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[gelöst] angeblich viele "harte Fehler" (Arbeitsspeicher)

JaMaS

Herzlich willkommen
Hallo,

per Zufall habe ich im "Resource Monitor" gesehen, dass es angeblich zahlreiche "harte Fehler" gibt. Im Leerlauf auch mal 0, fast immer aber ein paar. Beim Start eines Programms mal 200 oder 300/s, z.B. GoogleEarth bringt es auf 1000/s, dann langsam abfallend.

Nur: Ich habe keine Probleme! Keine Abstürze, keine blauen Bildschirme. Bisher kein Datensalat oder Datenverlust. Keine Fehler laut Memtest. Ebenso keine Fehler oder Probleme laut mdsched.exe. Im Bios ist alles richtig und unkritisch eingestellt, es wird nichts übertaktet. Die Angaben für CPU-Auslastung und Datenträgernutzung sind realistisch und nicht kritisch und unerklärbar hoch. Im Gerätemanager wurden alle relevanten Treiber aktualisiert. Kaspersky war probeweise ausgeschaltet. Die Auslagerungsdatei war zwar auf feste Größe eingestellt, aber wieder auf Standard zurückgesellt. All das hat keine Auswirkungen. Die Zahl der (angeblichen?) Fehler bleibt.

OOSU10 und W10Privacy ist installiert. Aller kritischen Einstellungen, die man nicht vornehmen bzw. einschränken soll auch nicht gewählt. Selbst wenn es daran läge bliebe das Phänomen, dass die „harten Fehler“ nur angezeigt werden, zumindest wie o.g. aber in keiner Weise spürbar sind und der PC eigentlich 1A läuft.

Woran kann das mit den „harten Fehlern“ liegen? Sind die überhaupt tatsächlich? Oder ist der ganze „Resource Monitor“ eher unzuverlässig und fragwürdig? Denn die Netzwerk-Angabe hat auch ein lustiges Eigenleben. Auch bei vergessenem Netzwerkstecker - also garantiert offline - wird sehr aktiver Datenverkehr angezeigt, eingehend wie ausgehend.

Falls ja, sind sie wirklich ein Risiko, sich mal Daten zu zerschießen, was im WWW behauptet wird? Oder ist all das nur ein Sturm im Wasserglas und eine fragwürdige MS-Erfindung – der Resource Monitor wie auch die „harten Fehler“? Heute kann man ja fast alles ergoogeln, auch und auch das Unwichtigste und Allerunwichtigste. Aber zu "harten Fehlern" findet man kaum etwas (… als noch unwichtiger?!)

Vielen Dank!


Win10Pro 64 bit / Intel Core i5-8500 CPU 6x 3.00GH / ASRock Z370 Pro4 / Ballistix Sport LT 16GB Kit (2x8GB) / NVIDEA GeForce GT 730 / WD Green 240 GB interne SSD & WDC WDS240G2G0A (Dateien) / Kaspersky Internet Security -
 
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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Danke, die Seite hatte ich in der Tat nicht ergoogelt.

Nur, wenn das so stimmt was da steht bzw. wenn es nicht bloß zwei von vielen anderen, nicht genannten Aspekten und Ursachen wäre, dann würde das doch klar heißen, dass ein System ohne Auslagerungsdatei gar keine "harten Fehler" haben dürfte, weil es keine Unklarheiten über den Speicherort in RAM oder Pagefile geben kann. Bei 16 GB RAM merke ich faktisch nichts davon, dass die Auslagerungsdatei probeweise ausgestellt ist. Leider merkt der Resource Monitor aber nichts davon und zeigt sie nach wie vor in abenteuerlicher Menge an.
Irgendeinen Prozess, der auf mehr oder weniger vollen Touren vor sich hin arbeitet habe ich auch nicht, was dort ebenfalls genannt wird.
Interessant war auf der Seite in jedem Fall, dass "die Dinger" auf Englisch schlicht "hard faults" heißen, was die google-Treffer deutlich erhöht. :) In der Tat wird dann auf englischen Seiten oft die Gleiche Ursache genannt (Zusammenspiel RAM-Auslagerungsdatei).
Also muss mein Rechner zu den wenigen gehören, bei denen es eine andere Ursache gibt? Nur welche? Und warum merkt man bei so vielen angeblichen Fehlern nicht die geringsten Probleme?
 
