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Mozilla: Mitchell Baker wird neue CEO der Mozilla Corporation

DrWindows

Redaktion
Nachdem die Mozilla Corporation nach dem Abgang von Chris Beard einen neuen CEO gesucht hat, wurde auf diesem Posten nun mit einer internen Lösung Klarheit geschaffen. Mit Mitchell Baker übernimmt das Urgestein von Mozilla erneut die Leitung des Tochterunternehmens der...

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Weil es hier bei drwindows.de leider nicht weiter thematisiert wird:

Schau Mal unter: Extra -> Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit -> Datenerhebung durch Firefox und deren Verwendung

Dort gibt es jetzt einen Haken, der automatisch gesetzt wurde, damit FF die Telemetrie per Agent täglich nach was der Standard-Browser ist, senden kann.

Die Telemetrie läuft mit jeder Firefox-Installation automatisch bzw. voreingestellt mit, damit sammelt Mozilla diverse Daten, darunter zu Version, Betriebssystem sowie alter und neuer Standardbrowser.

Ist kein Beinbruch, aber schon schwierig in meinen Augen.
 
Ist kein Beinbruch, aber schon schwierig in meinen Augen.

Das stimmt schon, zumal Telemetrie in der klassischen FOSS-Welt immer ein schwieriges Thema ist und manches, was von Mozilla da auch in anderen Bereichen ungefragt über den Äther kam, war halt auch problematisch, wenn ich mal an die Geschichte mit Looking Glass zurück denke. Gleichzeitig ist ein gewisses Maß an Telemetrie aber auch durch andere Akteure wie SUSE oder Canonical mittlerweile breiter eingeflossen. Mozilla ist mit dem Thema also nicht alleine.

Das Problem ist eigentlich, dass es wieder eine Frage ist, ob sowas Opt-in oder Opt-out sein sollte, und sich Mozilla für letzteres entschieden hat. Persönlich bin ich gerade auch im FOSS-Umfeld eher für Opt-in, aber ich habe die Telemetrie bei Firefox sowieso deaktiviert, von daher ist mir das eher egal.
 
Der Witz ist, Mozilla verkauft sein Produkt als das tolle Mittel gegen Tracking, nutzt aber selbst genauso Tracking/Telemetrie.
Es ist zumindest abschaltbar, wenn auch vielleicht nicht alles über die normalen Einstellungen (die im Laufe der Zeit immer stärker eingeschränkt wurden).
 
Der Witz ist, Mozilla verkauft sein Produkt als das tolle Mittel gegen Tracking, nutzt aber selbst genauso Tracking/Telemetrie.

Erinnert mich an den ein oder anderen Artikel hier in letzter Zeit. Hatte das schon in einem anderen Thread geschrieben: Sich sein eigenes Inselsystem zu bauen, und zu behaupten, man würde und könne alles anders machen als die Konkurrenz funktioniert so leider nicht. Hab vor kurzem hier gelernt, dass die Mozilla Corporation wohl zu über 90% von Einnahmen durch den Verkauf der Standard-Suchmaschine im Firefox lebt (sprich... von Google). Auch da muss ich sagen: Es ist schon ein wenig heuchlerisch, immer gegen Google und den Chrome zu schießen, und gleichzeitig zu deren großen Profiteuren zu zählen.
 
Erinnert mich an den ein oder anderen Artikel hier in letzter Zeit. Hatte das schon in einem anderen Thread geschrieben: Sich sein eigenes Inselsystem zu bauen, und zu behaupten, man würde und könne alles anders machen als die Konkurrenz funktioniert so leider nicht.

Es ist schon ein wenig heuchlerisch, immer gegen Google und den Chrome zu schießen, und gleichzeitig zu deren großen Profiteuren zu zählen.

Das wäre schön, wenn man es so allgemein sagen könnte, aber die Situation ist da deutlich schwieriger. Das Ironische an der Geschichte ist ja, dass an Mozilla tatsächlich kein Weg vorbei führt, wenn es um einen neuen Webstandard geht. Du brauchst Implementierungen in mindestens zwei unabhängigen Engines, um einen neuen Webstandard zu verabschieden, und Microsoft und Google können da nur eine aufbieten: Blink. Da sich Apple aus dem Standardisierungsprozess meistens raushält und mit Safari/Webkit2 sein eigenes Ding dreht, bleibt nur ein möglicher Partner übrig, das ist Gecko. Deswegen mögen sich die unterschiedlichen Entwickler öffentlich zwar anbellen, aber wirklich beißen tut sich da keiner. Hinter den Kulissen geht das Hand in Hand und gerade Microsoft, Google und Mozilla tauschen sich wirklich ständig miteinander aus.

