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Bericht: Microsoft arbeitet mit Project Latte an neuer Android Runtime für Windows 10

DrWindows

Redaktion
Erinnert ihr euch noch dunkel an Project Astoria? Diese Technologie gehörte neben Project Westminster (Webanwendungen), Project Islandwood (iOS) und dem immer noch relevanten Project Centennial (Win32-Apps) zu den vier Desktop-Bridges und sollte die einfache Portierung von Android-Apps zu Windows ermöglichen,...

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Ich finde den Ansatz, dafür WSL 2 zu benutzen, super. Letztlich läuft das dann über ein virtualisiertes Android. Die nötige Performance dafür hat jeder halbwegs aktueller Rechner. Ideal wäre, wenn man dann neben der Möglichkeit, die von den Entwicklern in den Store eingestellten Android-Apps zu nutzen, alternativ auch die Option hätte, eine irgendwo heruntergeladene apk direkt zu installieren. Falls ein richtiges Android virtualisiert wird, spricht ja prinzipiell nichts dagegen, dass das funktionieren sollte. Die Google-Dienste werden fehlen, aber Custom ROMs, die über solche auch (ab Werk) nicht verfügen, zeigen ja, dass sich viele Apps auch ohne Google problemlos nutzen lassen.
Und ja, dafür gibt es in der Tat auch Usecases. Z.B. Dienste, deren vollumfängliche Nutzung von den Anbietern lediglich über eine Smartphone-App vorgesehen ist, während man am PC den Dienst gar nicht oder nur sehr rudimentär im Browser nutzen kann.
Da fällt mir z.B. direkt die App meiner Krankenversicherung zur Einreichung von Belegen ein. Die App frisst PDFs, JPGs etc. und nach einem Knopfdruck ist die Sache erledigt. Per Browser wird das nicht angeboten und die einzige Alternative zur Einreichung ist dann schriftlich mit ausgefülltem Formular per Post.
Das könnte man dann in Zukunft auch am PC komfortabel haben, selbst wenn der Betreiber es von sich aus nicht will. Bisherigen Lösungen wie Bluestacks würde ich keinesfalls vertrauen, um darüber Apps mit sensiblen Daten zu nutzen. Einer "offiziellen" in Windows integrierten Lösung hingegen würde ich vertrauen.
 
Ich glaube das ganze ist ziemlich kontraproduktiv, insbesondere gerade wo MS durch Projekt Reunion und WinUI3 die Nachteile der UWA ausräumen wird. Das man dann bei den Apps eine Smartphone UI auf dem Desktop hat, ein Subsystem benötigt was Ressourcen benötigt, sowie das System potentielle Sicherheitsrisiken birgt und wohl erst mal nur auf einer älteren Android Version aufsetzt (Anbox ist als Subsystem z.B. auch noch bei Android 7.1.1), ist Zweifeln angesagt.

Ich werde wohl auf jeden Fall einen großen Bogen um die Geschichte machen und wenn es Standardmäßig aktiviert wird, alle Dienste damit löschen.
 
@mh0001
Du wirfst da aber eine Menge durcheinander. Du installierst ja keine .apk-Dateien, die von Google im nächsten Jahr zugunsten der Android App Bundles sowieso ausgemustert werden sollen, sondern es geht um MSIX-Container, die dann ähnlich wie die WSL2-Distributionen wie Ubuntu oder SUSE auf der minimalen Virtualisierung aufsetzen, die auch bei WSL2 verwendet werden. Der Unterschied wäre dann - so lese ich das jedenfalls raus -, dass keine volle Distribution auf dem Linux-Kernel von Microsoft aufsetzt, sondern eine minimale Android Runtime in Windows integriert wird und nur die eigentliche App dann virtualisiert aufgerufen wird.

Was Custom Roms betrifft, verfügen sie zwar nicht über die eigentlichen Google Play Services, aber meistens ist mit MicroG dann ein quelloffener Nachbau an Bord, der über Spoofing die Apps dann lauffähig macht. Das ist eine rechtliche Grauzone und auch wenn der Aurora Store oder Roms wie /e/ darauf aufbauen, kann es jederzeit sein, dass Google dir deinen Account dicht macht, weil das gegen die Nutzungsbedingungen ist. Wirklich sicher sind nur Apps, die entweder bei F-Droid verfügbar sind oder komplett eigenständig funktionieren könnten wie der Signal Messenger. Eine Kooperation mit Huawei oder Amazon wird Microsoft da kaum eingehen.

