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Spannendes Phonepad-Patent von Microsoft positioniert das Smartphone als Großrechner

Microsoft hat ein sehr spannendes Patent beantragt, welches sich konkret auf ein Phonepad bezieht, also eine Kombination aus Smartphone und Tablet. Die Patentschrift geht aber noch sehr viel weiter und beschreibt in abstrakter Form das Zusammenspiel des Smartphones mit weiteren Geräten wie PC, Notebook, Spielkonsole oder Fernseher. In der Beschreibung wird ein Vergleich mit Mainframe-Systemen gezogen, wo viele dumme Terminals mit einem intelligenten Großrechner verbunden sind, der alle Aufgaben übernimmt.

Die Kollegen von MSPU haben die Patentschrift entdeckt, die vom August 2015 stammt und jetzt veröffentlicht wurde. Erteilt wurde das Patent bislang nicht.

Exemplarisch wird hier ein Phonepad dargestellt, also eine Kombination aus Smartphone und Tablet, bei der es sich aber grundsätzlich weiterhin um zwei verschiedene Geräte handelt. Also kein Vergleich mit bisherigen Phonepads, bei denen man das Smartphone in die Tablet-Einheit einführen muss. Der Trick bei diesem Konzept ist, dass eine Person das Smartphone und eine andere das Tablet benutzen kann, alle Rechenpower dabei aber aus dem Smartphone kommt und das Tablet nur ein “dummes” Display ist. Continuum im Kleinformat sozusagen. Vorteil für den Kunden: Er muss nicht mehr zwei voll ausgestattete Geräte kaufen.

Microsoft treibt das Spiel in der Patentschrift aber noch sehr viel weiter und zeichnet ein Szenario auf, in der das Smartphone zu einer Art Großrechner wird, das sich mit zahlreichen weiteren Geräten verbindet. Dabei können diese Geräte durchaus eine eigene Intelligenz haben, so dass es zu einer Aufgabenteilung zwischen den Geräten kommt. Das Smartphone spielt dabei aber die führende Rolle und verbindet sich dafür seinerzeit mit Servern, Datenspeichern und Services in der Cloud.

Der Ansatz hier ist wirklich visionär, und zu dem Patentantrag gehören wohl auch diverse Apparaturen, also Prototypen von Geräten, die so arbeiten sollen, wie es in der Patentschrift beschrieben ist.

Wenn man sich mal umschaut, dann stellt man fest, dass man viele hochentwickelte Geräte um sich herum hat: Smartphone, Tablet, Notebook, Desktop-PC, allesamt mit Hochleistungs-Prozessoren, die eine Hauptbeschäftigung teilen: Sie langweilen sich.
Man stelle sich vor, alle diese Geräte bleiben in dieser Form nutzbar, kosten aber insgesamt bedeutend weniger, weil sie sich die teuren Komponenten teilen.

Die Patentschrift kann hier in voller Länge abgerufen werden, ich kann die Lektüre nur empfehlen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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