Ansonsten gebe ich dir schon recht, die gibt es in den meisten Fällen einfach nicht. Wobei man fairerweise auch einwenden muss, dass auch Profisoftware schon unter ne FOSS-Lizenz gestellt wurde, die auch technisch zur Spitzenklasse gehört(e). Blender oder Toonz sind solche Beispiele. Mir persönlich ist daber auch egal, wenn ich ehrlich bin. Ich habe für mich schon vor langer Zeit entschieden, dass ich mich nicht mehr von irgendwelchen Ideologen oder Dummschwätzern (sry für den Ausdruck, aber bei manchen isses einfach so) beeinflussen lasse und mir einfach unabhängig davon, ob das jetzt OpenSource, ne normale Freeware, kostenpflichtige Software oder sonstwas ist, die Zeit nehme, die für mich beste Lösung rauszufinden. Wenn es kostenlos ist, okay, wenn ich dafür Geld in die Hand nehmen muss, auch in Ordnung. Dann wird geschaut, ob es wirtschaftlich machbar ist, ganz einfach. Letztlich gibts nunmal nur eine Person, die wirklich weiss, was für dich in dem Punkt vertretbar ist und wie deine Arbeitsweise generell funktioniert, und das bist du selbst.
Für den Privatgebrauch stimme ich dir da zu. Auch wenn ich selbst da MS Office gegenüber Libre Office bevorzuge (und auch bei vielem merke, dass es einfach ausgereifeter, umfangreicher, und besser benutzbar ist).
Du hast das Beispiel Blender genannt, und es als "Profisoftware" dargestellt. Blender ist, ehrlich gesagt, ein sehr gutes Beispiel, dass Open Source eben nicht mit Software wie 3DS Max für 3000 € pro Jahres-Abo mithalten kann.
Ich weiß nicht, ob du jemanden kennst, der mit 3DS Max oder anderen 3D-Modelling Programmen arbeitet. Falls du jemanden kennst, frage ihn mal nach Blender, aber wundere dich nicht über die Antwort, die du dann sehr wahrscheinlich bekommen wirst. Ich habe schon so einige Stimmen dazu gehört. Das ist weder von der GUI noch von den Funktionen (Blender ist eine art "Jack of all trades", während die allermeisten 3D-Modelling-Programme insofern spezialisiert sind, als dass sie lediglich für gewisse Aspekte des Modelling verwendet werden, und für andere Bereiche halt andere Software verwendet wird, die ebenfalls spezialisiert ist) vergleichbar mit den professionellen Programmen. Versteh mich nicht falsch, ich finde Blender ist eine tolle Software, wenn man kein Geld ausgeben will. Und, die professionellen Dinger sind auch für Hobbyisten gar nicht bezahlbar, von daher würde ich auch Blender verwenden. Es ist aber ein klasse Beispiel für eine kostenlose Open Source Software, die in keiner Weise an gut Bezahlsoftware rankommt. Und, die Entwicklung ist nun wirklich nicht besonders schnell, bspw. lässt die Version 2.80 jetzt doch schon einige Zeit auf sich warten. Wie gesagt, ich denke, man muss das alles in Perspektive setzen. Wenn die Entwicklung auf Spendenbasis läuft, oder eine Community-Arbeit ist, dann kann man weder die Manpower, noch die Qualität einer Software erwarten, die von Profis für Profis entwickelt wird.
Ich weiß nicht, ob du Blender persönlich kennst, aber, wenn du es bereits einmal persönlich benutzt hast, kamst du auf Anhieb mit der GUI klar? Und damit meine ich nicht, dass man so ein komplexes Programm nach 5 Minuten beherrschen sollte. Ich finde, die GUI ist das absolute Trainwreck. Im übertragenen Sinne finde ich da den Schalter zum Einschalten nicht. Selbst für Profis sollte so eine Software gut benutzbar sein, und das ist Blender mit Sicherheit nicht, sondern es bedarf viel, viel Einarbeitung. Gut, so ist es wohl bei jeder 3D-Modelling Software, aber, die guten machen einem das Leben nicht so schwer, indem sie einem eine total kryptische GUI vorsetzen. Wie gesagt, für umsonst ist das eine tolle Sache, aber, ob ich für so etwas Geld ausgeben würde, wenn es sowas doch wesentlich besser gibt...