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Google, Microsoft, Chromium und Tracking: Das wird noch spannend

DrWindows

Redaktion
Jeder Internetnutzer kennt das: Man recherchiert zu einem Thema im Internet, zum Beispiel nach einer schönen Gegend zum Wandern. Anschließend bekommt man tagelang auf jeder Webseite, die man besucht, passende Werbung zu sehen: Wanderschuhe, Outdoor-Kleidung und so weiter.

Der Grund dafür...

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"Lasst euch hier nicht von den edlen Motiven täuschen, die Microsoft vorgibt. Hier geht es nicht darum, etwas für die Nutzer zu tun. Der Tracking-Schutz im neuen Edge ist von einer einzigen Motivation getrieben: Es geht darum, Google einen finanziellen Schaden zuzufügen."

Ich denke, ein weitere Punkt wird auch noch relevant sein: Man möchte den Nutzern vorgaukeln, dass man eine "gute" Alternative wäre, die eben nicht trackt. Ich gehe aber, genau wie du, davon aus, dass die Microsoft-Tracker eben nicht geblockt werden, denn auch Microsoft macht ja personalisierte Werbung. Das ist halt auch die Sache: Die Firmen machen mit solchen gefaketen Geschichten heutzutage Werbung und Geschäft. Da muss man sich auch nur mal den Microsoft-Newsroom anschauen, dann sieht man die Masche. Ist natürlich bei allen so, soll jetzt nicht so rüberkommen, als wäre das auf Microsoft beschränkt.

Dass Google die Sause bekommt, glaube ich allerdings nicht. Wozu auch? Bei 1 Millionen Leute, die die Preview- oder die Beta vom Edge-Chromium verwenden, und bei 4% Verbreitung des Edge-Browser weltweit? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
 
Nein, wegen einer Hand voll Edge-Nutzer wird Google sicher keine Angst bekommen, aber sie kontrollieren mit Chrome eben "nur" 2/3 des Browsermarktes. Das andere Drittel kann ihnen schon empfindlich weh tun.
 
Absolut. Und ich stimme dir auch vollkommen zu, dass Werbung ihr absoluter Hauptmarkt sind, und der Motor, der das ganze antreibt. Allerdings hat Google da schon wirklich sehr schlaue Köpfe sitzen, die immer auf den Markt reagiert haben, sonst wären sie gar nicht dort, wo sie jetzt sind. Denn der Werbemarkt ist unheimlich dynamisch, und, wenn man da nicht weiter denkt, und sich anpasst, geht man ganz schnell unter. Von daher glaube ich jetzt nicht, dass sie sich warm anziehen müssen. Ob Microsoft da allerdings tatsächlich so gegen fahren wird, möchte ich auch nochmal dahin gestellt sein lassen. Immerhin basiert ihr neuer Browser dann auf der Basis der "Konkurrenz", und man beißt doch nicht die Hand, die einen füttert.
 
... sowieso. Entweder ihr einigt uns mit euch auf unsere Spielregeln, ...
"euch mit uns"? ?


...Vielleicht schreibe ich das mal in einem separaten Beitrag auf - falls euch das interessiert?
Sichtweisen aller Art sind für eine Meinungsbildung zu einem Thema unter größtmöglichem Ausschluss einer potentiellen Filterblase / Echokammer essentiell. Go for it! ?
 
Rollentausch zur Anfälligkeit des jeweiligen: Es ist so, als wenden sich die sämtlichen Investoren, die Geldgeber auf der Passiva-Seite, von der Microsoft Cooperation ab, dann ist dieses Unternehmen mit ca. 260 Mrd. $ auf der Aktiva-Seite ein kleiner Player in der Global Financial. Die Allianz SE hält ein in etwa fünfmal so großes Kapital und die führenden Finanzinstitutionen Chinas in ca. viermal so viel wie die Allianz SE. Die Microsoft Cooperation ist allenfalls so existent wie die Investoren, diese das Unternehmen stützen.
 
Im Grunde genommen tun sich Microsoft und Google da nicht viel. Beide sind Mitglied in der Coalition for Better Ads und ich gehe auch bei Microsoft davon aus, dass der Trackingschutz in Microsoft Edge in eine ähnliche Richtung tendieren wird wie das, was Google schon mit dem Bad Ads Blocker in Chrome vollführt. Interessanter ist da eher die Frage, wie Microsoft am Ende auf das neue Manifest V3 reagieren wird und was in Edge aus der webRequests API wird. Normalerweise macht es wenig Sinn, wenn Microsoft die Schnittstelle dann eigenhändig zusammen mit kleinen Fischen wie Vivaldi weiterführt, und es ist eigentlich nur eine kleine Gruppe rund um Randgruppenbrowser wie Vivaldi, die an einer Fortführung tatsächlich ein Interesse hätten. Mozilla hat ohnehin - wie Apple - seine eigene Architektur und Opera und Brave haben eigene Blocker, der Rest ist vernachlässigbar. Deswegen glaube ich auch nicht, dass Google hier noch großartig nachgeben wird.

Auch die Privacy Sandbox von Google sollte man nicht überbewerten. Es ist eine von vielen Initiativen, die Google da gestartet hat und die parallel zu Dingen wie dem Bad Ads Blocker oder dem Google Web Designer laufen.
 
Das Tracking regt mich eigentlich weniger auf als die Werbebanner, die durch die Tracking-Daten gesteuert werden. Je schneller die Leitung ist, desto mehr Banner werden angezeigt. Und oft lösen die Dinger auch einen Neuaufbau der Seite aus, so dass man erst wieder die Textstelle suchen muss, um weiterzulesen. Lustig ist, dass die Banner einem anbieten, den letzten Kauf noch einmal zu machen. Das ist so blöd...
 
"Online Tracking and Publishers’ Revenues: An Empirical Analysis"
https://weis2019.econinfosec.org/wp-content/uploads/sites/6/2019/05/WEIS_2019_paper_38.pdf
"We find that when a user’s cookie is available publisher’s revenue increases by only about 4%." Anders gesagt: Es bringt den Webseiten, die solche Werbung zulassen nur sehr wenig Mehreinnahmen und hilft fast nur den Werbenetzwerken/Anzeigenverkäufern.

Zu Allianz vs. Microsoft: Microsoft sitzt auf 133 Mrd USD eigenem Cash und Cash Equivalents. Der Allianz gehört die Kohle nicht. Die haben an Cash und Cash Equivalents nur etwa 17 Mrd € und mit den insg. verwalteten 1961 Mrd € verdienen die gerade mal 1,9 Mrd €. Ziehen die Anleger Kohle von Microsoft ab oder werfen ihre Aktien auf den Markt macht Microsoft immer noch Gewinn, die Allianz ist dann genau wie andere unproduktive Unternehmen nur noch eins: pleite (heute wohl eher: darf vom Steuerzahler künstlich am Leben gehalten werden).

Edit:
Man kann sich auch mal fragen, ob es einem gefallen würde, wenn beim Stadtbummel immer jemand mit einer Kamera hinter einem her rennen würde, jeden Schritt filmt und die Zeiten notiert, die vor/im Geschäft x/vor Regal/Auslage y verbracht wurden und auswertet was dann im einzelnen alles gekauft wurde...
 
Schlimme ist zeigen eh nur an was vielleicht angeguckt habe^^ werde da eh nie drauf klicken^^ besser wäre es zeigt an, was ich nicht gesucht habe und eventuell was interresantes zeigt was ich nicht kenn^^
 
Was das betrifft:
Jeder Internetnutzer kennt das: Man recherchiert zu einem Thema im Internet, zum Beispiel nach einer schönen Gegend zum Wandern. Anschließend bekommt man tagelang auf jeder Webseite, die man besucht, passende Werbung zu sehen: Wanderschuhe, Outdoor-Kleidung und so weiter.
Das wird mit Hilfe von Cookies verursacht, die von vorher besuchten Webseiten auf dem Rechner gespeichert wurden. Auf Windows-Systemen lassen die sich jedoch löschen - bei anderen Systemen weiß ich es nicht.

Das Tracking regt mich eigentlich weniger auf als die Werbebanner, die durch die Tracking-Daten gesteuert werden. Je schneller die Leitung ist, desto mehr Banner werden angezeigt. Und oft lösen die Dinger auch einen Neuaufbau der Seite aus, so dass man erst wieder die Textstelle suchen muss, um weiterzulesen.
Hier helfen nur Werbeblocker. Leider funktioniert damit manche Webseite nicht - diese müssen dann notgedrungen in der Whitelist eingetragen werden.
 
Mein Firefox so eingestellt ist das es gleich nach dem Schließen alle Cookis gelöscht werden. Problem gelöscht - Problem gelöst. Noch dreister als Google verhält sich Facebook. Deswegen habe ich den App aus dem Smartphone rausgeschmiessen und gehe darein nur von PC aus über Firefox, wo alle Cookis davor gelöscht wurden. Spart auch Zeit.
 
Ich seh das sehr viel weniger pragmatisch.
Es gibt kein Gratis-Internet.Wenn wir das Netz nutzen bezahlen wir den Preis des Trackings und sollten uns nicht all zu sehr daran stören.Ich benutze zwar auch AdGuard Blocker für den Edge und die aktivierte Trackingliste im IE,aber für die Meisten meiner favorisierten Webseiten - wie etwa diese hier von Dr. Windows - schalte ich den Blocker ab.Es ist schon Vieles besser,wenn man moglichst alles was von Google kommt blocken kann,denn mir scheint es gefuhlsmássig,,da fällt dann schon 90 % weg und das Netz wird damit schon ein ganzes Stück angenehmer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In seinen neuen, auf Chromium basierenden Edge-Browser hat Microsoft einen Tracking-Schutz integriert, welcher die Nutzer vor „bösen Trackern“ schützen soll
Fassen wir es kurz....im neuen Edge ist etwas eingebaut worden, was es seit dem IE7 schon gibt und im alten Edge vergessen wurde. Toll Super echt Klasse wirklich.
 
