Antwort auf Frage #1:
Dieser Kühler ist kein Renner, daher macht er Deinen Anspruch auf Overclocking unter annähernden Bedingungen zu heute oder gestern kaum oder eigentlich unmöglich geltend.
Wie dieser Testbericht aufzeigt, so ist nicht einmal der etwas kräftigere Arctic Cooling Freezer 13 Pro in der Lage, einen 130W-Prozessor @ Stock vernünftig zu kühlen und bei Overclocking geht die Schere zur viel besseren Konkurrenz sogar noch um ein Vielfaches größer auf, sodass ein Overclocking mit diesem Kühler lediglich für einen Prozessor geeignet ist, welcher seine TDP auf etwa 65 Watt einschränkt, so bleibt bei gutem Overclocking @ 100 Watt wenigstens noch eine kleine Leistungsreserve für einen Kühler, welcher meinetwegen noch einen Drittel Reserve verspricht, natürlich zum Unguten, bemessen anhand eines Temperaturwertes am absoluten Grenzbereich, welcher nicht alltagstauglich ist.
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Anmerkung:
Die thermische Verlustleistung (Thermal Design Power - TDP) des Prozessors wächst bei gutem Overclocking um den Faktor 1,5 an, respektive steigt die Leistungsaufnahme des Spannungsreglermoduls (Voltage Regulator Module) in Abhängigkeit zu dessen Effizienz - zur Effizienz des Mainboards - um 45 ~ 60% an.
Der AMD FX-6100 hat eine TDP von 95 Watt, was nicht gleichbedeutend mit seiner Leistungsaufnahme sein muss, denn diese bewegt sich bei voller Kern-Skalierung @ AMD Turbo CORE Technologie um 15 Watt darüber, daher ist bei gutem Overclocking mit einer TDP von 140 ~ 145 Watt auszugehen.
Das ASRock 970 Extreme3 kann bis zu zirka 210 Watt an Leistung für den Prozessor aufnehmen, was sehr viel ist, für den Dauerbetrieb sind dennoch 10 ~ 20 Watt an dem Overclocking abzurechnen, respektive fällt das Overclocking-Potenzial minimal schlechter aus.
Ich sage so, dass ein Kühler ein Viertel und besser ein Drittel an Reserve zur tatsächlichen Leistungsaufnahme aufbieten muss, damit unter Vollast gute Temperaturen zustande kommen und demzufolge auch ein stabiler Betrieb möglich ist, und dafür eignet sich der Be Quiet! Shadow Rock LP, welchen ich Dir später vorstelle, mit einer TDP von 130 Watt dann wiederum nicht, anstelle dessen auch der Be Quiet! Shadow Rock Topflow nicht, welcher verspricht, eine TDP von 160 Watt abführen zu können.
In dieser Berechnung ist ein Kühler einzuplanen, welcher es packt oder gar verspricht, konstant und sicher mindestens um 180 Watt abführen zu können, was schon als Reserve für die harten Sommertage nicht zu verachten ist, daher entspricht mehr Leistungsreserve mehr Kühlleistung und demzufolge mehr Performance und Stabilität, womit wir bezüglich bei der Topflow-Bauweise bei den Be Quiet! Dark Rock TF und den Noctua NH-C14 bzw. Noctua NH-C14S sind, werden nachfolgend auch noch vorgestellt, welche sehr teuer sind, aber dafür das leisten, wofür sie ausgelegt sind.
Bei einer Bauhöhe von nur 15,5 cm für den Kühler bleibt nicht viel Alternative hinsichtlich eines Tower-Kühlers als die 70 - 75€ in eines der High-End-Topflow-Modellen zu investieren, um ein solches Overclocking performant und stabil fahren zu können, wodurch zugleich die Luftzufuhr per Seitenwand Unterstützung findet und wodurch die heiß werdenden Spannungswandler mit gekühlt werden können, denn immerhin reden wir hier von fast 150 Watt, die das Spannungsreglermodul zu tragen haben wird.
