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Mal wieder Malware im Android-Store

Maddes

gehört zum Inventar
Erneut hat Google mit Malware verseuchte Apps in seinem App Store vertrieben.
Eine Bemerkung vorweg: deutsche Anwender sind von diesem Angriff nur dann betroffen, wenn sie sich auch zeitweise in China aufhalten. Es besteht daher aktuell kein Grund zur Panik. Aber die Entwickler sind so intelligent vorgegangen, dass es nicht unwahrscheinlich ist, solche Angriffe auch auf deutsche Nutzer zu erwarten.
Wie der Antivirenhersteller Sophos mitteilt, haben die Entwickler über Googles Store die Anwendungen iMatch, 3D Cube horror terrible, ShakeBanger, Shake Break, Sea Ball, iMine, iCalendar, LoveBaby, iCartoon und iBook veröffentlicht. Es ist also für jeden etwas dabei, vom Spiel über Erotik und einen eReader bis hin zu einer Business-Anwendung. Diese Anwendungen versenden eine SMS, mit der kostenpflichtige SMS-Dienste abonniert werden. Damit der Anwender den Braten nicht sofort riecht, überwacht die Malware den einkommenden SMS-Verkehr und löscht die Bestätigungsmail des Anbieters der Premiumdienste. Prompt sitzen die Android-Nutzer auf einem teuren Abo.
Nachdem Google im März in seinem Store schon einmal Malware verbreitet hat, wird dort jetzt sicher jede App auf Malware geprüft. Aber auch daran haben die Entwickler gedacht und dafür gesorgt, dass die Malware nur dann aktiv wird, wenn das Telefon sich in ein chinesisches Netz einbucht. Testet Google die App am Firmensitz in den USA oder lässt sie vielleicht durch ein indisches Unternehmen testen, tritt das Verhalten nicht auf. Da ich nicht weiß, ob es möglich ist, einer App bzw. einem Mobiltelefon die Einbuchung in jedes Netz weltweit vorzugaukeln, halte ich es durchaus für denkbar, dass eine ähnliche Malware in der näheren Zukunft auch Nutzer in Deutschland bedroht.
Gibt es einen wirklichen Schutz gegen solche Angriffe? Wohl eher nicht. Der einzige relative Schutz besteht darin, ein Smartphone mit einer relativ wenig verbreitete Softwarebasis zu wählen, da es für die Entwickler der Malware nicht wirklich wirtschaftlich ist, einen solchen Aufwand für eine Plattform mit geringer Verbreitung zu treiben.
Auch wenn diese Software selbstverständlich mit schweinisch noch sehr wohlwollend beschrieben ist, muss ich doch der Leistung der Malwareentwickler meinen Respekt erweisen.
 
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