Am Puls von Microsoft

US-Bildungsmarkt: Google weit vor Microsoft

In der letzten Woche hat Microsoft seine neuen und ehrgeizigen Pläne vorgestellt, mit denen man im Bildungs-Sektor um die Gunst der Schüler und Lehrer kämpfen möchte. Dabei geht es in erster Linie um den amerikanischen Markt, den Google mit seinen Chromebooks und der GSuite erobert hat. Es fällt ja von hier aus immer ein wenig schwer, sich das vorzustellen, zumal man Chromebooks hierzulande eigentlich nur aus der Presse kennt.

Der aktuelle “Edweek Market Brief” des amerikanischen Bildungsmagazins Education Week hilft uns, die Herausforderung besser zu begreifen, vor der Microsoft steht.

Die Antwort auf die Frage, mit welchem Gerät Schüler und Lehrer hauptsächlich ihrer Arbeit nachgehen, lautete in rund 42 Prozent der Fälle “Chromebook”. Windows-Notebooks landen mit knapp 15 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz.

Vergleicht man nicht die Geräteklassen, sondern die Systeme Windows und Chrome OS, kann man die PCs und den kleinen Surface-Anteil noch hinzu rechnen – dann kommt Microsoft etwas besser weg, aber es ändert nichts daran, dass Google unter dem Strich die Nase deutlich vorn hat.

Noch krasser ist der Unterschied bei den Services – und das ist das eigentliche “Kampfgebiet”. Das Gerät oder das Betriebssystem sind zweitrangig, entscheidend ist, welche Software darauf genutzt wird. Hier liegen die Google-Services mit 68 Prozent meilenweit vor Microsofts Office 365 for Education mit nur 17 Prozent.

Man kann da ruhigen Gewissens von einer erdrückenden Dominanz sprechen, der sich Microsoft gegenüber sieht. Es wird eine lange und anstrengende Aufholjagd werden.

Der Ansatz, die neuen Lösungen möglichst einfach zu halten, scheint der richtige zu sein. Ich kann mich gut an die Spots erinnern, in denen Microsoft versuchte, die Chromebooks ob ihrer limitierten Möglichkeiten lächerlich zu machen. Genau das war es aber, was diese Geräte im Bildungsbereich durchstarten ließ, vor allen Dingen in den unteren Klassen.

Ein weiterer Aspekt aus dem Edweek-Report ist nämlich ebenfalls sehr interessant: Google dominiert in den unteren Jahrgangsstufen besonders stark. Mit zunehmender Komplexität des Unterrichts findet dann aber häufig ein Wechsel zu Microsoft statt, weil dessen Lösungen leistungsfähiger sind. Es geht also vor allen Dingen darum, die Schulanfänger abzuholen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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