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Intel DCH oder Legacy Treiber

Checki

gehört zum Inventar
Servus

Ich habe für einen Kollegen einen AduioPC gebaut. Seit Windows 10 habe ich die Angewohnheit, erstmal alles per Windows Update installieren zu lassen, das macht am wenigsten Probleme.

So hat Windows Update nun den GRAFIKTREIBER von der Intel i7 8700 CPU aktualisiert, aber mit dem alten Legacy Treiber, nicht den neuen DCH Treibern. Eine dedizierte Grafikkarte ist nicht installiert.

Ich frage mich, wieso, denn DCH soll doch neuer und besser sein?
Soll ich manuell DCH installieren oder es so lassen wie es ist?
Und wird, wenn DCH installiert, dies auch ab und an per Windows Update aktualisiert?

Danke
 
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Hi Checki,

die Treiber sind weitgehend identisch, ungeachtet dessen, dass per DCH die Treibersignatur entfällt und der Treiber im EFI-Modus natives Graphics Output Protocol unterstützt. Dieser Treiber funktioniert damit zum Beispiel auch im Abgesicherten Modus - der generische Treiber von Windows ist überflüssig.

Der für Dich als Nutzer auffällige Unterschied besteht in der neuen Benutzeroberfläche namens Graphics Control Center (IGCC), dieses auf UWP basiert, mit welcher die Funktionen des Treibers konfiguriert werden und zwar auch dann, wenn das Signal nicht auf der Intel HD Graphics, Intel UHD Graphics sowie Intel Iris Graphics und Intel Iris Pro Graphics generiert wird. Damit entfällt über das DCH Driver Package die veraltete und nicht mehr optisch ansehnliche, vergleichsweise abgespeckte Benutzeroberfläche des Intel Graphics Control Panel (IGCP), dieses allerdings weiterhin genutzt werden kann, jedoch nur wenn die besagte Intel Graphics das Signal übergibt.

Eine besondere Eigenschaft des DCH-Treibers zeigt sich in Verbindung per HDMI, DVI-D (einschließlich DVI-D per DVI-I) und DisplayPort: Der DCH-Treiber leitet sein Signal auf den primären Grafikadapter um. Dadurch werden die Bild- und Tonsignale von der Signaleinheit für Transition-Minimized Differential Signaling (TMDS) und Low-Voltage Differential Signaling (LVDS) von der Grafikkarte ausgegeben, es wird auch die Grafikkarte als aktives Ausgabegerät identifiziert, sodass bspw. in Verwendung der Intel-Grafikeinheit, die ihr Bildsignal obligatorisch über den Port des Mainboards ausgibt, das Signal über den Port der Grafikkarte generiert wird. Der Vorteil ist: Am Umschalten der Signalquelle, bspw,. ein AV-Receiver, dieser per HDMI und DisplayPort der Norm Consumer Electronics Control (CEC) entspricht, siehe HDAVI Control von Panasonic, unterbrechen die Steuerungsfunktionen nicht - die mehreren Monitore behalten ihr Signal bei und auch der primäre Monitor, welcher nicht mit der Intel-Grafikeinheit verbunden ist sondern mit der Grafikkarte, bleibt der aktive und primäre Monitor. Des Weiteren wird das Tonsignal mit den vollen Features über der Grafikkarte generiert, weil die Intel-Grafikeinheit bspw. mit den DTS- und Dolby-Datenströmen per S/PDIF als natives Signal nichts anfangen kann. Diese Einschränkung hat dadurch aufgehoben. Das ist die große Innovation, der Vorteil des DCH-Treibers.

Und ich muss es wissen, denn es hat mich immer sehr angenervt, dass der primärere Monitor inaktiv gewesen, indessen das Signal an einem der sekundären Monitore ausgegeben wurde, wenn ich am AV-Receiver den Kanal gewechselt habe, auf den das HDMI-Signal nicht eingeht, aber das Tonsignal des DVD-Players, während ich über ihn Musik gehört habe. Und wenn ich auf den Kanal des HDMI-Ports wechselte, an dem die Intel-Grafikeinheit andockt, in genauso und zusätzlich, dass eben das Tonsignal abgespeckt gewesen ist, also kein vollwertiger S/PDIF-Datenstrom, der DTS und Dolby versteht.

Das DCH-Treiber-Paket von NVIDIA erfordert den sogenannten S-Modus von Windows 10. Das vorweg, ehe auch hierzu eine Frage ansteht, wie diejenige, weshalb die Installation dessen scheitert.

LG Naru!
 
Zuletzt bearbeitet:
Windows Update nimmt die Treiber aus dem Microsoft Update Katalog, die am besten zur verbauten Hardware passen. Microsoft verwaltet zwar den Katalog, aber die Treiber liefern die jeweiligen Hardwarehersteller an Microsoft. Im Fall der iGPU von Intel dürfte das nicht mal Intel selbst sein, sondern der Mainboard-Hersteller. Wenn die keine neue Version liefern, wird immer die veraltete Version installiert werden.

Ich vermute mal, daß rechtliche Gründe dagegen sprechen, daß Microsoft eigenständig die Downloadportale der Hardwarehersteller abgrast, um alle aktuellen Treiber in den eigenen Update Katalog aufzunehmen. Von vielen Mainboard- und PC-Herstellern ist hier auch keine Hilfe zu erwarten. Die testen ihre Produkte kurz vor dem Marktstart mit einem Treiber, der dann u.U. auf ewig der einzige Treiber bleiben wird. Es gibt zwar von den eigentlichen Komponentenherstellern häufig neue Treiber, aber die finden eben nicht ihren Weg zu den Kunden bzw. Microsoft. Ordentliche Treiberversorgung gibt es i.d.R. nur bei den teureren Komponenten z.B. aus dem Gaming-Segment.

Da Intel explizit vor der Vermischung von Legacy und DCH warnt, sollte ggf. das Treiberupdate via Windows Update per Gruppenrichtlinie blockiert werden, wenn nicht sichergestellt werden kann, daß Windows Update in Zukunft nicht versucht Legacy-Treiber zu installieren.
 
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