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Windows 8.1 mit Bing: Der "Trick" mit der kostenlosen Lizenz

Windows 8.1 mit Bing hat hier in der Community schon öfter Verwirrung gestiftet. Immer wieder wird nämlich gefragt, was an dieser Version denn anders sei, obwohl es sich um ein ganz normales Windows 8.1 ohne jegliche funktionale Einschränkungen handelt. Es ist lediglich Bing als Standard-Suchmaschine voreingestellt, was aber wiederum jederzeit manuell geändert werden kann. Bislang ging man allgemein davon aus, dass Windows 8.1 mit Bing für die Hersteller kostenlos ist. Das ist nicht der Fall, stimmt aber trotzdem.

Klingt komisch, ist aber so. Ich kann mich noch daran erinnern, wie diese Version auf der Build 2014 angekündigt wurde. Damals sprach Microsoft nämlich davon, dass man Windows für “zero Dollars” abgeben werde. Der übliche Sprachgebrauch wäre “for free”, aber darauf hat niemand wirklich geachtet. Tatsächlich ist es aber wirklich so: Die OEMs erhalten Windows 8.1 mit Bing nicht kostenlos, sondern für null Dollar.

Wo ist da der Unterschied? Die Lizenz kostet offiziell 10 Dollar, allerdings gewährt Microsoft einen “Configuration Discount” in der selben Höhe, so dass unter dem Strich die Null steht. Das gilt für Tablets mit einer Größe von neun Zoll oder weniger. Für Tablets bis 10,1 Zoll werden 25 Dollar fällig, nach Abzug des Discounts bleiben also noch 15 Dollar übrig. Die selben Preise gelten übrigens, wenn eine Lizenz für Office 365 Personal beigelegt wird. Die OEMs müssen dafür nicht extra bezahlen, was wiederum erklärt, dass derzeit so viele Geräte mit (vorübergehend) kostenlosem Office daher kommen.

Warum Office 365 “verschenkt” wird, ist offensichtlich. Man hofft, nach Ablauf des kostenlosen Jahres möglichst viele Abonnenten zu gewinnen.
Warum Microsoft die Windows-Preise so “umständlich” gestaltet, liegt ebenfalls auf der Hand: Windows kostenlos abzugeben, ist eine Reise ohne Wiederkehr. Den Preis durch einen Rabatt auf Null zu drücken, lässt dagegen für die Zukunft alle Möglichkeiten offen. Der Preis kann wieder angehoben und der Rabatt eingestellt werden. So ganz hat man in Redmond die Hoffnung also noch nicht aufgegeben, mit Windows auch in Zukunft noch bzw. wieder viel Geld zu verdienen.

Quelle: ZDnet

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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