Da musste auch ein schwieriger Spagat vollzogen werden. Die Grundidee war gar nicht falsch nur hatte es leider den Nachteil, dass man auf eine Anwendung geworfen wurde, wenn man das Startmenü aufrufen wollte. Die Taskleiste hat als "Applauncher" eben seine Vorteile.
Mit 8.1. glaube ich, konnte man wieder in den Desktop starten und mit 10 kam das Startmenü quasi zurück. Der Desktop als Applauchncher hatte sich nicht durchgesetzt.
Merkwürdig eigentlich, denn ich denke das der Ursprung der Idee auf jahrelangen Beobachtungen beruht. Denn wer kennt ihn nicht, denn „Horordesktop“? Vollgekleistert mit Icon von Anwendungen, Bildern, Links etc.
Richtig. Die Taskleiste hat aber den Mangel, dass ich die Vielzahl der von mir genutzten Programme dort nicht unterbringen und auch nur ein Faden ist, an dem sich die Apps hintereinander aufreihen lassen (keine Ordnerstruktur etc.)
Ich arbeite viel mit Senioren aber auch nicht technikaffinen Leuten >50 zusammen. Änderungen bedeuten Zeitverlust und Eingewöhnung. Viele dieser Nutzer sind nicht bereit etwas IT - Verständnis aufzubringen geschweige denn Innovationen zuzulassen, wenn sie Althergebrachtes aufgeben müssen. Der Horrordesktop mit vollgekleisterten Icons und Anwendungen scheint diesem Nutzertyp vertrauter, als sich auf etwas Neues einstellen zu müssen.
Viele nichttechnikaffine ältere Windows-Nutzer öffnen mal den Browser, das E-Mail Programm oder Word, mehr geschieht da nicht. Die Mehrheit dieser Simple-User nimmt Windows als Betriebssystem in seiner Fülle an Einstellmöglichkeiten auch gar nicht wahr, sondern nur die Applikationen, die sie startet. Windows ist halt da, wenn man den PC startet. Das sind oft die gleichen Nutzer, die auch bereitwillig ihre Kreditkartennummern rausrücken, wenn sie am Bildschirm die Meldung sehen "Ihr Windows hat 1300 Fehler, wir können es für 50 € wieder reparieren". Alles schon erlebt. Leider.
Ich kenne wiederum andere technikaffine Nutzer, die Live-Tiles doof fanden, weil sie sie von 'woanders' (Smartphone) nicht gewohnt waren, und weil sie sich nicht darauf einlassen wollten, welche Produktivitätsvorteile sie haben könnten. Der größte Fehler von Microsoft lag darin, ausgerechnet Spiele-Apps oder die Store-Apps vorzuinstallieren, um Live-Tiles zu präsentieren (viel KlickiBunti). Auch wenn man damit vermutlich junge Leute begeistern wollte, man stieß damit den Älteren sofort vor den Kopf, die dann nicht, wie erwartet, die Spiele-Apps deinstallierten sondern gleich das ganze Kachelsystem verfluchten und stillegten. Besser wäre es gewesen, die Leute schrittweise an die neuen Möglichkeiten heranzuführen, z. B. durch eine einizge Wetterapp mit der Möglichkeit später eigene Apps hinzuzufügen. Schwieriges Thema: Microsoft und die Einführung technischer Innovationen. Apple hat bewiesen, dass sie technisches Design können und so auch Menschen für Innovation begeistern können. Microsoft denkt hier zu wenig menschlich, sondern viel zu sehr technisch-innovativ.