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KI-Marketing: Lasst bitte die Ethik aus dem Spiel

DrWindows

Redaktion
Künstliche Intelligenz, kurz KI oder auch AI, wenn aus dem Englischen kommend (Artifical Intelligence), ist seit gut zwei Jahren in aller Munde. Kaum ein neues Produkt aus der Technikbranche, das nicht mit irgendwelchen KI-Fähigkeiten beworben wird. Das ist natürlich in...

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Uff. Ich stimme dir in ja in der Regel zu, nicht aber in diesem Fall.

> Man hört so schlaue Formulierungen wie jene, dass man in Zukunft nicht nur darüber diskutieren müsse, was ein Computer tun kann, sondern auch, was ein Computer tun sollte. Damit spricht man Bedenken, Vorbehalte und echte Ängste an, die Menschen im Bezug auf KI haben.

Und das ist in meinen Augen auch richtig so. Es ist absolut notwendig, im Bereich der IT über Ethik zu sprechen, dies ist etwas, was den Silicon-Valley-Firmen fehlt. Ist es ethisch korrekt, Menschen basierend auf ihren Suchverläufen, Werbung zu präsentieren, die Vorbehalte schürt (Fake-News, etc.). Ist es ethisch korrekt, beispielsweise als Hosting-Service, Webseiten wie gab.ai oder Waffenhändler zu hosten? Natürlich nicht.

> Sind beispielsweise Kampfroboter unethisch? Natürlich nicht, denn wir setzen sie ja nur gegen die Bösen ein.

Ich bin mir absolut nicht sicher, ob das pure Ironie ist. Falls ja, ignoriere man den folgenden Absatz. Falls nein: Natürlich sind Kampfroboter absolut unethisch. Man stelle sich vor, dass Deutschland Kampfroboter in den nahen Osten exportiert, damit sie dort dann irgendwann den Terroristen in die Hände fallen.

> Sollte man aus ethischen Gründen auf eine KI verzichten, die dem Menschen überlegen ist und die in der Lage wäre, ein Problem zu lösen, das der Mensch nicht lösen kann?

Ja. Was wäre denn ein solches Problem? Nehmen wir beispielsweise den Klimawandel. Die KI findet es ne ganz tolle Idee, doch einfach Landstriche plattzumachen. Nun leben da aber Menschen? Egal, hauptsache das Klima ist gerettet, was stören mich da die Menschen? Sorry, aber nein danke. Das wäre absolut unethisch und nicht vertretbar.

Aber bevor das hier ausartet, eine Linkempfehlung: https://tante.cc/2018/05/14/the-software-code-of-ethics/
 
Natürlich ist das mit den Kampfrobotern purer Zynismus.
Meine Botschaft sollte auch nicht sein, dass diese Diskussionen nicht geführt werden sollten - ich wollte damit sagen: Tut doch bitte nicht so, also wolltet ihr sie führen. Welches Technologie-Unternehmen wird sich selbst irgendwelche Grenzen setzen? Zur Not werden kritische Geschäfte dann eben mit "wenn wir es nicht tun, tut es jemand anders" begründet.
Meine Kritik richtet sich dagegen, dass das Gerede über Ethik Teil der Marketing-Strategie ist.
 
Zunächst einmal sind KI-Anwendungen, Computerprogramme wie alle anderen auch. Es ist dort nur sehr viel stärker
Mathematik/Statistik/Stochastik involviert wie bei anderen "normalen" Programmen. Deshalb tut eine KI-Anwendung
(genau wie jedes andere Computerprogramm) auch nur das sie von ihrem menschlichen Programmierer als Aufgabe
bekommt.z.B. Phantasiegesichter zusammensetzen. Das sog. Ethik-Problem liegt also nicht bei der Anwendung, sondern
nach wie vor beim Menschen....der die Aufgaben eines Programmes(ob KI oder nicht ist irrelevant) vorgibt und definiert

Denn Mathematik hat keine Ethik. Mathematik ist reine Logik....auch wenn diese im Falle von KI
von vielen nicht verstanden wird, weil sie eben komplexerer Natur ist.
Aber daraus (aus diesem Unverständnis) resultiert auch dieses wirklich unsinnige Aluhut-Geschwafel
rund um KI-Anwendungen....und anderen Technolgieen die die Masse(und ihre Pseudo-Experten und
Marketing-Schwätzer) nicht verstehen.

Unabhängig davon, spielt die KI-Musik eh nicht in Deutschland...und andere Länder werden sich von deutschen
Bedenkenträgern mit Sicherheit nicht beeinflussen lassen.
 
Da wäre es vielleicht ganz gut gewesen über Marketing-Beispiele zu schreiben, die einen stören und nicht unbedingt über die Dinge, wo Diskussionen angebracht / wichtig sind. Im Artikel / Text kommt die Kritik so überhaupt nicht rüber.
 
Ist ein spannendes Thema und komisches Marketing dürfte eher ein Randthema in Bezug auf die Ethik sein.

Es wird Zeit, dass die örtlichen Bedenkenträger so richtig darauf einsteigen. Wenn wir es geschafft haben die Kerntechnik, die Gentechnik, die Fahrzeugtechnik und einiges mehr hierzulande zu zertrümmern, werden wir es doch wohl ermöglichen können, dieses zarte Pflänzchen vor der ersten Blüte trocken zu legen.

Aber dass eventuell erst, wenn der Kompass endlich anzeigt, wo diese verdammte Neuland liegt.
 
Es ist hier das gleiche Problem wie mit der Gentechnik: falsch eingesetzt, kann sie furchtbar aus dem Ruder laufen, geschickt verwendet aber sehr segensreich sein. Weiterhin gleich das Problem der Grenze: wo endet die "gute Gentechnik" (oder KI) und wo fängt die "böse" an? Da gibt es immerhin schonmal grundsätzliche Meinungsunterschiede z.B zwischen EU, Amiland oder z.B. Israel. Also diese Diskussion muss in jedem Fall geführt werden, auch mit ethischen Überlegungen, um nicht dem Wildwuchs und Missbrauch Tür und Tor zu öffnen.
Dass es immer Jemanden geben wird, der Regeln unterläuft, missachtet, oder dahin geht, wo es noch keine gibt, das ist klar. Siehe die Gentechnik-Zwillinge in China, die unter dem Vorwand erzeugt wurden, sie immun gegen AIDS zu machen. Das ist die Taktik der kleinen Schritte, die Öffentlichkeit gewöhnt sich an alles und ist formbar wie Knete.
Martin hat recht, dass wir alles bekommen werden, Gut und Böse. Aber in welchem Verhältnis, das muss geregelt werden und ethische Argumente gehören dazu - solange sie selbst nicht auch missbraucht werden.
 
Dazu hätte ich für heute Abend einen Tipp für das Fernsehprogramm:
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Killer-Roboter: Dürfen Maschinen töten?
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Um 21:05 Uhr auf ARD-alpha
 
KI ist nicht wirklich was neues. Ich habe den Begriff Anfang der 80er Jahre das erste mal gehört.
Eigentlich ist es auch nichts Besonderes: man sammelt Daten und versucht die durch Verknüpfen und Gewichten zu einem Ergebnis zusammenzufassen.
Früher hat man das einen Algorithmus genannt - aber KI klingt natürlich viel spannender...
 
Oh weh.
Die Diskussion ist wieder so steif wie ein Stock.

Änderungen kommen, das Leben ist Veränderung, aber eine gewisse Menge wünscht sich ewige Gleichheit, lebende Tote sind das.

Wenn Jobs wegfallen, kommen neue, es wird vielleicht sogar nötig, das ökonomische Spiel zu ändern; wenn da nicht die KI kommt, dann könnte bald die Jugend zurecht einwirken.
Viel eher kommen die Probleme durch Ignorieren und Vermeiden, dass ein gewisser Teil nur das Gewünschte sehen will, alles andere lieber bekämpft für eine liebgewonnene Ideologie der Vergangenheit.

Zudem scheint die Mehrheit zu ahnen, dass etwas, das sich an Regeln hält und rational ist, schnell zu dem Schluss käme, dass die Menschheit eher eine Plage geworden ist für sämtliche Bereiche in Natur und Zivilisation, als dass sie ein wünschenswerter Teil des Ganzen wäre. Es wäre auch interessant, das begründete Gegenteil zu hören.

Es wäre angebracht zu überlegen, wie die Änderungen ablaufen könnten, ohne einen Teil der Menschheit vereinfachend und faul in die Tonne zu treten.
 
Lustige Diskussion... Was ist denn KI? Und was bedeutet Ethik? Welche technischen Errungenschaften der letzten 100 Jahre wurden denn jemals während der Entwicklung auf ihre Vereinbarkeit mit Ethik überprüft??? Wenn es irgendjemand auf dieser Welt nutzt (auch wenn es gleichzeitig Millionen Menschen schadet), wird es gemacht, egal ob wir über Ethik schwafeln oder nicht...
 
jlnostr schrieb:
Uff. Ich stimme dir in ja in der Regel zu, nicht aber in diesem Fall.

> Man hört so schlaue Formulierungen wie jene, dass man in Zukunft nicht nur darüber diskutieren müsse, was ein Computer tun kann, sondern auch, was ein Computer tun sollte. Damit spricht man Bedenken, Vorbehalte und echte Ängste an, die Menschen im Bezug auf KI haben.

Und das ist in meinen Augen auch richtig so. Es ist absolut notwendig, im Bereich der IT über Ethik zu sprechen, dies ist etwas, was den Silicon-Valley-Firmen fehlt. Ist es ethisch korrekt, Menschen basierend auf ihren Suchverläufen, Werbung zu präsentieren, die Vorbehalte schürt (Fake-News, etc.). Ist es ethisch korrekt, beispielsweise als Hosting-Service, Webseiten wie gab.ai oder Waffenhändler zu hosten? Natürlich nicht.

> Sind beispielsweise Kampfroboter unethisch? Natürlich nicht, denn wir setzen sie ja nur gegen die Bösen ein.

Ich bin mir absolut nicht sicher, ob das pure Ironie ist. Falls ja, ignoriere man den folgenden Absatz. Falls nein: Natürlich sind Kampfroboter absolut unethisch. Man stelle sich vor, dass Deutschland Kampfroboter in den nahen Osten exportiert, damit sie dort dann irgendwann den Terroristen in die Hände fallen.

> Sollte man aus ethischen Gründen auf eine KI verzichten, die dem Menschen überlegen ist und die in der Lage wäre, ein Problem zu lösen, das der Mensch nicht lösen kann?

Ja. Was wäre denn ein solches Problem? Nehmen wir beispielsweise den Klimawandel. Die KI findet es ne ganz tolle Idee, doch einfach Landstriche plattzumachen. Nun leben da aber Menschen? Egal, hauptsache das Klima ist gerettet, was stören mich da die Menschen? Sorry, aber nein danke. Das wäre absolut unethisch und nicht vertretbar.

Aber bevor das hier ausartet, eine Linkempfehlung: https://tante.cc/2018/05/14/the-software-code-of-ethics/

Genau ?
 
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht worin dein Problem besteht, das hier eine Diskussion über Ethik unangebracht sei. Wo, wenn nicht gerade dort wo moralische Werte in Form von true or false, von einer kleinen Gruppe festgelegt werden, ist es wichtiger über Ethik zu diskutieren? Möchtest du dir von einer Gruppe Menschen moralisch Handeln diktieren lassen, auch dann, wenn dieses Handeln deinen eigenen moralischen und kulturellen Werten entgegensteht und sich darin nicht begründen lässt?

Sollte man aus ethischen Gründen auf eine KI verzichten, die dem Menschen überlegen ist und die in der Lage wäre, ein Problem zu lösen, das der Mensch nicht lösen kann? Natürlich nicht – finde ich zumindest. Und ganz grundsätzlich: Wer will denn ethische Grenzen definieren, wer will ihre Einhaltung überwachen und einschreiten, wenn sie von Firmen oder Regierungen überschritten werden?

Ist dir beim Schreiben nicht selbst der Widerspruch aufgefallen? Du stellst zurecht in Frage ob Firmen und Regierungen fähig genug sind, die zuvor definierten ethischen Grenzen einzuhalten bzw. sie zu überwachen.
Vertraust aber zugleich auf ethischen Grenzen einer Maschine, die wiederum von Firmen und Regierungen bzw. von der Gesellschaft, in der sie leben definiert werden?

Ein wesentlicher Punkt hierbei – das eigene individuelle moralische Handeln, wird komplett ausgeklammert. Das was uns Menschen ausmacht, mit eigenem Gewissen zu handeln und zu verantworten fällt raus.
Ich fände es grusselig, wenn "Spocklogik" die Menschheit regieren würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Martin schrieb:
Und ganz grundsätzlich: Wer will denn ethische Grenzen definieren, wer will ihre Einhaltung überwachen und einschreiten, wenn sie von Firmen oder Regierungen überschritten werden?
Solche Aussagen empfinde ich immer irgendwie wie das Schwenken der weißen Flagge. Ich meine, nur weil es schwer (bis unmöglich?) wird, etwas zu überwachen, heißt es doch nicht, dass man den Kopf in den Sand steckt und gar nichts macht. Ethik an dieser Stelle liegt ganz einfach am Menschen. Und bei diesem Thema schneiden wir ganz schön beschissen ab. Wenn es das Ziel einer KI ist, Mensch sein zu simulieren und sich dabei nicht ertappen zu lassen, dann muss die Maschine den Menschen glauben lassen, selbst Mensch zu sein: Unethisch.
 
@Setter: Der Widerspruch war genau so geplant. Ich stimme beiden Standpunkten zu, obwohl das nicht geht. Genau das ist ja das Dilemma.
 
Haha, jetzt erst gelesen. Ein typischer "ich-starte-eine-Diskussion mit einer provozierenden Meinung"- Beitrag von Martin. Schade, hab zu wenig Zeit, um mich an der Diskussion zu beteiligen. Da müsste ich weit ausholen.
 
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