Vom Einkaufen her waren in meiner Gegend in den ersten zwei Wochen Klopapier und "normale" Nudeln (also Hartweizengrieß, nicht dieser üble Bio-Dinkel-Quatsch) quasi nicht zu bekommen. Klopapier hatte ich zum Glück noch, witzigerweise habe ich - ohne zu ahnen, dass da so ein Run entstehen wird - eine Woche vor den Ausgangsbeschränkungen zwei 24er-Packs gekauft (weil im Angebot). Das reicht für einen Single-Haushalt ne ganze Weile.
Ansonsten habe ich eingekauft wie immer (ich kaufe täglich ein, weil ich kein Auto hab) - mit dem kleinen Unterschied, dass ich jedes Mal auch ein, zwei Dinge mitgenommen hab, die auch in 6 Monaten noch gut sind. Damit werde ich nun langsam mal aufhören, es hat sich Einiges an Essen bei mir angesammelt. Weiß gar nicht mehr, wohin damit.
Und ich lebe ein Bisschen den "Tanz auf dem Vulkan". Kaufe mir leckere Sachen, solange ich mir die noch leisten kann. Und hole mir öfter als sonst was Feines beim netten Thai-Laden oder dem netten Pizza-Laden um die Ecke. Mein bescheidener Beitrag dafür, die lokalen Geschäfte zu stützen, die ich nicht missen möchte. Und Nudeln essen kann ich immer noch.
Ich müsste auch mal wieder zum Friseur, nur haben die grad alle zu.
Thema Kurzarbeit - Eine Erklärung, dass ich grundsätzlich dazu bereit bin, habe ich längst unterschrieben. Für mich gibt's aber noch keinen Stichtag, weil mein Job im Grunde der ist, Gelder heranzuschaffen und in Rechnung zu stellen, die aktuell trotz Corona weiter an uns fließen müssen (weil bei uns ziemlich viele Leute arbeiten, die vom Jobcenter finanziert werden, gemeinnütziger Betrieb mit mehreren Standorten). Die kriegen nämlich ihr normales Gehalt unvermindert weiter. Zusätzlich muss ich noch das Kurzarbeitergeld für ... ziemlich viele ... Kollegen ausrechnen - was ein ziemlich umfangreicher Job ist. Täglich drei Überstunden fühlen sich nicht so an, als ob für mich Kurzarbeit in Aussicht ist.
Positive Erkenntnis - Ich kenne viele, viele Namen bereits, weil ich für die vor langer zeit Mal die Gelder wg. irgendwelcher Förderprogramme mit sechs Jobcentern abgerechnet habe, wieder. Erfreulich viele Namen, die nach Ende des Förderprogramms tatsächlich von uns unbefristet übernommen worden sind und seither "aus eigener Tasche" bezahlt werden. Also nix "nur billige Arbeitskraft", nein - für die haben die vielgescholtenen Jobcenter-Maßnahmen tatsächlich etwas gebracht. Fühlt sich gut an.
Negative Erkenntnis - Leute, verabschiedet Euch von dem Gedanken "Kurzarbeitergeld = 60% bzw. 67%" - sucht an der Quelle ->
https://www.arbeitsagentur.de/datei/KUG050-2016_ba014803.pdf - nicht, dass Ihr eine böse Überraschung erlebt. Für mich persönlich (mit gesundheitlich bedingt nur 24 Wochenstunden bin ich selbst grad knapp aus der Hartz-IV-Nummer raus, sollte ich da wieder reinrutschen, komme ich damit klar) ist das kein großer Unterschied.
Aber für Leute, die deeeutlich drüber sind und damit deeeutlich mehr Familienmitglieder zu versorgen haben als ich mit meinen zwei Katzen ... das sieht anders aus. Ach ja - und sechs Wochen Entgeltfortzahlung in voller Höhe bei Krankmeldung ist neuerdings auch nicht mehr. Durch Corona gibt's "Krankengeld i.H.v. Kurzarbeitergeld" ... Und ganz so einfach "Soll-Leistungssatz minus Ist-Leistungssatz = Kurzarbeitergeld" isses auch wieder nicht, da werden die tatsächlich ausgefallene Stunden, durch Krankheit tatsächlich ausgefallene Stunden (bei Monaten mit vielen Feiertagen ist das besonders spannend) kreuz und quer mit Soll's und Ist's verrchnet, um einen rechnerischen Stundensatz zu ermitteln, mit dem multipliziert dann dies- und das ... aaargh ...
Wie auch immer. Ich wünsche allen -
bleibt gesund. Das ist einfach das Wichtigste.
Und seid - auch finanziell - vorbereitet.
Rechnet den "Worst Case" (also Kurzarbeit mit komplettem Arbeitsausfall) durch, vielleicht hättet Ihr ja Anspruch auf Hartz IV. Oder auf Wohngeld. In Vor-Corona-Zeiten haben die Jobcenter z.B. 6 Monate lang auch die Kosten auch für eine "nicht angemessene" Unterkunft getragen (mit der Auflage, zeitnah umzuziehen). Ich vermute mal, die müssen JETZT sogar noch etwas kulanter sein. Auch die Vermögensprüfung (Kontoauszüge der letzten 6 Monate vorlegen etc.) soll angeblich entfallen. Ich hatte noch keine Zeit mich damit zu beschäftigen, weil ich grad eh mehr als ausgelastet bin - und es (wie bereits geschrieben) für mich finanziell keinen großen Unterschied machen wird, egal was passiert. Aber da gibt's ätzendere Konstellationen, so 4.000 brutto, Alleinverdiener mit Partner/in, zwei Kindern und einer entsprechend großen Wohnung. Wenn davon dann plötzlich mal nur weniger als die Hälfte übrig bleibt, hat man ein echtes Problem.
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Nachtrag: Hier für Euch ein kleiner Teil meiner Arbeit der letzten Tage - das ist quasi das oben verlinkte 18-Seiten-PDF als Excel-Datei mit Eingabefenster.
Anhang anzeigen Kug Stand 2020-03.xlsx
Ich hab einen Blattschutz drauf, aber ohne Passwort. Blattschutz mache ich ganz gern, einfach um zu verhindern, dass irgendwelche Daten z.B. dadurch vermurkst werden, dass irgendein Ordner auf der Tastatur landet, während man einen Telefonhörer zwischen Schulter und Kinn eingeklemmt hat (Ich hab ein Talent für sowas). Ohne Passwort - weil albern, kann man eh mit dreieinhalb Klicks knacken.