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Windows 8 Verkäufe: Man nehme, sofern vorhanden…

Seit knapp drei Wochen ist Windows 8 nun auf dem Markt. Nach wenigen Tagen äußerte sich Steve Ballmer euphorisch, dass bereits vier Millionen Kunden die Möglichkeit des günstigen Online-Upgrades genutzt hätten. Ihm wird dabei ebenso klar gewesen sein wie mir, dass das eine kurze und heftige Welle sein würde. Die ‘Early Adopter’ stürzen sich auf Windows 8 wie der Teufel auf die arme Seele, der Rest wartet erst mal ab, wie sich das Ganze so entwickelt.
Die allermeisten Consumer kaufen ein neues Windows ja sowieso zusammen mit einem neuen Computer – und so verwundert es nicht, dass die Verkaufszahlen drei Wochen nach dem Start auf einmal als ‘enttäuschend’ bezeichnet werden – so will das zumindest Paul Thurrott aus internen Quellen erfahren haben. Ich würde das auch direkt unterschreiben, ohne diese Meldung zu kennen.
Und gerne würde ich den Windows 8 Hassern – ich habe hier schon den einen oder anderen gesehen – das Erfolgserlebnis gönnen und ihnen zustimmen, dass die verärgerten Kunden die schönen neuen Devices wie Sauerbier in den Regalen vergammeln lassen, weil Windows 8 ja so furchtbar schlecht ist. So ist das aber nicht.

Die Wahrheit ist vielmehr: WAS sollen die Leute denn bitteschön kaufen? Es gibt ja nix!
Ihr erinnert Euch ja vielleicht noch an meine Erlebnisse bei Saturn am Erstverkaufstag von Windows 8. Nun, am Mittwoch war ich bei Saturn in Hamburg, und da sah das schon sehr viel besser aus. Es gab eine Aktionsfläche und einen kompetenten Berater (ich hab ihm ein paar knifflige Fragen gestellt, und er antwortete prompt). Aber – und das ist das Entscheidende: Es gab immer noch so gut wie keine Geräte.
Ein Notebook mit Touchscreen von Sony, das ATIV Smart PC Tablet von Samsung, das ASUS Vivo Tab mit Windows RT – und das war es dann auch schon. Von den “hundert neuen Geräten”, die eigens für Windows 8 entwickelt wurden und die nun die Läden stürmen sollen, sind wir also noch ein gutes Stück entfernt. Woher also sollen die Verkaufszahlen denn kommen?

Paul Thurrott sieht das in seinem Artikel ziemlich anders und zählt eine Reihe von Gründen dafür auf, warum Windows 8 nicht so gut ankommt (die neue Oberfläche gehört aber nicht dazu). Vielleicht hat er damit sogar Recht – das werden wir aber meiner Meinung nach erst wissen, wenn die vielen angekündigten Devices dann endlich mal im Laden stehen und tatsächlich nicht gekauft werden.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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