Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Wird die Nutzung eines Microsoft-Kontos zum unkalkulierbaren Risiko?

Hallo,
mein Konto ist auch seit dem 14.08.2020 aufgrund eines Verstoßes gegen den Microsoft-Servicevertrag gesperrt. Im Grunde ist mein digitales Leben damit ausgelöscht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Microsoft aufgrund des Servicevertrages, die Konten ohne Angabe von konkreten Gründen und ohne dem Nachweis solcher Verdachtsmomente sperren lassen kann. Dann bräuchten sie gar keine entsprechenden Klauseln und könnten den Zugriff auch gleich ohne jegliche Begründung sperren. Des Weiteren würde mich interessieren, welche Begründung ein deutsches Gericht geben könnte um Microsoft mit diesem Sachverhalt davon kommen zu lassen?
Jedenfalls bin ich gewillt mich zunächst beim Verbraucherschutz beraten zu lassen und denke über ein gerichtliches vorzugehen nach. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass ein solcher Kampf aussichtslos sein könnte, wenn man bedenkt wie groß Microsoft ist. Nichts zu tun wäre aber in meinen Augen wesentlich schlimmer. Wäre vielleicht auch eine Sammelklage eine Option um dem ganzen Gewicht zu verleihen? Kennt jemand Zahlen und Größenordung in denen es zu solchen unbegründeten Sperrungen kommt? Gab es schon ernsthafte rechtliche Anstrengungen um gegen diese unbegründeten Sperren vorzugehen?
 
Anzeige
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Microsoft aufgrund des Servicevertrages, die Konten ohne Angabe von konkreten Gründen und ohne dem Nachweis solcher Verdachtsmomente sperren lassen kann.
Ob das ohne Angabe von Gründen geht, ist Ansichtssache, aber nach Punkt 3b aus dem Servicevertrag ist das eben schon einfach möglich."Wir behalten uns das Recht vor, Ihre Inhalte zu verweigern, wenn sie die für den Dienst zulässige Speicher- oder Dateigröße überschreiten. Wenn Sie gegen Verpflichtungen unter Ziffer 3(a) oben oder anderweitig wesentlich gegen diese Bestimmungen verstoßen, sind wir berechtigt, Schritte gegen Sie einzuleiten; dazu gehört, dass wir die Bereitstellung der Dienste einstellen oder Ihr Microsoft-Konto aus wichtigem Grund fristlos schließen oder die Zustellung einer Mitteilung (wie E-Mail, Dateifreigabe oder Sofortnachricht) an die Dienste oder von den Diensten blockieren können. Wir behalten uns außerdem das Recht vor, Ihre Inhalte jederzeit sperren oder aus dem Dienst zu entfernen zu können, wenn uns zur Kenntnis gelangt, dass die Inhalte möglicherweise gegen anwendbares Recht oder diese Bestimmungen verstoßen. Microsoft behält sich das Recht zur Überprüfung Ihrer Inhalte vor, soweit dies zur Untersuchung mutmaßlicher Verstöße gegen diese Bestimmungen erforderlich ist. Wir überwachen die Dienste jedoch nicht und unternehmen auch nicht den Versuch hierzu."

Des Weiteren würde mich interessieren, welche Begründung ein deutsches Gericht geben könnte um Microsoft mit diesem Sachverhalt davon kommen zu lassen?
Das solltest Du besser mit einem Anwalt besprechen. Es kommt dann immer darauf an, worauf Du klagst. Bei einer solchen fristlosen Kündigung wird ein Gericht natürlich schon Gründe nebst entsprechender Belege verlangen. Wenn Microsoft die tatsächlich liefern kann, dann geht's höchstens noch um Rückerstattungen.

Grundsätzlich kann Microsoft auch einfach ordentlich und mit Frist kündigen. Dazu braucht es keine Gründe und auch dann kann es nur um Rückerstattungen gehen.

Wäre vielleicht auch eine Sammelklage eine Option um dem ganzen Gewicht zu verleihen? Kennt jemand Zahlen und Größenordung in denen es zu solchen unbegründeten Sperrungen kommt? Gab es schon ernsthafte rechtliche Anstrengungen um gegen diese unbegründeten Sperren vorzugehen?
Es gibt keine Sammelklage in Deutschland. Es gibt höchstens die Möglichkeit der Musterfeststellungsklage für bestimmte berechtigte Verbände wie den Verbraucherschutz, aber ob die sich wegen der wenigen, teils auch undurchsichtigen Fälle, dafür begeistern können, bezweifle ich. Schließlich ist Microsoft nicht das einzige Unternehmen mit ausbaufähigem Support und auch da klagt der Verbraucherschutz nicht. Die haben auch kein Geld zu verschenken und werden wohl erst tätig, wenn Stimmung und Beweislage so eindeutig sind wie z.B. bei VW und den manipulierten Dieselfahrzeugen.

Und echte Zahlen, außer den wenigen, die sich an Martin gewandt haben, gibt's auch nicht. Angesichts der bisher nicht stattgefundenen Medienberichterstattung, gehe ich davon aus, daß angesichts der Vielzahl der Microsoft-Konten weltweit nicht so viele betroffen sein können.
 
Anzeige
Oben