Am Puls von Microsoft

Der X(P)-Faktor: PC-Markt sendet ein Lebenszeichen

Wachsender Umsatz mit PC-Verkäufen – man muss das Rad der Zeit schon ein ganzes Stück zurück drehen, um herauszufinden, wann es das zuletzt gegeben hat. Im Jahr 2014 wird die Branche 6.1 Milliarden Euro einnehmen und damit um stolze 12 Prozent wachsen. Damit werden die Verluste aus dem Vorjahr von rund zehn Prozent mehr als ausgeglichen – so hat es zumindest das European Information Technology Observatory (EITO) ausgerechnet.

Notebooks haben dabei mit einem Anteil von 3,5 Milliarden Euro die Nase gegenüber den klassischen Desktops mit 2,5 Milliarden vorn. Als Grund für dieses plötzliche und unerwartet hohe Wachstum sieht BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf das Supportende von Windows XP. Daher sei vor allen Dingen bei Geschäftskunden die Nachfrage nach neuer Hardware deutlich gestiegen.

Quelle

Das gute alte XP hat durch seinen eigenen Tod einer sterbenden Branche noch einen letzten Frühling beschert? Könnte man vielleicht so sehen, vielleicht steckt aber doch mehr dahinter. Der Absturz des PC-Marktes in den letzten Jahren war zu einem guten Teil auch eine Konsolidierung. Seit nunmehr sieben Jahren steigen die Hardware-Anforderungen von Windows nicht mehr – im Gegenteil, sie sinken eher. War es früher technisch notwendig, mit einem neuen Windows auch einen neuen PC zu kaufen, ist das inzwischen nicht mehr der Fall. Die neue Update-Politik ab Windows 10 wird diesen Effekt noch verstärken.

Allerdings zeigt sich an anderer Stelle ein Ende der Kannibalisierung: Viele Leute haben sich in den letzten Jahren ein Tablet gekauft und gesagt “das reicht mir”. So langsam setzt sich aber bei nicht wenigen davon die Erkenntnis durch, dass es eben doch nicht reicht. Die diversen 2in1-Lösungen werden sich daher in naher Zukunft einer deutlich wachsenden Nachfrage erfreuen. Und je nach dem, in welche Schublade man diese steckt, könnten sie dem so genannten “PC Markt” wieder zu ungeahnter Blüte verhelfen.

Ich schreibe “so genannt”, weil es diesen Markt doch eigentlich sowieso nicht mehr gibt. Es ist legitim, Smartphones, Tablets, Notebooks und PCs in einen großen Topf mit dem Namen “IT-Endgeräte” zu werfen. Der klassische, gut alte PC-Tower wird tatsächlich in der Nische verschwinden, es gibt aber keine Grund, deshalb ein Untergangs-Szenario aufzuzeichnen. Es werden heute auch kaum noch Pferdefuhrwerke verkauft, trotzdem ist die Transportbranche quicklebendig.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige