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Windows 10 Mobile Rollout: Wie wäre es denn zur Abwechslung mit einem spekulativen Termin?

Man kommt sich ja allmählich nur noch albern vor, wenn man über den Rollout von Windows 10 Mobile berichtet. Oder besser gesagt nicht berichtet, denn es geht ja immer nur um zwei Dinge: Entweder man diskutiert über einen bevorstehenden, möglichen Starttermin, oder man stellt fest, dass sich ein Gerücht mal wieder nicht bestätigt hat. Heute können wir gleich beides auf einen Schlag erledigen, denn aus dem kolportierten Start in dieser Woche wird wohl nichts werden. Stattdessen wird der Kickoff nun für die zweite Märzhälfte anvisiert, wie Evan Blass auf Venture Beat schreibt. Das geht aus einer E-Mail hervor, die Microsoft an seine Partner verschickt hat.

Wenn die Infos stimmen, dann wird aber auch dann niemand Windows 10 Mobile unaufgefordert erhalten. Stattdessen müsse man es manuell anstoßen – mutmaßlich wird das Upgrade dann über den Production Ring der Insider App ausgerollt werden. Erst “irgendwann später” will Microsoft das Update dann aktiv auf unterstützte Geräte pushen.

Ich glaube, dass es genau so kommen wird, und das aus “irgendwann später” eher ein “irgendwann sehr viel später” oder vielleicht auch ein “niemals” werden wird. Und ich stelle mich jetzt mal kurz auf den Tisch, trommle mir mit beiden Fäusten auf die Brust und stelle fest: Exakt das habe ich bereits im November vorhergesagt. Ich zitiere aus dem Beitrag von damals mit dem Titel “Windows 10 Mobile – Windows as a self service”:

Ich gehe davon aus, dass die Insider App (vielleicht dann unter anderem Namen) ein wichtiges Werkzeug für den Rollout werden wird. Auf diesem Wege wird man sich die offizielle Version von Windows 10 Mobile holen können, sobald sie zur Verfügung steht. Und für diverse Modelle wird sie dauerhaft der einzige Weg bleiben, Windows 10 und weitere Updates dafür zu erhalten. Für diese Modelle wird es über das Device Recovery Tool dann auch immer wieder einen Weg zurück zu Windows Phone 8.1 geben.
So kann Microsoft seine Zusage einhalten, Windows 10 Mobile möglichst für alle Geräte zur Verfügung zu stellen, “spart” sich aber den Stress, auch in Zukunft jede neue Version für jedes einzelne Modell zu verifizieren.

Welche Modelle nun regulär, offiziell und unaufgefordert das Update erhalten, und für welche man zur Selbsthilfe greifen muss – da kann ich nur raten. Aber ich schätze, dass der offizielle Zug nicht für sehr viele Modelle abfahren wird.

Genau der Punkt, künftige Windows 10 Mobile Upgrades für eine große Zahl von Geräten verifizieren zu müssen, wird dazu führen, dass nur ganz wenige Modelle ein “offizielles Upgrade” erhalten werden. Aber wie ich vorgestern schon schrieb, ist das auch gar nicht weiter schlimm.

Microsoft könnte dieses Trauerspiel beenden, wenn sie das Offensichtliche jetzt genau so deutlich kommunizieren würden. Dann gäbe es noch ein Mal einen großen Aufschrei, aber es wüssten endlich alle Bescheid. Stattdessen befürchte ich aber, dass man noch monatelang herumeiern und im Zweifel immer behaupten wird, alles liefe genau nach Plan. Und darum wird man sich auch weiterhin albern fühlen müssen, wenn man über das Thema schreibt.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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