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An Xbox Music will Microsoft festhalten – größeres Update angekündigt

Joe Belfiore von Microsoft hat via Twitter Gerüchte dementiert, der Streamingdienst Xbox Music stehe vor dem Aus. Wie war es zu diesen Gerüchten überhaupt gekommen?
Bei einem Gespräch mit Journalisten über die Quartalszahlen und die künftige Strategie von Microsoft hatte Satya Nadella auch über die Musik- und Video-Dienste gesprochen und gesagt, man werde seine Investitionen in diesem Bereich “optimieren”. “Streamline” heißt das auf Englisch und steht eher für die diplomatische Form von “Kürzen”, denn für das Erhöhen und Ausbauen von Investitionen gibt es im Englischen schönere Worte.

In Anbetracht der Tatsache, dass Redmond sich von Nokia MixRadio trennen möchte, konnte man so natürlich auf den Gedanken kommen, dass eventuell auch bei Xbox Music demnächst der Stecker gezogen wird. Dem widersprach Joe Belfiore dann gestern Abend deutlich – erst twitterte er, dass es keinerlei Pläne gebe, Xbox Music und Video aufzugeben, um eine Minute später ein größeres Update für Xbox Music in den kommenden Wochen anzukündigen.

Noch bevor diese Gerüchte aufkamen, habe ich letztes Wochenende mit meinem Co-Autor Stephan diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob Microsoft nicht vielleicht sogar gut beraten wäre, Xbox Music einzustampfen und sich stattdessen einen starken Partner wie Spotify ins Boot zu holen, der gegen das nötige Kleingeld ein paar Exklusiv-Features für die Windows-Welt liefert.

Zu dieser Idee trieb mich ein wenig Frust, und damit meine ich jetzt nicht die immer noch sehr schlechte Musik-App von Windows Phone 8.1, das wird Microsoft früher oder später in den Griff bekommen, sondern den Dienst insgesamt.

Als “All in One” Service wurde Xbox Music seinerzeit vorgestellt, nach wie vor fehlt aber ein für mich essentielles Feature, nämlich das Synchronisieren der eigenen Musik, die Microsoft nicht im Bestand führt. Davon habe ich eine ganze Menge. Es ist frustrierend, wenn zwar Playlisten synchronisiert werden, deren Inhalte dann aber nicht allen Geräten abgespielt werden können – dabei hab ich schon alle meine Musik auf OneDrive hochgeladen, es fehlt also nur ein ganz kleiner Schritt, das miteinander zu verknüpfen.

Der Streaming-Service selbst ist super und ich nutze ihn mit Begeisterung, aber es gibt dann immer wieder so Kleinigkeiten, die mich ärgern. So würde ich beispielsweise gerne Kaufmusik grundsätzlich ausblenden, weil die Preise bei Xbox Music grundsätzlich unattraktiv sind, und weil ich kein Album zu Kauf angeboten bekommen möchte, welches ich schon besitze. Bei der Suche taucht die Kaufversion oft vor dem Treffer in der eigenen Sammlung auf.

Nun ist ja aber ein “größeres Update” in Aussicht gestellt, vielleicht macht Xbox Music damit tatsächlich einen großen Schritt nach vorne. Ich würde es mir wünschen, denn wie gesagt bin ich unter dem Strich sehr zufrieden. Wenn der Matching-Service hinzukommt und ein paar kleine Ärgernisse ausgemerzt werden, dann ist man wirklich ganz weit vorne dabei.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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