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Microsoft Security Essentials: Viel gescholten und trotzdem viel genutzt

Sei es das Einzelprogramm Security Essentials oder der ab Windows 8 integrierte Defender: In den Benchmark-Vergleichen von AV-Test ziert Microsofts Antivirus-Lösung schon beinahe traditionell den letzten Platz. Die im Vergleich zur Konkurrenz schlechte Erkennungsrate – insbesondere von neuen, so genannten 0-Day Schädlingen – ist dafür hauptverantwortlich.
Und was sagen die Anwender dazu? Kehren Sie Microsoft den Rücken oder vertrauen sie dennoch auf den Virenschutz aus Redmond?

Die neuesten Statistiken von OPSWAT geben eine deutliche und durchaus überraschende Antwort. Der führende Anbieter von Antivirus-Lösungen ist…*Trommelwirbel*….Microsoft! Unter allen Herstellern entsprechender Programme kann Microsoft mit 25,8 Prozent den größten Marktanteil verzeichnen. Erst dahinter reihen sich – mit teils deutlichem Abstand – prominente Namen wie Avast, AVG, Symantec und Eset ein.

Es mutet beinahe ironisch an, dass Microsoft hier auf dem ersten Platz steht und Bitdefender – im letzten Vergleich von AV-Test noch an der Spitze des Feldes – hier zumindest das letzte Programm ist, welches noch namentlich aufgeführt wird.

Bei den Marktanteilen der einzelnen Programme kann sich dann das kostenlose avast! Free Antivirus die Krone aufsetzen, weil die Security Essentials und der Windows Defender als getrennte Produkte aufgeführt werden.

Alles im grünen Bereich also für Microsoft? Müssen umgekehrt die Hersteller von anderen Programmen vielleicht doch eine Wettbewerbsbeschwerde anstrengen?
Die Antwort lautet in beiden Fällen “Nein”, wenn man die Zahlen einfach mal ins Gegenteil verdreht – dann nämlich ergibt sich ein klares Bild. Die 25,8 Prozent Marktanteil für Microsoft bedeuten im Umkehrschluss, dass sich 74,2 Prozent der Nutzer bewusst gegen die integrierte Schutzlösung und für ein Drittanbieter-Produkt entscheiden.
Ich betrachte in diesem Zusammenhang die Security Essentials ebenfalls als integriert, weil sie via Microsoft Update als empfohlenes Update angeboten werden.

Das Vertrauen in “Antivirus made in Redmond” darf man also trotz des Spitzenplatzes als eher dürftig bezeichnen – und man muss wohl davon ausgehen, dass der Anteil deutlich kleiner wäre, würden sich wirklich alle Nutzer aktiv über die Thematik informieren.
Microsoft behauptet, dass die Testergebnisse nicht repräsentativ und nur eine Frage des Geldes seien, hinter vorgehaltener Hand bezeichnen Experten dies allerdings als keine allzu gute Ausrede.
Ich will es aber an dieser Stelle nicht schlecht reden. MSE bzw. der Windows Defender sind ein solider Grundschutz, und kostenlos noch obendrein.

Quelle, Danke an MyLife für den Tipp.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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