Auf einer SSD ist die Speicherverwaltung anders. Der genannte Virtuelle Speicherbereich ist die Pagefile und diese ist auf einer SSD inaktiv. Anstelle der Pagefile fungiert die Swapfile, diese sich auf der SSD befindet, jedoch eingelagert auf dem Arbetisspeicher, man spricht von dem ReadyBoost, faktisch ist es die gleiche Swapfile, ein dynamisch verwalteter Zwischenspeicher für die zuletzt geänderten Daten. Swapfile funktioniert im engeren Sinne wie die Physical Address Extension. Dass diese Vorgänge in Harten Fehlern resultieren ist nicht im Sinne des Erfinders. Problematisch sind sie nicht, andernfalls gelten sie als nicht privilegiert und die Memory Management Unit, diese im Kernelmodus von dem Betriebssystem befehligt ist, schreitet ein - es wird ein BSOD ausgelöst. Also unbedenklich. Das hat nichts mit einem Speicherfehler zu tun, die Speicherhierarchie maßregelt die Privilegisierung des Speicherzugriffs.
 
@JaMas: Windows scheint nicht alle benoetigten DLLs beim Start eines Programmes in das RAM zu laden. Will das Programm dann irgendwann auf eine nichtgeladene DLL zugreifen, dann gibts einen harten Speicherfehler und dessen "Behandlung" laedt dann die DLL ins RAM.

Das erklaert auch warum die Anzahl der "harten Speicherfehler" nach laengerer Benutzungszeit gegen Null geht - es sind dann ja alle DLLs geladen worden.

Aber evtl. findest Du ja Funktionen in den Apps wo eine noch nicht geladene DLL benoetigt wird ;)

Rein theoretisch kann ein Program auch Speicher in eine Datei "mappen" - d.h. der Inhalt einer Datei wird wie RAM angesprochen. Das duerfte aber "aus der Mode" gekommen sein...


Nachtrag: technisch gesehen wird die DLL-Datei in den Speicher "gemapped". D.h. wenn ein Programm Code in der DLL an Speicherstelle 1000 ausfuehren will, dann wird erstmal nur genau die "Seite" aus der DLL-Datei in das RAM geladen die eben Speicherstelle 1000 enthaelt.

Geht der Code ueber mehrere "Seiten", so wird fuer jede Seite die noch nicht im RAM ist wieder ein zusaetzlicher "harter Speicherfehler" ausgeloest der die gerade benoetigte Seite einlaedt.

Das ganze ist ziemlich schlau - Programme starten schneller und verbrauchen weniger "echtes" RAM.

Nachteil: gerade bei einer drehenden Festplatte ist es so das wenn eine "Seite" geladen wurde und der Code darin ausgefuehrt wurde, dann die naechste Seite geladen werden muss - dann ist es in der Regel "zu spaet" - die Platte hat sich weitergedreht und es darf gewartet werden.

Ich gehe mal davon aus das Windows da einen Mechanismus zu Optimierung hat - d.h. sich merkt welche "Seiten" bei Programstart ganz wirklich gebraucht werden und diese dann gleich mit einlaedt (sys.main bzw. "Superfetch")…
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für die sehr fundierten Erklärungen. Nur... man fragt und schreibt man ja hier, weil man in dem gegebenen Bereich doch eher der Laie ist. Was ich gerade nicht ganz klar herauslesen kann ist die allgemeinverständliche Lösung: Was ihr schreibt heißt also so viel wie "zwar nicht Sinn der Sache, Ursache im Einzelfall aber auch nicht so schnell zu finden, nicht schlimm, alles so lassen, nicht weiter drum kümmern..." ??

Mal am Rande: Wo kommt eigentlich der leicht dramatische Name "harter Fehler" her? Klingt ja fast eher so, als ob im nächsten Moment kleine Rauchwölkchen aus dem PC kommen könnten und nicht nach leichten Schwierigkeiten zwischem Pagefile und RAM.
 
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