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KI-Marketing: Lasst bitte die Ethik aus dem Spiel

Hmm, mit der Schlussaussage des Textes kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass die zentralen Begriffe Ethik, KI und Werbung nicht hinreichend konkretisiert sind.

"Ethik" bedeutet im technischen Kontext vereinfacht, ob man alles, was menschenmöglich ist auch tatsächlich umsetzt oder ob es sittliche und moralische Schranken gibt.

Bei der "KI" ist zu differenzieren. Bei diesem Modewort ist zunächst zu fragen, was man überhaupt unter "Intelligenz" verstehen möchte. Wissensbasierte "KI"-Systeme sind nun mal etwas ganz anderes als eine eines Tages vielleicht erschaffbare Superintelligenz. Je nachdem. wovon wir hier reden, stellen sich natürlich auch unterschiedliche ethische Fragen.

Und schließlich bei der "Werbung" wurde mir nicht klar, welche Werbung überhaupt gemeint sein soll.

So bleibt der Beitrag sicherlich sehr interessant, aber auch ein wenig oberflächlich. Der Schlusssatz, man möge bei der Werbung (welcher?) die Ethik aus dem Spiel lassen, ist zumindest missverständlich. Die Konsequenz könnte eine kritiklose Fortschrittsgläubigkeit jenseits aller sittlichen und moralischen Bedenken sein. Das will wohl niemand.
 
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@Martin, du hast sicher damit recht, wenn es darum gehen soll das Einwände bezüglich der Ethik hier und da auf den Senkel gehen. Der Grund dürfte jedoch eher darin bestehen, dass zu befürchten ist, dass ethischen Bedenken die Entwicklung und somit den Fortschritt ausbremsen oder gar zum erliegen bringen könnte. Das erinnert etwas an die Stammzellenforschung. Hier besteht zum einem die Chance für neue Möglichkeiten die für die Menschheit bedeuten sein können, gleichzeitig werden Grenzen gesprengt deren Folgen nicht abzuschätzen sind. Ähnlich dem Überwinden von Hemmschwellen wird hier eine moralische Schwelle überwunden auf das man sich anschickt die nächste in Angriff zu nehmen. Wohin dies am Ende einmal führen wird, wird niemand sicher vorhersagen können.
Der Forschung und hier explizit die technische Forschung eingeschlossen, muss stetig ermahnt werden die Ehrfurcht für die Schöpfung nicht zu verlieren.
Um einmal frei von Unbekannt zu zitieren. "Die vergangenen Zivilisationen sind im Höhepunkt der Dekadenz untergegangen". Eines hatten sie alle gemein, ihre Herrscher strebten an Gottgleich zu sein und stellten sich mit der Schöpfung auf einer Stufe.
Ich selbst bin nicht wirklich sehr religiös, auch wenn es gerade den Eindruck erwecken sollte, dennoch empfinde ich eine gewissen Ehrfurcht.
Mein lieber Martin, wir werden nicht darum herum kommen, wenn wir uns nicht vollständig der Technik ergeben wollen, über moralische Werte und dem daraus resultierenden Handeln – sprich der Ethik, zu diskutieren. Und ich finde, dass es auch gut so ist. Auch wenn die Menschheit gelegentlich einen Anschub benötigt, weil sie ein Problem zulange aussitzt. Jetzt am Ende muss ich mal wieder an den Osterspaziergang denken in der Faust für einem Moment das göttliche im Menschen, in mitten seiner Verzweiflung, erblickt.
 
So bleibt der Beitrag sicherlich sehr interessant, aber auch ein wenig oberflächlich.

Exakt! Die Begriffe werden in dem Beitrag nicht präzisiert. Die Semantik des Begriffs "Künstliche Intelligenz" ist in der öffentlichen Debatte uneindeutig und hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Man müsste bei diesem Thema weit mehr ausholen als es ein kleiner Blogbeitrag möglich macht. Das Resultat dieser inhaltlichen Kürze sind Missverständnisse und platte, dem komplexen Thema nicht gerecht werdende Schlussfolgerungen. Von daher bin ich raus.
 
