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Microsoft gibt Unternehmen die inhaltliche Kontrolle über gesammelte Windows 10 Telemetriedaten

Microsoft gibt Unternehmen die inhaltliche Kontrolle über gesammelte Windows 10 Telemetriedaten

Die Telemetriedaten sind seit der Einführung von Windows 10 im Jahr 2015 ein Dauerthema in den Datenschutz-Diskussionen. Microsoft sagt, diese Daten seien anonymisiert und daher kein Eingriff in die Privatsphäre, außerdem seien sie sehr wichtig, um die Zuverlässigkeit und Stabilität von Windows 10 zu gewährleisten und beispielsweise Fehler und deren Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen.

Die Kritik reicht von unzureichender Kontrolle und Transparenz über die gesammelten Daten bis hin zu wildem Aluhut-Bullshit. Microsoft hat darauf bis jetzt nur zögerlich reagiert, bei den Endkunden zeigt man keinerlei Entgegenkommen, Unternehmenskunden haben in Windows 10 Enterprise allerdings die Möglichkeit, die Telemetriedaten komplett abzustellen. Ich habe mich schon lange gefragt, warum man nicht einfach allen Nutzern die Möglichkeit zur Abschaltung gibt. Die allermeisten Endnutzer interessiert es ja ohnehin nicht, die Diskussion aber wäre endgültig beendet.

Wie dem auch sei: Für die Unternehmenskunden mit Windows 10 Enterprise führt Microsoft nun eine dritte Option ein: Sie können die Telemetriedaten aktivieren, diese landen aber nicht in der großen Black Box von Microsoft, sondern werden in einem separaten Speicherbereich abgelegt, auf den die Kunden wiederum über ihren Azure-Account Zugriff haben. Datenschutzrechtlich gesprochen ist Microsoft in diesem Fall nicht mehr der Eigner der Telemetriedaten, sondern nur noch der Auftragsdatenverarbeiter.

Laut Microsoft können Unternehmen auf diese Weise selbst von den Telemetriedaten profitieren, gleichzeitig aber auch die Vorgaben der DSGVO umsetzen, weil sie beispielsweise die Daten eines bestimmten Geräts gezielt aus dem Datenpool entfernen können.

Der neue Data Processor Service ist bereits in den Testbetrieb gestartet. In den kommenden sechs Monaten will man gemeinsam mit den Kunden Erfahrungen sammeln und eventuell notwendiges Feintuning betreiben, bevor der Dienst schließlich allen Enterprise-Kunden zur Verfügung gestellt wird. Über ein Webformular kann man sich zur Teilnahme an diesem Testlauf anmelden.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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