AW: Bericht: Google könnte zum Verkauf von Chrome gezwungen werden - auch Werbegeschä
Sollte Google wirklich "seinen" Chrome verkaufen müssen, sollte es wirklich keinen Weg finden, weiterhin davon zu profitieren?
Wenn man Google den Chrome-Browser wegnehmen würde, würde man ihnen alleine an zwei Stellen ganz extrem weh tun, unabhängig von der Suche und der Datenerfassung, welche man mit so einer Maßnahme eigentlich treffen will. Einerseits verliert Google so ein großes Maß an Kontrolle, um eigene proprietäre Entwicklungen neben den normalen Webstandards in Chromium durchzudrücken, die entweder nicht standardkonform oder in irgendeiner Weise nicht standardisiert sind. Diese sind zum Beispiel auch ein Teilgrund dafür, warum einige Seiten mehr oder weniger nur in Chrome funktionieren und auf Chrome hin optimiert sind, nicht auf Chromium an sich.
Zweitens ist Google für die Bedienung der Desktop-Plattformen zwingend auf Google Chrome angewiesen, nahezu alle Fäden zu den eigenen Services inklusive der Progressive Web Apps laufen hier zusammen. Ja, sie haben auch weitere Desktop-Software wie Android Studio, Google Backup & Sync und den Google Web Designer, aber nichts ist so wichtig wie Chrome. Und Google möchte ja noch weitergehen und auf bestimmten Plattformen, wo noch Android-Apps bevorzugt werden, nach und nach durch eine PWA ersetzen, wenn sie verfügbar ist. Da kommt auf Chrome die eigentliche Schlüsselrolle zu. Nimmt man ihnen den Browser weg, bricht auch das restliche Kartenhaus zusammen.
Mit Chromium als Basis ist das nicht vergleichbar. Dadurch, dass sich die Plattform zum Industriestandard gemausert hat, wird Google ohnehin eingebremst und kann nicht mehr alles machen, was es will. Da spielen durchaus einzelne Unternehmen wie Facebook und Microsoft eine Rolle, die ganz massiv auf ihre Weise und mit ihren Interessen in der Entwicklung eingreifen, aber auch große Organisationen wie die OpenJS Foundationen, denen unter anderem Node.js und Electron unterstehen, fahren ihnen da in die Parade.