Windows 10: Windows Updates verzögern oder überspringen
Man sollte wissen, was man da tut, darum möchte ich jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, was der Gruppenrichtlinien- und der Registry-Editor sind. Wer mit diesen Begriffen nichts anzufangen weiß, für den sind die automatischen Updates genau richtig.
Wer Windows 10 Pro einsetzt, kann die Einstellungen in Windows Update über die Gruppenrichtlinie vornehmen. Dazu öffnet man gpedit.msc und hangelt sich zu folgendem Pfad durch:
Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windows-Komponenten / Windows Update
Hier finden wir auf der rechten Seite die Richtlinie “Upgrades und Updates zurückstellen”, die man per Doppelklick öffnet. Es erscheint der folgende Dialog.
Damit die Einstellungen im unteren Teil überhaupt wirksam werden, muss oben der Punkt “Aktiviert” ausgewählt werden.
Mit “Upgrades” sind die Hauptversionen von Windows 10 gemeint, wie z.B. das November Update, welches offiziell als “Version 1511” von Windows 10 firmiert. Als “Updates” sind die regulären Patches zu verstehen, die via Windows Update ausgeliefert werden.
Im Screenshot sind jeweils die maximal möglichen Zeiträume dargestellt. Upgrades können um bis zu acht Monate, Updates um bis zu vier Wochen zurückgestellt werden. Nach Ablauf dieser Fristen werden sie automatisch installiert.
Aktiviert man die Option “Upgrades und Updates anhalten”, so bewirkt das nicht etwa die komplette Abschaltung von Windows Update. Stattdessen werden aktuelle Updates und Upgrades übersprungen und es wird die nächste Version automatisch installiert.
Definitionsupdates für den Windows Defender werden von all diesen Einstellungen nicht berührt, diese kommen weiterhin automatisch.
Einschränkung: Ist der PC für die Teilnahme am Windows Insider Programm registriert, sind alle Einstellungen komplett wirkungslos. Gleiches gilt, wenn die Richtlinie “Telemetrie zulassen” im Pfad “Datensammlung und Vorabversionen” aktiviert und auf den Wert 0 eingestellt ist.
Funktioniert eventuell auch mit Windows 10 Home
In der Home-Edition von Windows 10 gibt es keinen Gruppenrichtlinien-Editor, gleichwohl besteht die Möglichkeit, die entsprechenden Parameter in der Registry zu hinterlegen. Allerdings vermag ich ehrlich gesagt nicht zu sagen, ob diese Einstellungen greifen oder einfach ignoriert werden.
Wer es probieren möchte, der öffnet den Registry Editor und navigiert zum Pfad
HKEY_LOCAL_MACHINE \ SOFTWARE \ Policies \ Microsoft \ Windows
Hier wird, falls nicht schon vorhanden, zuerst auf der linken Seite ein neuer Schlüssel “WindowsUpdate” angelegt.
Nun werden auf der rechten Seite per Rechtsklick / Neu / DWORD-Wert die entsprechenden Einträge angelegt und konfiguriert:
DeferUpgrade, Wert 1. Entspricht dem “Aktiviert” im obigen Screenshot
DeferUpdatePeriod, Wert 1 bis 4: Zeitraum in Wochen für das Zurückstellen von Updates
DeferUpgradePeriod, Wert 1 bis 8: Zeitraum in Monaten für das Zurückstellen von Upgrades
PauseDeferrals, Wert 1: Für das Zurückstellen von Updates und Upgrades (0 oder löschen, wenn nicht gewünscht)
So könnte das beispielsweise dann aussehen:
Und wie immer bei Anleitungen dieser Art gilt selbstverständlich: Ihr handelt auf eigene Gefahr.
Thema:
- Windows 10
Über den Autor
Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!