Leben und Leben lassen. MS sollte sicherlich da nicht übertreiben, um keinen ausufernden Existenzkampf mit Google zu provozieren.
 
Existenzkampf mit Google? Völlig irreal - und Google würde mit Sicherheit der haushoche Verlierer sein.
Microsoft braucht Google nicht,aber Google braucht Microsoft !
 
Das schränkt meine Objektivität bei diesem Thema ein und ich bin Google gegenüber da freundlicher gesinnt als viele andere Nutzer, vielleicht sogar mehr, als mir das selber lieb ist. Vielleicht schreibe ich das mal in einem separaten Beitrag auf – falls euch das interessiert?

Auch wenn es mich gerade ein bisschen schockiert hat, dass du dich selbst gegenüber Google als „freundlich“ bezeichnest. Aber was ich an Dr. Windows immer sehr schätze, ist die offene ehrliche Art des Chef-Redakteurs. Deshalb immer gerne.
 
Existenzkampf mit Google? Völlig irreal - und Google würde mit Sicherheit der haushoche Verlierer sein.
Microsoft braucht Google nicht,aber Google braucht Microsoft !

Wie gesagt, Microsoft und Google tun sich in der Hinsicht beide nichts, und deine Ansichten sind in diesem Punkt auch etwas daneben. Microsoft profitiert immer noch von drei Sachen: der traditionellen Stärke von Office und dem klassischen Windows-Desktop, dem gewissen Vorsprung von Xbox gegenüber Googles Ambitionen und der besseren Zugänglichkeit im Entwicklerbereich mit Visual Studio und anderen Produkten. Außerdem wäre es keine große Kunst, dass zum Beispiel Skype wesentlich "erfolgreicher" ist als alles, was Google im Messenger-Bereich vorweisen kann, so wie das da seit Jahren mit den ewigen Neustarts im Chaos versinkt.

Trotzdem würde Microsoft gegenüber Google schnell in die Defensive geraten, wenn die mal Ernst machen. Es gibt zwischen Google und Microsoft nämlich einen zentralen Unterschied. Google ist mit seinen Produkten fest beim Endkonsumenten verankert und stellt sie trotz Engagement bei den Unternehmen nicht wirklich schlechter, außerdem hat es seine Aktivitäten beim Consumer ganz fest in der eigenen Hand. Microsoft entwickelt in erster Linie für Unternehmen und abseits der Xbox sind alle anderen Produkte, die wir so als Consumer nutzen können, meistens welche, die vom Business-Sektor in angemessener Weise abgezwackt wurden und dann an uns weitergereicht werden. Damit will ich Office und Co. nicht schlecht reden, ich schwöre selbst auf sie, aber so sieht nunmal die Realität aus.

Außerdem: Microsoft braucht Google, aber Google braucht Microsoft nur bedingt. Microsoft ist auf iOS und noch mehr auf Android für seine Mobilstrategie angewiesen, da sie eben auf Partnerschaften wie die mit Samsung angewiesen sind und über Technologien wie Your Phone und den Microsoft Launcher hier andocken. Dazu kommt Kubernetes und Go in der Cloud, Chromium wegen Microsoft Edge und Angular wegen TypeScript und ASP.NET.

Google: Wovor sollten die bei Microsoft Angst haben? Richtig, nirgends. Die meisten Consumer-Produkte sind Webdienste, sie haben den stärksten Browser, die größte Videoplattform (Mixer ist dagegen ein Mückenpups), eigene Hardware, mit die besten KI, sehr gute Clouddienste (was man angesichts der Qualität nunmal neidlos anerkennen muss), mit Android Studio eine eigene IDE für die Endentwicklung (sie sind nicht mehr auf Eclipse angewiesen), crossplattform greifen sie mit Dart und Flutter an, sie haben den größten Werbedienst und was Microsoft so zu Chromium etc. beizutragen hat, nimmt man halt gerne mit. Ende. Der einzige Berührungspunkt, der von Google aus angestoßen wurde, ist Visual Studio Code als offizieller Editor für die eigenen Projekte. Gut, der ist aber quelloffen, den könnten sie notfalls forken. So what? Und wie gut Xbox und xCloud für die Zukunft tatsächlich aufgestellt sind, darüber reden wir, wenn wir genauer wissen, ob und wie gut Stadia langfristig funktioniert.

Letztlich kann man in der heutigen Zeit aber keine so scharfe Grenze mehr ziehen. Beide Unternehmen profitieren zu sehr voneinander und unterstützen sich auch oft gegenseitig. Microsoft trägt zum Chromium-Projekt bei, dafür ist Google ein Unterstützer bei der .NET Foundation, um nur mal ein Beispiel zu nennen. Insofern relativiert sich das am Ende ohnehin alles wieder.
 
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