Wie schon gesagt: Mir ging es nicht darum, den Sinn der Diskussion in Frage zu stellen. Mir ging es darum, dass "Ethik" als Marketing-Gag verwendet wird. Man wirft mit dem Begriff um sich, weil es schön klingt. Diese Scheinheiligkeit ist es, was mich so aufregt.

Ja, sicherlich hat der Beitrag nur an der Oberfläche gekratzt, und er liefert auch kein Lösung, er sollte in der Tat in erster Linie eine Diskussion in Gang bringen. Aus dieser hab ich auch schon den einen oder anderen Denkansatz mitgenommen.
 
Solche Aussagen empfinde ich immer irgendwie wie das Schwenken der weißen Flagge. Ich meine, nur weil es schwer (bis unmöglich?) wird, etwas zu überwachen, heißt es doch nicht, dass man den Kopf in den Sand steckt und gar nichts macht.
Leider das typische Verhalten in der IT-Branche. Google und Co. machen das auch: Es ist schwer uns an bestehende Regeln und Gesetze zu halten, also sind die Gesetze zu ändern oder abzuschaffen. Inzwischen sind die großen Konzerne mit ihrer Marktmacht dazu übergegangen, die Gesetze zu ignorieren und darauf zu vertrauen, daß keiner in der Lage ist sie zu verklagen. Bestes Beispiel dazu ist Facebook und das Verfahren um das Erbe an einem Facebook-Konto.

Und man hat sie zum Wohle des Fortschritts seitens der Politik jahrelange gewähren lassen und so getan als ob dieses IT ein komplett von den übrigen juristischen Problemen losgelöstes Thema und damit von den bestehenden Gesetzen nicht zu fassen sei. Dabei hätte man nur die bestehenden Gesetze folgerichtig anwenden müssen, statt Einzelfallregelungen zu treffen, die mit Regelungen außerhalb der IT nicht im Einklang stehen.
 
Wie schon gesagt: Mir ging es nicht darum, den Sinn der Diskussion in Frage zu stellen.


Die Diskussion ist ja bereits voll im gange und zwar dort, wo es uns aktuell am ehesten etwas angehen wird. Nämlich beim autonomen Fahren.
Hier soll ja einer Maschine das richtige Handeln im Notfall beigebracht werden. Wir werden also sehen wie menschlich instinktives Handeln technisch definiert wird.
Etwas kalt läuft es mir hierbei schon den Rücken herunter.
 
Die Diskussion ist ja bereits voll im gange und zwar dort, wo es uns aktuell am ehesten etwas angehen wird. Nämlich beim autonomen Fahren.
Aktuell aber nur, wenn sich das auf die Zukunft in zehn oder mehr Jahren bezieht. Denn abseits des Marketinggetöses sind alle auf den gleichen Stand und der ist bisher über die üblichen Assistenten noch nicht hinausgekommen. Daß man aufgrund des Marketings diese Assistenten unter professioneller Begleitung unter idealen Bedingungen selbst fahren läßt, ist kein Fortschritt. Auch die offensiver auftretenden Unternehmen haben dabei nämlich keinen Vorteil gegenüber z.B. den herkömmlichen Autoherstellern, denn die haben auch Versuchsfahrzeuge, die das gleiche können, nur werden die eben ohne Passagiere getestet. Dazu kommt, daß die Mehrheit der Kunden nicht in Gegenden mit idealen Bedingungen lebt und ein Auto benötigt, welches auch abseits von "Always sunny" selbst fahren kann.

Selbst der Meister der Ankündigungen rudert inzwischen auf den eigenen Webseiten zurück und verklausuliert seine Aussagen zu selbstfahrenden Teslas. Wohl aufgrund der erneut aufgetretenen Unfälle im Rahmen der als Autopilot verklärten Assistentensammlung.
 
Ich würde mir wünschen dass eine KI die Kontrolle übernimmt. Die würde dann erkennen, dass einzelne Menschen hilfsbereit sind, Mitgefühl haben, sich umweltschonend (nicht nur in Bezug auf die Natur) verhalten, die große Masse aber für das Überleben der Spezies wie auch für das Leben an sich eine Gefahr darstellt und den Kill Switch betätigen ???
 
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