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Gerücht: Microsoft denkt über Einstellung der Surface-Reihe nach – Update: Dementi

Es gibt Gerüchte, die möchte man am liebsten links liegen lassen. Aber dann weiß man sofort, dass das Thema zu interessant ist und es ja am Ende doch alle anderen Seiten aufgreifen werden – und dann hat man keine andere Wahl, als selbst auch etwas darüber zu schreiben.
Nun denn: Digitimes berichtet unter Berufung auf mehrere Quellen in Zuliefererkreisen, dass Microsoft darüber nachdenkt, die Surface-Gerätereihe komplett einzustampfen. Grund sei die weiterhin schwache Nachfrage auch beim Surface Pro 3.

Es gäbe nicht genügend Vertriebspartner, die Preise seien zu hoch, und das Wachstum bei den großformatigen Smartphones würde die Nachfrage nach Tablets immer weiter nach unten drücken.

Aus seinen Quellen will Digitimes außerdem erfahren haben, dass Microsoft kaum mehr als eine Million Surface Pro 3 verkaufen könne und die gesamte Produktreihe bislang einen Verlust von 1,7 Milliarden Dollar eingefahren habe.

Am Ende des Berichts heißt es dann noch, dass die Windows Phones ja auch so schlecht laufen und die Xbox One ebenfalls niemand kauft. Und spätestens dann verfestigt sich der Eindruck, dass dieser Bericht nichts weiter als plumpe Stimmungsmache gegen Microsoft ist.

Die Verluste sind nichts Neues, und sie stammen zum Großteil von der ersten Generation des Surface, als Microsoft in grandioser Selbstüberschätzung viel zu viel Geräte produzieren ließ. Dass man mit einem neuen Produkt nach zwei Jahren noch nicht in der Gewinnzone ist, ist unter dem Strich aber völlig normal. Zumal Microsoft auf diesem Gebiet ja nach wie vor ein Startup ist.

Das Argument, große Smartphones und Tablets würden auf den Tablet-Markt drücken ist ebenfalls korrekt, geht aber zumindest am Surface Pro 3 vorbei – denn niemand überlegt sich, ob er sich statt des Pro 3 lieber ein Phablet kauft. Das Pro 3 ist in erster Linie ein vollwertiger PC, der auch Tablet sein kann, und nicht umgekehrt.

Die neuesten Zahlen zeigen außerdem, dass das Surface Pro 3 schon jetzt auf Augenhöhe mit seinen beiden Vorgängern ist. Ohne die exakten Zahlen zu kennen, kann man zumindest behaupten, dass es viel besser angenommen wird.

Vor dem Surface Pro 3 hätte ich einem solchen Gerücht durchaus geglaubt, aktuell jedoch nicht. Auch wenn Satya Nadella seit seinem Amtsantritt kein einziges Mal mehr von einer Devices&Services Company gesprochen hat.

Update
Üblicherweise ist es nicht Microsofts Sache, sich zu Gerüchten zu äußern, die sitzen solche Geschichten immer konsequent aus. Wie ernst es den Remondern mit dem Surface ist, kann man schon alleine daran erkennen, dass man in diesem Fall eine Ausnahme macht. Brian Hall, General Manager Surface, schreibt heute auf dem Surface Blog: We are here to stay.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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