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Zu Besuch bei Microsoft - Teil 2: Office 2010, MSN und Cloud Computing

Martin

Webmaster
Teammitglied
Im ersten Teil des Berichts über meinen Besuch bei Microsoft ging es um den Support, die Microsoft Knowledgebase und Windows Live.
Am Nachmittag hatte ich weitere interessante Gespräche, von denen ich heute berichten möchte.
Mein persönliches Interesse gilt derzeit dem Thema "Cloud Computing". Wie bei jeder technischen Revolution - und als solche würde ich das durchaus bezeichnen - gehe ich persönlich davon aus, dass auf den momentanen Hype eine Phase der Ernüchterung und Konsolidierung folgen wird, bevor absehbar wird, welche Dienste und Daten dauerhaft für die "Wolke" geeignet sind.

An Richard Stückl, Leiter Community Services, stellte ich daher die Frage, was denn die Privatanwender zu erwarten haben:

Cloud Computing ist momentan in aller Munde und war auf der Cebit eines der Schwerpunkt-Themen. Viele Unternehmen sind schon auf den Zug aufgesprungen – kommt auch der Privatanwender bald in die „Wolke“?
Rein technisch wäre es in der Tat kein Problem, viele Funktionen – auch des Betriebssystems – serverbasiert auszuführen. Windows Live Mail, oder das neue Office Live gehen ja bereits in diese Richtung. Dennoch ist das lediglich als Ergänzung zu betrachten. Wir werden von der „Rich Client“ Strategie nicht abweichen.
Es eröffnen sich hier aber auch ganz neue Möglichkeiten – wenn man sich zum Beispiel Microsoft Photosynth anschaut – das benötigt enorme Rechenleistung, die wir über das Internet auch Anwendern mit weniger schnellen Computern zur Verfügung stellen können.
Hier muss man sehen, wie sich das Thema weiterentwickelt –auch im Unternehmensumfeld ist Cloud Computing nicht das Allheilmittel und auch nicht in allen Geschäftsbereichen einsetzbar – ich möchte meine Bankdaten zum Beispiel nicht in der Cloud gehostet wissen."


Man darf also auch in Zukunft ein vollwertiges Betriebssystem erwarten, und nicht nur ein Tor zum Internet, in dem die eigentlichen Anwendungen ablaufen. Aus meiner Sicht als Heimanwender hat mich dieses Statement beruhigt :).


Office 2010

Windows Vista hatte nicht den Erfolg, den sich Microsoft gewünscht hätte - Windows 7 schickt sich dagegen an, neue Verkaufsrekorde aufzustellen und Sympathiewerte zu erreichen, wie man sie von Microsoft-Produkten lange nicht gewohnt war.
Mit Office 2010 soll dieses Kunststück nun wiederholt werden. Kunden, die Office 2007 übersprungen haben, sollen jetzt mit neuen Funktionen und Services zum Umstieg bewegt werden.
Über die neue Büro-Suite sprach ich mit Stephan Fasshauer, Audience Marketing Manager für die Office-Produkte.

Office 2010 ist fertig – noch geschafft vom Projektstress oder schon voller Euphorie?
So langsam kommt Vorfreude auf. Ich denke, das neue Office 2010 kann sich sehen lassen.

Die logische Frage bei einem neuen Produkt: Was gibt es Neues
Hier verweise ich gerne auf meinen Blog, in dem ich zu jedem Office-Programm die Top 10 der Neuerungen zusammengestellt habe: Office 2010 – Top 10 Neuheiten der einzelnen Produkte

Neu sind auch die Office Web Apps – Excel, Word, PowerPoint und OneNote gibt es als kostenlose Internetanwendung. Ist das als ein geschenktes „Office Light“ anzusehen?
Wir nennen diese Produkte „Online-Begleiter“ – sie sind kostenlos und eine ideale Ergänzung, wenn man unterwegs auf ein Dokument zugreifen will und etwas ändern muss. Ändert man z.B. in einer Excel-Tabelle die Werte eines Diagramms, dann passt sich das auch entsprechend an. Das Diagramm selbst kann aber nicht bearbeitet werden. Daher können die Office Web Apps eine lokale Installation nicht ersetzen aber sehr schön erweitern.


Auffälligste Neuerung – schon seit Office 2007, ist die Ribbon-Menüleiste, die mit Office 2010 auch in Outlook vollständig Einzug gehalten hat. Dafür gab es gerade von langjährigen Office-Anwendern zum Teil heftige Kritik, weil sie sich nicht mehr zurechtfinden.
So sehr ich das auch verstehen kann, dass der Umlernprozess Arbeit und Zeit kostet – am Menüband, wie wir es nennen, führte kein Weg mehr vorbei. Die klassischen Menüs waren derart tief verschachtelt und wären durch die zahlreichen neuen Features noch umfangreicher geworden. Interessanterweise bezogen sich bei Office 2003 und früheren Versionen viele Verbesserungsvorschläge der Kunden auf Funktionen, die bereits vorhanden waren – sie haben sie nur nicht entdeckt. Unsere Studien haben gezeigt, dass alleine durch die Präsenz der dynamischen, kontextbezogenen Menüs viel mehr Funktionen genutzt werden, die dem Anwender vorher vielleicht gar nicht aufgefallen wären. Das Menüband fließt nach und nach in weitere Microsoft-Produkte ein, zum Beispiel auch in die Windows Live Produkte. Wir sind überzeugt, dass das der richtige Weg ist.

