werden Regeln aufgestellt, an die sich die Programme halten müssen. Sobald ein Programm Werbung außerhalb seines eigenen Fensters anzeigt, muss es diese kennzeichnen, z.B. durch den Schriftzug ‘powered by ….’, so dass der Nutzer sofort erkennen kann, wer ihm diese nette Produktempfehlung präsentiert. Außerdem muss es einen sichtbaren und auch wirksamen Schalter geben, der die Werbung schließt. Dieser ‘Schließen’-Knopf darf dann keine weiteren Aktionen auslösen, wie man das ja leider ebenfalls nur allzu gut kennt.

Darüber hinaus müssen mit AdWare ausgestattete Programme eine Möglichkeit zur sauberen Deinstallation anbieten. Wird das Programm entfernt, muss auch die zugehörige AdWare-Komponente vom System verschwinden.

Hält sich ein Entwickler nicht an diese Regeln, so muss er ab dem 1. Juli damit rechnen, dass sein Programm unter Windows nicht mehr läuft. Es wird also nicht die AdWare als solche blockiert, sondern das Problem an der Wurzel gepackt – das Wirtsprogramm wird an der Ausführung gehindert.
Der Nutzer wird darüber natürlich informiert, und er kann dann selbst entscheiden, ob er das Programm wieder zulassen möchte oder nicht.

Quelle: Microsoft

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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