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Spam in Windows 10 – jetzt auch im Explorer

Man ärgert sich regelmäßig über Clickbait-Überschriften in diversen Online-Magazinen, die mit reißerischen Überschriften auf reichlich Besucher hoffen, in dem sie an sich harmlose Ereinignisse zu großen Katastrophen hochstilisieren. Es gibt jedoch ein Thema, bei dem es zunehmend schwer fällt, eine sachliche Überschrift zu formulieren. Weil es wirklich so dramatisch ist.

Die Rede ist von Werbeeinblendungen in Windows 10. Oder nennen wir es ruhig beim Namen: Es ist Spam, denn diese Einblendungen sind unerwünscht, aufdringlich und stellen bewusste Entscheidungen des Nutzers in Frage. Wenn ich Edge nicht nutze, dann deshalb, weil ich das so entschieden habe. Ich brauche keine Hinweise, dass er der schnellste Browser sei (was außerdem wohl noch zu beweisen wäre).

Und ebenso braucht jemand, der sich gegen die Nutzung von OneDrive entschieden hat, keine unerwünschte Nachfrage, ob er es sich nicht vielleicht doch nochmal überlegen möchte – und schon gar nicht inmitten seiner Arbeit mit dem Datei-Explorer, wie das bei Microsoft neuestem Geniestreich der Fall ist:


(Bild via TheVerge)

Kollege Witold von Winfuture hat gestern dazu einen Kommentar verfasst, dem ich mich inhaltlich voll anschließe. Dieses Vorgehen von Microsoft ist unseriös und an der Grenze zur Unverschämtheit. Dass sie sich durch Proteste bremsen lassen, glaube ich aber dennoch nicht.

Während der Phase des kostenlosen Upgrades auf Windows 10 habe ich mich über Verschwörungstheorien amüsiert, die davor warnten, dass Microsoft nach Ablauf der kostenlosen Phase die Hand aufhalten und Geld verlangen könnte. Dass etwas noch Schlimmeres passieren könnte, hatte ich allerdings nicht auf dem Schirm.

Windows 10 ist das beste Betriebssystem aller Zeiten, für diese Meinung würde ich mich auspeitschen lassen. Bitte, liebe Leute von Microsoft, reißt die Plakate wieder runter und belasst es dabei. Ihr tut euch keinen Gefallen.

P.S.: Die OneDrive-Werbung scheint bislang in Deutschland nicht aufzutauchen, falls doch lässt sie sich durch Deaktivierung der Option “Benachrichtigungen des Synchronisierungsanbieters anzeigen” abschalten. Aber das kann und darf nicht die Lösung sein, zumal damit auch die Benachrichtigungen eines anderen Cloud-Clients wie z.B. Dropbox abgeschaltet werden.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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