Aber hätte man die klassischen Menüs nicht alternativ anbieten können?
Mit Office 2003 haben wir konfigurierbare Menüs eingeführt. Das hat im Support oft zu großen Problemen geführt, weil der Support-Mitarbeiter den Kunden bat, auf eine bestimmte Stelle im Menü zu klicken, die aber gar nicht da war. Jetzt wäre das noch verwirrender geworden. Und wie bereits erwähnt, die vielen neuen Funktionen wären nicht mehr sinnvoll unterzubringen gewesen. Ich kann daher nur dazu raten, den Aufwand des Umlernens auf sich zu nehmen – es lohnt sich. Ich verweise hier gerne nochmals auf meinen Blog, wo Schnellstartkarten und interaktive Referenzhandbücher bereitliegen, die den Umstieg auf die neuen Menüs erleichtern.

Letzte Frage: Für MSDN- und TechNet-Abonnenten ist Office 2010 bereits verfügbar, am 12. Mai war die offizielle Einführung für Geschäftskunden – wann steht Office 2010 auch für die Endkunden im Regal?
Die Produktion der Boxen läuft bereits und ab Mitte Juni 2010 wird Office 2010 für Privatkunden im Handel erhältlich sein.



MSN

Unter www.msn.de betreibt Microsoft ein nahezu alle Themenbereiche umfassendes Internet-Portal. Darüber sprach ich mit Stefan Lust, Channel Manager für den Bereich "Computer & Technik".

Wenn man sich den Inhalt der MSN Seite anschaut, dann fällt sofort auf, dass dort zum Beispiel auch Apple Produkte oder der Firefox-Browser behandelt werden – ziemlich ungewöhnlich für eine Microsoft-Seite, oder?
Richtig – aber es ist uns wichtig, journalistische Unabhängigkeit zu bewahren, und diesen Freiraum lässt man uns auch. Wir wollen eben das komplette Interesse unserer Leser abdecken, auch wenn es sich um Produkte handelt, die nicht von Microsoft sind.

Aber es gibt sogar Artikel, die sich kritisch mit Microsoft-Produkten auseinandersetzen. Und das von Redakteuren, die Microsoft selber bezahlt?
Wir haben zwar eine eigenständige Redaktion, aber wir bekommen auch Inhalte von Content-Partnern geliefert, zum Beispiel der PC-Welt. Die dürfen dann gerne auch mal kritischer sein.

Bei MSN geht es nicht nur um Computer & Technik, sondern auch um Sport, Unterhaltung, Autos, Lifestyle – ein ziemlich breites Angebot

Wie schon gesagt, wir möchten alle Themengebiete abdecken, die für unsere Leser interessant sind.
Und der Erfolg gibt uns Recht: Mit rund 8 Millionen Unique Benutzern sind wir unter den Top 5 der deutschen Internetportale.


Mit diesem Gespräch endete ein hochinteressanter, allerdings auch anstrengender Tag. Es wird gewiss nicht mein letzter Besuch gewesen sein.
Eigentlich war auch noch ein Interview zum neuen Windows Home Server geplant, aber der zuständige Ansprechpartner musste leider kurzfristig verreisen. Das Interview wird aber dennoch in Kürze nachgeholt und dann selbstverständlich hier veröffentlicht.

Wer den ersten Teil verpasst hat, dieser ist hier zu finden:
http://www.drwindows.de/windows-news/22889-zu-besuch-bei-microsoft-teil-1-a.html
 
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Hallo Martin!

Da möchte ich Dir danken, für die ausführliche Berichterstattung Deines Besuchs bei Microsoft (y) Teil 1 & 2 :D

Interessante Fragen die von Dir gestellt wurden...

Ist für uns hier im Forum immer wieder aufschlussreich Infos und News, so Nahe der Quelle zu erhalten. ;)

Gruß
Lou ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann prinblac nur zustimmen. Äusserst informativ so ein Blick "hinter die Kulissen".

Mit Dank

Martin "Sardaukar"
 
@ Martin

Na ja - ein sehr informativer Bericht.
Aber versprochene, wesentliche Infos hast Du verschwiegen! ;)

Nach dem Gespräch mit Henrik stand das Mittagessen auf dem Programm.
Wie es geschmeckt hat und was ich am Nachmittag über Cloud Computing, Office 2010 und das Microsoft-Portal MSN erfahren habe, erzähle ich im zweiten Teil des Artikels, der am kommenden Freitag, den 28. Mai erscheint.

Diese angekündigte Info fehlt im zweiten Teil. :ROFLMAO: :)
 
Es war sehr lecker - daran erinnere ich mich noch. Aber was es gab, ist durch mein Hirnsieb gefallen - das habe ich vergessen :ROFLMAO:.
 
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