Ich tendiere bei Deinem Kühlkonzept zu etwas in dieser Richtung - womit ich Dir zugleich meine beiden Favoriten in den jeweiligen Preisklassen präsentiere:
be quiet! Top-Blow-Kühler im Test - ComputerBase
Noctua NH-C14 im Test - ComputerBase
Noctua NH-C14S NH-D15S Test | PC-Max: Hardware News und Tests
Beide Kühler passen problemlos rein, ermöglichen wegen ihrer Bauhöhe zudem noch, dass ein Seitenlüfter zum Einsatz kommen kann und die Kühlleistung kann sich proportional zur Kühlfläche sehen lassen, besonders den Be Quiet! Dark Rock TF oder auch den Noctua NH-C14 bzw. Noctua NH-C14S lege ich Dir ans Herz, weil dann sogar einem guten Overclocking nichts im Weg steht, außer die Härtebedingungen seit den letzten Tagen, wo jeder Luftkühler versagt, sofern man es mit der Leistungsaufnahme zu bunt treibt.
Die Montage eines Kühlers ist in der Umsetzung simpel, doch es kann komplex werden, wenn wie im Falle der Kühler der Dark Rock-Serie von Be Quiet! ein weniger ausgeklügeltes Montagesystem zum Einsatz kommt, dann lässt es sich schwer umgehen, das Mainboard auszubauen, weil entweder die Backplate-Aussparung zu klein ausfällt, oder sie nicht vorhanden ist, oder weil ein einzelner Mensch einen schweren und unhandlichen Be Quiet! Dark Rock Pro 3 nicht montiert bekommt.
Hängt stets von dem jeweiligen Kühler, der Backplate-Geschichte und so weiter ab.
Der Noctua NH-C14 bzw. Noctua NH-C14S hat ein sehr simples Montagesystem, aber auch der Be Quiet! Shadow Rock LP ist nur unwesentlich schwerer zu montieren.
Ich rate Dir auf jeden Fall davon ab, den Kühler zu günstig einzukaufen, auch wenn er "nur" das einfache Montagesystem mitbringt, welches AMD ursprünglich vorsieht, besser einen komplexeren Weg bei der Montage gehen, denn letztlich zählt der Anpressdruck, der bei AMD durchaus gegeben ist und die Montage auch sicher ist, aber bei Intel nicht, man stelle sich nur mal vor, so 'n Push-Pin löst sich und der Kühler rast nach unten ...
Antwort auf Frage #2:
Wie Du feststellst, so bewirkt ein Lüfter an der Seite schon sehr viel, was bei Topflow/Downblow-Kühlern sehr von Vorteil ist.
Dort kannst Du zugleich einen Lüfter in 120 mm einplanen, wenn es denn ein Topflow-Kühler wird.
Andernfalls ist der Scythe Mugen 4 durchaus passabel für den AMD FX-6100, wenngleich das Overclocking-Resultat mit einem Prozessor oberhalb der 95 Watt nicht seine Stärke ist, worüber viele User berichten, was mir das eigene Resultat an einem AMD FX-6300 schon bestätigt, weil es bei 4500 MHz @ 1,3750 Volt @ 140 ~ 145 Watt gerade nur so reicht, wo der Be Quiet! Dark Rock TF selbst einer TDP von hochgerechnet zirka 170 Watt bei 4700 MHz @ 1,4250 Volt mit dem AMD FX-8350 noch nicht klein bei gibt, dennoch langt der Scythe Mugen 4 für den AMD FX-6100.
Lediglich für die Prozessoren mit einer TDP oberhalb von 95 Watt ist die Kühlleistung des Scythe Mugen 4 für das Overclocking unangemessen, was zudem die nachfolgende Delta-Wert-Skala im Vergleich zu den Be Quiet! Dark Rock TF anschaulich unter Beweis stellt:
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