Außerdem sind Gecko und andere Basistechnologien von Mozilla wie die JavaScript-Engine SpiderMonkey mit Sicherheit keine solchen Insellösungen, wie du dir das vielleicht denken magst. Das stimmt sicherlich im Browserbereich, wo hinter Firefox als nächst-kleinere Browser vor allem der Tor Browser, Waterfox und GNU IceCat folgen, aber die Basis steckt auch noch in einigen Mailclients oder wird durch IBM, Red Hat und der Gnome Foundation durch den Gnome-Desktop in die großen Enterprise-Linux-Distributionen getragen, denn das clientseitige Rendering mit gjs basiert auf SpiderMonkey und der Epiphany-Browser greift trotz Webkit2-Basis auch auf zahlreiche Elemente von Mozilla zurück. Den Einfluss, den sie in den Bereichen AR/VR, Sprachtechnologien oder über die Programmiersprache Rust nehmen, ist da noch gar nicht eingerechnet. In allen Dreien sind sie massiv dabei, insofern sollte man sich vom Marktanteil von Firefox selbst nicht so sehr täuschen lassen.

Was wir unter Windows wirklich bräuchten, wäre aber wieder ein offizielles Release von Safari. Nicht, dass ich den Browser mag, aber für Webentwickler, die so unter Windows eingeschränkt wären, wäre das sicherlich eine Entlastung.
 
Du brauchst Implementierungen in mindestens zwei unabhängigen Engines, um einen neuen Webstandard zu verabschieden,
Wird das aktuell wirklich so gemacht?

In der Vergangeheit hat oft ein Browserhersteller etwas gemacht (<blink> :ROFLMAO:), das so beliebt wurde, daß es irgendwann die anderen auch eingebaut haben. Geht natürlich nur mit genügend Marktanteil. Javascript ist eine Netscape Entwicklung...

Oder anders gesagt: Oft setzen sich Sachen durch, die kein offizieller Standard sind.
 
Wird das aktuell wirklich so gemacht?

Microsoft hatte in Person von einigen Angestellten wie Kenneth Auchenberg mal dafür getrommelt, dass man lieber zusammen auf Chromium als Industriestandard, der er ja nunmal ist, aufbaut und sich die Browser dann von den Funktionen her unterscheiden sollten. Hätte auch insofern Sinn gemacht, weil durch Node.js und darauf aufbauende JavaScript-Frameworks wie Express so ziemlich das ganze Internet schon mit Chromium auch im serverseitigen Backend angetrieben wird, aber durchsetzen konnte sich das nicht. Wäre auch ohnehin in die Hose gegangen, weil Apple bekanntlich nicht viel von offenen Standards hält und Safari bei der Implementierung neuer Standards ohnehin immer hinterher hinkt. Da spielt die Auffassung von Mozilla bei Gecko auch keine große Rolle mehr, zumal es mit dem Fork Goanna ohnehin einen deutlich mieseren Vertreter gibt, aber das nur am Rande.

Im Grunde kann Firefox ohnehin nicht mehr viel passieren. Microsoft war der letzte große Entwickler, bei dem ein Wechsel auf Chromium wahrscheinlich war. Dass Chrome und Edge vorneweg marschieren, war zu erwarten, aber wenn man mal davon absieht, was mit den 5,6 % des Internet Explorers und damit der Trident-Engine passieren könnte (und wenn da was passiert, dann eher als Sprung zu den beiden großen), ist der Rest weitgehend Banane. Safari ist eine Insel, Opera wird extrem stiefmütterlich behandelt und hat auch so schon genug eigene Probleme, und der Rest sind entweder Regionalmächte, ganz spezielle Fälle mit speziellen Zielgruppe, oder sie sind so dermaßen klein, dass sie im Promillebereich untergehen.
 
Edit:

Wer seinen Firefox wieder so haben möchte, wie er vor dem Update war. Also von der Anwendung her, ohne die Sicherheit auszuhebeln, kann mit ein paar Klicks den optischen Zustand herstellen.

In
about:config
die Werte
browser.urlbar.update1
und
browser.urlbar.openViewOnFocus
auf false setzen

Dann ist die url Leiste mit den Verlauf wieder so wie zuvor.

Man könnte die default-browser-agent.exe löschen, aber ich finde, dass deaktivieren in den Einstellungen ausreichend ist. :)
 
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