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Offen wie ein Scheunentor? Der Vista Setup-DVD "Crack"

Martin

Webmaster
Teammitglied
Offen wie ein Scheunentor? Der Vista Setup-DVD "Crack"

"Windows Vista in einer Minute cracken" - diese Meldung geistert seit vorgestern
durch diverse News-Seiten und Foren.
Anlass ist eine Veröffentlichung des Finnen Kimmo Rousku, der auf seiner Webseite
demonstriert, wie man mit einer Vista Setup- oder WAIK-DVD ohne große Umwege direkten
Zugriff auf das Dateisystem bekommt.

Was steckt dahinter?
Startet man den Computer mit der Installations-DVD von Windows Vista und wählt
statt der Installation die "Computerreparaturoptionen", so findet man dort unter
anderem die Möglichkeit, ein Kommandozeilenfenster zu starten.
Wählt man diese Option, landet man ohne Eingabe von Benutzernamen und Passwort
in einem DOS-Fenster mit administrativen Rechten und kann nun nach Belieben Dateien
verändern, kopieren, löschen usw.
Die NTFS-Berechtigungen greifen zwar, jedoch kann man mit dem Befehl "takeown"
problemlos Besitz von Dateien ergreifen.
Mit dieser Methode kann man nicht nur auf Dateien von Windows Vista, sondern auf
Daten aller Windows-Betriebssysteme zugreifen.


Wie groß ist die Gefahr?
Man soll nichts schönreden: Microsoft preist Vista als das sicherste Windows aller
Zeiten an, liefert jedoch über die Installations-DVD eine Möglichkeit, an allen
Sicherheitsmechanismen vorbei und ohne jede Authentifizierung nahezu uneingeschränkten
Zugang zu den Festplatten des Computers zu erhalten.
Das ist in der Tat nur sehr schwer nachzuvollziehen. Ob dies bewusst oder
versehentlich geschehen ist, wird man sicher nie erfahren.

Relativiert betrachtet muss man jedoch feststellen, dass es zahllose Live-Systeme
für CD's und USB-Sticks gibt, mit denen das Gleiche möglich ist. Sie liegen
Computerzeitschriften bei oder können kostenlos aus dem Internet heruntergeladen
werden.

Außerdem setzt diese Methode voraus, dass ein "Angreifer" ungehinderten und
ungestörten Zugang zum entsprechenden Computer hat. Er könnte dann also z.B.
auch die Festplatte bzw. gleich den ganzen Computer stehlen oder, wenn er nur
Schaden anrichten will, mit einer simplen DOS-Diskette die Festplatte(n) formatieren.

In Umgebungen, wo grundsätzlich mehrere Personen Zugang zu einem Computer haben,
sollte daher mindestens das Booten von anderen Medien als der Festplatte über das
BIOS deaktiviert und dieses mit einem Passwort geschützt werden, um es potenziellen
"Bösewichtern" nicht zu leicht zu machen.

Darüber hinaus sollte in kritischen Umgebungen ernsthaft über die Verschlüsselung
der Festplatteninhalte nachgedacht werden, um den Zugriff über Live-Systeme zu
verhindern.


Zusammenfassend kann man sagen, dass von der Methode, wie sie Kimmo Rousku beschreibt,
keine neuartige Gefahr ausgeht. Die Verwunderung aber bleibt, warum es Microsoft so
einfach macht.
 
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Ich finde es überhaupt nicht verwunderlich, dass Microsoft mittels der Setup-DVD Zugang zum System zulässt. Wie im Artikel bereits beschrieben ermöglichen alle möglichen Linux-LiveCDs dasselbe. Wieso also sollte Microsoft jetzt riesige Anstrengungen unternehmen?
 
dies ist sogar beabsichtigt, da diese "funktion" aus supportgründen vorhanden sein muss.

Hat ein rechner gravierende Probleme, und startet nicht mehr, so ist oft ein zugriff auf das Dateisystem via BootCD und Livesystem nötig.

Ein Passwortschutz erschwert den Support hierbei zusätzlich, da unter umständen ersteinmal mögliche Schutzmechanismen umgangen werden müssten.

Hinzu kommt, dass man in den Meisten Fällen, auch bei einem Support-Versuch weiß, wer vor dem Rechner saß und somit von einem Angriff nicht die rede sein kann.

Auch, wenn der Rechner durch solche Maßnahmen "zerstört" wurde.
Es lässt sich nachvollziehen.
Es ermöglicht aber niemandem einen zugriff von außen.

(Wenn du den Zündschlüssel im Auto drehst, kannst du auch direkt losfahren, ohne erst nochmal deine Identifikation bekannt zu geben)
 
BitLocker & TPM-Chip

Äh, ich gehe mal davon aus, dass obiges Szenario mit aktiviertem BitLocker und TPM-Chip 1.2 nicht möglich wäre, oder irre ich mich da?

Gruß,
WinW
 
Wenn die Platte verschlüsselt ist, dann kommt man auf diese Art nicht dran, richtig.
 
Warum erst mit einem Programm booten, einfach in den abgesicherten Modus starten und sich mit dem Administrator anmelden, dieser ist hier sichbar und da die wenigsten dem "deaktivierten Administrator" ein vernünftiges Passwort verpasst haben ist man/frau dort und hat vollen Zugriff.

Wenn auf der "Wiederherstellungskonsole" schon kein Passwort eingegeben ist dann auch nicht im Abgesicherten Modus.

Gruß
RoboCop
 
Der Unterschied ist: Wenn (ja, wenn ;)) das Administratorkonto mit einem Passwort versehen ist, dann musst Du es im abgesicherten Modus auch eingeben - die Wiederherstellungskonsole fragt nicht danach.
 
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