Der Windows 10 Effekt: Bing wächst bei der Desktop-Suche deutlich

Unter Windows 10 ist bing die voreingestellte Suchmaschine für die Websuche. Wer weiß, wie es geht, kann das ändern, der Großteil der Nutzer aber wird in einer Mischung aus Bequemlichkeit und Unwissenheit dabei bleiben. Wer in Windows 10 etwas sucht und dabei im Web landet, wird sozusagen “unfreiwillig” zum bing-Nutzer. Das bleibt nicht ohne Folgen – in Deutschland ist der Anteil von bing am Suchmaschinen-Markt im Juni 2017 erstmals zweistellig.

Eine Statistik, die bing Ads auf Twitter (via MSPU) veröffentlicht hat, machte mich neugierig. Dort feiert man nämlich einen Anteil von 33 Prozent in den USA und 12 Prozent in Deutschland. Weltweit liegt bing nach eigenen Angaben bei 9 Prozent, was 12 Milliarden Suchanfragen pro Monat entspricht.

Das sind mehr als beachtliche Zahlen, vor allen Dingen, was Deutschland angeht, wo sich alle anderen Suchmaschinen neben Google gefühlt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle befinden.

Um die Werte zu verifizieren, habe ich bei StatCounter vorbei geschaut und zumindest ähnliche Angaben gefunden. im Juni liegt bing bei 10,35 Prozent und damit erstmals im zweistelligen Bereich.

Das gilt wohlgemerkt nur für den Desktop – rechnet man die mobilen Plattformen mit ein, kommt bing nur auf 5,8 Prozent – wesentlich gestützt durch den Umstand, dass bing auch auf dem iPhone die Standard-Suchmaschine ist.

Der Zusammenhang mit Windows 10 ist nicht erwiesen, liegt meiner Meinung nach aber klar auf der Hand. Im Herbst 2015, also kurz nach dem Start von Windows 10, lag Google noch bei über 92 und bing bei knapp vier Prozent. Im Juni 2017 ist Google auf “nur noch” 85,41 Prozent gefallen.

Gemessen an dem Umstand, dass Windows 10 in Deuschland derzeit auf einen Nutzungsanteil von rund 45 Prozent kommt, darf bing für die kommenden Jahre noch mit weiterem Wachstum rechnen. Für einen Angriff auf Google wird es gewiss nicht reichen, aber das muss ja auch nicht das Ziel sein.