Am Puls von Microsoft

Windows 10 für Insider: Microsoft ändert klammheimlich seine Ankündigung

Am Freitagabend hatte Microsoft einen Beitrag auf dem Windows-Blog veröffentlicht, der Windows Insidern quasi ein kostenloses Windows 10 versprach. Zwar vermied man es ausdrücklich, von einer kostenlosen Lizenz zu sprechen, aber man formulierte ebenso eindeutig, dass die Insider am 29. Juli auf die finale Version von Windows 10 updaten können, und dass diese dauerhaft aktiviert bleibt. Sogar dann, wenn man sich zu einer kompletten Neuinstallation entschließt.

Im Original-Wortlaut war zu lesen:

As long as you are running an Insider Preview build and connected with the MSA you used to register, you will receive the Windows 10 final release build and remain activated. Once you have successfully installed this build and activated, you will also be able to clean install on that PC from final media if you want to start over fresh.
(MSA: Microsoft Account)

Nicht nur wir, auch andere Seiten griffen das Thema auf und berichteten entsprechend.

Offenbar hat Microsoft da aber etwas falsch kommuniziert, denn inzwischen wurde der Blog-Beitrag geändert. Alle Bemerkungen bezüglich der dauerhaften Aktivierung wurden entfernt, stattdessen wurde der entsprechende Absatz um die Bemerkung ergänzt, dass nur Besitzer einer gültigen Lizenz für Windows 7 und 8.1 kostenlos auf Windows 10 umsteigen können.

Damit sind wir wieder genau auf dem Stand, auf dem wir vor Freitag waren. Ich ärgere mich jetzt auch nicht darüber, dass ich als Windows Insider nun doch kein Windows 10 geschenkt bekomme, denn auf allen meinen Computern läuft ein gültiges Windows 8.1 und ich bekomme das kostenlose Update sowieso – so what.

Was mich aber als Berichterstatter geradezu ausflippen lässt ist die Tatsache, wie Microsoft hier kommuniziert (bzw. nicht). Der Beitrag wurde nicht von einem Praktikanten geschrieben, sondern von Gabriel Aul, dem obersten Verantwortlichen des Windows Insider Programms. Man sollte also meinen, dass seine Statements keiner nachträglichen Korrektur bedürfen.

Und wenn dem so ist, dann ändert man nicht einfach den Originaltext und lässt alle, die sich darauf bezogen haben, wie Dummschwätzer dastehen. Zumindest eine Fußnote am Ende des Beitrags, die auf das nachträgliche Update hinweist, sollte selbstverständlich sein. In der Form ist das ganz schlechter Stil.

Update:
Es gibt einen neuen Tweet von Gabe Aul, in dem er von einer dauerhaft lauffähigen Windows 10 Version spricht, so lange man auf dem Insider-Pfad bleibt.

Damit würde sich dann bestätigen, was ich schon mal vermutet hatte:
Windows 10 Insider: Keine Lizenz, aber ewige Testversion?

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige