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Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Regeln ab

DrWindows

Redaktion
Regelmäßiger Wechsel des Passworts bringt keinen Zugewinn an Sicherheit. Zu diesem Schluss ist Microsoft gekommen und streicht ab der Version 1903 die entsprechende Empfehlungs-Richtlinie aus Windows 10 und Windows Server. Darüber informiert das Unternehmen in einem Blogpost, den ich zunächst...

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Interessanter Zeitpunkt für so eine Erkenntnis. Gerade erst gab es doch den Sicherheitsvorfall bei Microsoft, wo sich Angreifer über bekannte / abgegriffene Logindaten eines Supportmitarbeiters über einen längeren Zeitraum (3 Monate) Zugriff verschafft hatten.
 
Ja ist doch auch logisch. Wer knackt schon noch einen einzelnen User? Auch diese kriminellen Subjekte unterliegen einem ökonomischen Zwang. Die meisten sensiblen Daten werden doch in großen Mengen bei Providern.... abgegriffen. War da nicht was vor kurzem hier in den News bezgl MS?
Was bringt bei solchen Angriffen bitte ein sicheres PW? Richtig: nur eins weniger!
 
Sehe ich genau so. Vor einigen Jährchen (90-er Jahre) war ich bei einer Firma wo genau das durchgesetzt werden sollte. Monatlich ein neues Passwort. Meine damalige Kollegin von Gegenüber hatte da besonders kreative Passwörter. "Jänner", "Februar", "März", ... :D
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Wer knackt schon noch einen einzelnen User?
[.....]
Die meisten sensiblen Daten werden doch in großen Mengen bei Providern.... abgegriffen.
Das größte Problem ist nach wie vor Pishing. Und um was handelt es sich? Einzeldaten….und Identitätsdiebstahl wird dadurch erst richtig erfolgreich ......ach was solls :angel.....vergessen wir auch gleich die großen Angriffe, welche nur gelingen konnten in dem das schwächste Glied angegriffen wurde – nämlich der einzelne User.;)

Ich sehe es im Übrigen nicht so wie Martin. Konten, die lediglich nur über ein Passwort abgesichert werden, sollten m.E mit zeitlich begrenzten Passwörtern versehen werden. In der Regel erfolgt ein Missbrauch erst Monate später.

Anstatt jetzt großspurig den Passwortwechsel zu verteufeln, sollten sie sich eher dafür einsetzen neue, bessere Lösungen zu etablieren, damit das leidige Anmeldeverfahren sicherer wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Gerade erst gab es doch den Sicherheitsvorfall bei Microsoft, wo sich Angreifer über bekannte / abgegriffene Logindaten eines Supportmitarbeiters über einen längeren Zeitraum (3 Monate) Zugriff verschafft hatten.

Ja gut, aber über den regelmäßigen Passwort-Wechsel konnte immerhin klar eingegrenzt werden ab wann kein Zugriff mehr stattfinden konnte. Klar macht es das nicht weniger schlimm, aber bei einem öffentlichen Statement kommt es irgendwie immer noch besser sagen zu können "Konnte jemand Zugriff vom 24. Januar bis 31 März gehabt haben" als "bis grade eben Zugriff gehabt".
 
Ich wußte bis heute nicht das es ein Passwortwechsel Zwang gab. Ich habe meine Passwörter schon Jahre.
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

@Setter
Eigentlich gibt es nur eine einzige wirklich sinnvolle Option, um diesem Problem wirklich Herr zu werden. Nämlich dass die Nutzer endlich kapieren, dass sie jede E-Mail auf ihren Wahrheitsgehalt und korrekten Absender prüfen müssen und dass nur weil Rechnung dran steht nicht automatisch auch eine Zahlungsverpflichtung besteht. Wie die Nutzer auch endlich kapieren müssen, dass wenn sie kein Kunde der Sparkasse, PayPal, Amazon, Ebay und wasweissichnoch sind, diese ihnen niemals und vor allem nicht per E-Mail und oft sogar ohne persönliche Anrede, irgendwelche Kontenprüfungen senden würden. Genauso wie die Leute bei den Institutionen, bei denen sie Kunde sind, im Nachrichtenbereich des dortigen Kontos nachzusehen haben, um den Wahrheitsgehalt der Nachrichten zu prüfen. Und, wie die Leute auch ihre E-Mail Adressen endlich nicht mehr ohne Sinn und Verstand überall hin streuen und oft genug als Nicknames verwenden müssten.

Es müsste eigentlich inzwischen selbstverständlich sein, dass man diese vemeidbaren Risiken inzwischen kapiert und entsprechend gehandelt hat. Falsch, viele begehen diese Fehler immer noch und immer weiter - und setzen sich genau damit immer weiter den grössten Risiken aus. Dagegen ist das Passwortwechselproblem Kindergarten - denn das neue Passwort geben die doch im Zweifel genauso leichtfertig aus der Hand, wenn die nächste Sparkasse, PayPal und wasweissichnoch KontenüberprüfungsWeilSonstSperreDroht E-Mail eingeht und sie wieder nicht aufpassen. Dann bekommen die bösen Buben erneut ein gültiges Passwort und so gehts immer weiter.

Die Leute müssen endlich dieses #Neuland aus den Köpfen bekommen und anfangen selbst und eigenverantwortlich für ihre Sicherheit sorgen - dann klappts auch damit. Die verlassen sich dabei aber nicht auf ihre Sinne und kognitiven Fähigkeiten, sondern lieber auf die Herren Kaspersky, Norton, McAffee und Co. Und hier liegt das allergrösste Übel, die Herren Kaspersky, Norton, McAffee und Co. sind nämlich gar nicht dafür ausgebildet, um entscheiden zu können welche E-Mail Absender den Kontakt zu Recht herstellen. Diese Herren sind gleichfalls nicht dafür qualifiziert, entscheiden zu können ob zu einer Sparkasse oder anderen Institutionen Geschäftsbeziehungen bestehen.

Das kann alles nur der Nutzer wissen - der mit allen Lebensbereichen so unsagbar mündig, erfahren und schlafwandlerisch sicher umgeht - im Umgang mit dem Internet aber in vielen Fällen so unsagbar unmündig und unerfahren erscheint und oft schlafwandlerisch sicher völlig versagt. Das nur, weil sich offenbar immer noch nicht herumgesprochen zu haben scheint, dass Sicherheitssoftware nicht alle Bereiche abdecken kann und dass im Internet anonyme Gestalten nur darauf lauern jeden und alles bescheissen und abzocken zu können.

Gegen diese Naivität und dieses Gottvertrauen vieler Nutzer helfen aber weder häufige Passwortwechsel, noch die Herren Kaspersky, Norton, McAffee und Co. Dagegen hilft nur die Schärfung des eigenen Profils und das hinterfragen aller Nachrichten und plötzlich aufpoppender Browserfenster auf ihre Berechtigung und ihren Wahrheitsgehalt. Abgesehen davon, dass viele Nutzer auch heute noch der Ansicht sind, dass sie sogar auf das Passwort für Windows ganz verzichten können und bitte der Herr (Admin) im eigenen Haus zu sein haben.

Gegen Unbelehrbarkeit und Dummheit helfen regelmässige Passwortwechsel aber nun mal nicht.
 
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Ich sehe auch keinen großen Sinn darin, das Passwort in regelmäßigen Abständen zu ändern. So wie ich das sehe ist es eher wichtig, an allen Stellen, an denen man sich anmeldet, ein anderes Passwort zu benutzen, und auch keins nach dem Motto 123hahaha. Das Passwort zu ändern ist doch lediglich nötig, wenn der Account kompromittiert wurde, und selbst dann ist es eventuell ja eh schon zu spät.

Ich habe überall ein anderes Passwort, in der Regel mit Fantasieworten, die mir gerade in den Sinn kommen (bin da sehr kreativ :)).
 
wird es entsprechende Domain basierte Gruppenrichtlinien dann nicht mehr geben, werden vorhandene noch funktionieren? Und unabhängig davon wie man zum Thema steht: wenn nein, wie können Firmen dann entsprechende IT Sicherheitsrichtlinien noch durchsetzen?
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Wenn ich es aus dem Microsoft-Artikel richtig herauslese, dann wird die Gruppenrichtlinie wirklich rabiat entfernt.
 
Das Problem sind eher nicht Admins selber. Denen kann man solche Dinge erklären und dann lässt sich abwägen, ob die Sache sinnvoll ist, die Passwörter regelmäßig zu ändern, oder eben nicht. Das Problem sind am Ende eher Prüfer. Bei unseren IT Audits wird regelmäßig nach der Passwort-Policy gefragt und bisher würde jeder Prüfer das sofort als dicken Minuspunkt notieren, wenn Passwörter nicht mindestens alle 180 Tage geändert werden. Somit bringt das schlicht nichts, wenn Admins oder auch Geschäftsführung da anderer Meinung sind. Solange sich das bei den Prüfern nicht niederschlägt, wird sich nichts ändern.
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Sehe ich genau so. Vor einigen Jährchen (90-er Jahre) war ich bei einer Firma wo genau das durchgesetzt werden sollte. Monatlich ein neues Passwort. Meine damalige Kollegin von Gegenüber hatte da besonders kreative Passwörter. "Jänner", "Februar", "März", ... :D

Genauso war bei Mir auch so! Wir müssten alle vier Wochen, das Passwort ändern. Auf Dauer war das lästig.
Damals habe ich mein Passwort so geändert: Das ausgesuchte Wort zusammen mit der Zahl des Monats, beim Ändern habe ich einfach der Zahl des Monats geändert.
 
Um es noch etwas zu präzisieren: man streicht die Regel aus dem "Security Baseline" Regelwerk. In Windows selber ändert sich überhaupt nichts.

Wer seine Einstellungen gegen Microsofts Security Baselines evaluiert, wird nur an dieser Stelle schlicht keinen Hinweis mehr bekommen, wenn kein Passwortwechsel konfiguriert ist.

Diejenigen, die die Security Baselines nicht verwenden, bekommen also nichts davon mit. Das klang hier teilweise eher so, als würde Microsoft die entsprechenden GPOs streichen. Dem ist nicht so!
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Danke für die Erklärung. Ich bin kein Admin, für mich las es sich wirklich so, als würde die GPO entfernt werden.
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

@IngoBingo: Konnte man aber auch wirklich falsch verstehen, ich habe in der Einleitung daher "Richtlinie" in "Empfehlungs-Richtlinie" geändert.
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Ich hätte eher im Titel "Regeln" in "Empfehlungen" geändert 😉
 
Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung, Martin. Nahezu alle User, die ich im Berufsleben kennengelernt habe, änderten bzw. ändern in den meisten Fällen nur eine Zahl am Ende eines relativ leichten Passwortes, oder zählten Wochentage durch, oder Monate, oder Jahre, oder, oder...
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

Eigentlich gibt es nur eine einzige wirklich sinnvolle Option, um diesem Problem wirklich Herr zu werden. Nämlich dass die Nutzer endlich kapieren, dass sie jede E-Mail auf ihren Wahrheitsgehalt und korrekten Absender prüfen müssen und dass nur weil Rechnung dran steht nicht automatisch auch eine Zahlungsverpflichtung besteht.
So einfach ist das manchmal gar nicht. Ich bin selbst mal fast auf eine gut gemachte "gib hier deine Zahlungsdaten ein Seite" hereingefallen. Die Seite wurde geladen, als ich nach einer Bestellung bezahlen wollte. In diesem Fall wurde der Shop geknackt und zum Bezahlen auf eine gefälschte "gib hier deine Zahlungsdaten es Seite“ umgeleitet. Ich hatte es nur eher zufällig gemerkt, weil mir die Adresszeile merkwürdig erschien. Wer schaut da schon immer drauf?
Theoretisch kann das auf allen Web-Apps -Seiten passieren. Wenn diese Seiten nicht über Benutzername und Passwort hinausgehen, halte ich ein regelmäßiges Wechseln für sinnvoll.
Generell halte ich es nicht für Unsinnig. Das mag für Win-Anmeldungen zwar unsinnig sein. Aber für Anmeldungen an Web-Services, Konten lasse ich das nicht gelten, wenn diese nicht weiter abgesichert sind. Eine zeitliche Beschränkung schränkt den Missbrauch ein.
 
AW: Zwang zur Passwortänderung bringt keinen Sicherheitsgewinn: Microsoft schafft Reg

@Setter
Deshalb sprach ich von vermeidbaren Risiken. Solchen, die sich alleine durch etwas mehr Datensparsamkeit, deutlich mehr Misstrauen und sehr viel weniger Verlass auf irgendwelche Sicherheitssoftware sehr stark minimieren lassen. Dass niemand dagegen gefeit ist, wenn ein Shop infiltriert wurde und die Betrüger über dessen Seite angreifen, das liegt auf der Hand. Aber zumindest auf dem eigenen Rechner kann man mit sehr wenig Aufwand sehr viel mehr Sicherheit erreichen, wenn man einfach genauer hinsieht. Und wenn man im Internet nicht überall die eigene E-Mail Adresse hinterlässt. Das bringt alles sehr viel mehr, als regelmässig sein Windows Passwort zu ändern.

Wir haben für das Internet ein wunderschönes Wort kreiert, das den Charakter des Internets perfekt beschreibt: "Datenautobahn"! In der Tat ist das Internet zunächst einmal eine komplett öffentliche Strasse ohne jede Privatsphäre - die man sich dort selbst schaffen muss, indem man datensparsam agiert und persönliche Angaben nur dort hinterlässt, wo es nicht vermeidbar ist. So wie man eben auf der Strasse sein Fahrzeug eben abschliesst und den Schlüssel mitnimmt, wenn man es abstellt. Oder wie man sich eben auch nicht seine Adresse, die Bankverbindung und andere persönliche Daten auf Motorhaube und Kofferraumdeckel pappt.

Tatsächlich aber verhalten sich viele Nutzer immer noch genau so, dass sie ihr Auto unverschlossen und mit steckendem Zündschlüssel abstellen und dazu auch gleich noch die wichtigsten Daten auf dem Beifahrersitz liegen lassen. Wenn ein total abgerissener Bettler auf sie zukommt und behauptet er wäre Gerichtsvollzieher zahlen sie ungefragt die präsentierte Forderung. So verhalten sich immer noch viele, die sich sonst so unsagbar mündig geben.

Gegen die Auswirkungen dieses Verhaltens helfen häufigere Passwortwechsel genau gar nichts - hiergegen hilft nur, dass die Leute endlich kapieren, dass sie im Onlinebereich alles ganz genau hinterfragen und auf Richtigkeit prüfen müssen, was ihnen an Forderungen, Datenüberprüfungen oder Kontenbestätigungen vorgelegt wird. Und wenn es noch so seriös wirkt.
 
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