Unterm Strich kann man bezweifeln, dass sowas wirklich einen großen Erfolg hätte. Android-Apps sind auch bei Google am Desktop gescheitert, wo klassische Linux-Anwendungen und vor allem PWAs zunehmend übernehmen. Und wurde eine Android-App sowieso mit Flutter entwickelt, könnten die Entwickler sowieso ohne größere Probleme bald auch einfach eine native Windows-App rausbringen. Daran arbeiten Google und Microsoft gerade. Wenn ich dann noch Project Reunion und die Arbeiten rund um PWAs und Microsoft Edge einrechne, dann wäre so ein Flickwerk vielleicht für Entwickler interessant, aber kaum für Nutzer. Microsoft wird MicroG kaum integrieren, es sei denn, sie wollen es sich wirklich mit Google verscherzen.
 
Also was mich betrifft, ich nütze überhaupt keine Android Apps, da ich ein iPhone besitze, deswegen brauch ich auch eine solche Funktion nicht, obwohl ich es sehr interessiert finde, was daraus gemacht werden könnte.

PS: Ich bin gegen PWAs auf dem Desktop bzw. grundsätzlich gegen PWAs, egal von welcher Firma sie kommen und werde um PWAs so einen großen Bogen wie nur möglich machen. (Ganz ein anderes Thema, aber für mich sind auch alle Betriebssysteme (neben Windows), die kein Secure Boot unterstützen, gestorben, denn für mich ist Secure Boot eine wichtige Funktion und welche OS das nicht unterstützen sind nichts für mich. ) Bin also somit gegen PWAs und für Secure Boot, auch wenn diese zwei Sachen überhaupt nichts zutun haben (eines ist softwareseitig und das andere hardwareseitig).
 
1. Beim Lesen der Überschrift musste ich kichern — hat der Name irgendeinen besonderen Hintergrund (außer „irgendwas mit Kaffee“)?
2. OT: Seit dem Update auf Android 11 heißt die „Begleiter für Ihr Smartphone“-App bei mir nur noch „core“ — das ist recht verwirrend.
 
Microsoft täte gut daran weiter die Web apps zu fördern. Denn mit dem Fluent UI für das Web auf Basis von React haben sie eine echt solide Plattform geschaffen um Web Apps im Microsoft / Windows Stil zu entwickeln. Jetzt Android Apps zu Windows zu bringen ist der falsche Ansatz. Heutzutage kann man mit Web Technologien 90% der Anwendung Fälle abdecken, eventl sogar mehr...
 
Technisch mag es MS vielleicht gelingen, Android Apps nativ auf W10 lauffähig zu machen. Rechtlich wird MS die Apps nicht automatisch importieten dürfen, das wird nur der jeweilige Entwickler machen können.
Die Frage ist dabei:
Wie möchte MS die Entwickler dazu motivieren?
 
Ich könnte mir vorstellen, dass Microsoft einen Deal mit Google ausgemacht hat. Microsoft hat ja jetzt auch ein Android Gerät im Programm. Vielleicht ergibt sich dadurch die Möglichkeit, dass das Projekt nicht floppt. Vielleicht wird da noch was bekannt gegeben.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass Microsoft einen Deal mit Google ausgemacht hat.

Das wird aus zwei einfachen Gründen nicht passieren und die hatte ich auch weiter oben schon erwähnt. Erstens bläst Google, was Android-Apps auf dem Desktop und Tablets/Convertibles betrifft, sowieso schon zum Rückzug, denn hier wird offiziell Chrome OS bevorzugt und hier werden die Android-Apps, wo das bereits möglich ist, durch Progressive Web Apps ersetzt.

Zweitens arbeiten Google und Microsoft sowieso gemeinsam daran, Windows an die Entwicklung mit dem Flutter-Framework und der Programmiersprache Dart anzubinden. Microsoft bewirbt das auch in seinen eigenen DevBlogs immer wieder mal und Google will mit Flutter und Dart, nachdem sie das Apple-Ökosystem, Android und Webanwendungen schon angeschlossen haben, nun auch die Windows-Entwicklung vorantreiben, wofür auch schon experimentelle Apps in den Microsoft Store geschoben werden (gerade erst die Photo Search als Beispiel).

Wurde eine Android-App bereits mit Flutter entwickelt (und das werden neben Kotlin immer mehr), müssten die Entwickler sie neben OS-spezifischen Anpassungen eigentlich nur für Windows neu kompilieren und am Ende spuckt Flutter dann eine native Windows-App aus. Das wäre dann auch nicht mit Electron zu vergleichen, sondern man würde gegenüber einer Anwendung, die z.B. mit .NET oder Qt entwickelt wurde, keinen wirklichen Unterschied sehen. Bedeutet aber auch, dass eine separate Android Runtime mit all ihren Vor- und Nachteilen schlicht überflüssig wäre.
 
Project Latte ist mir latte. Auf den neuen Macs sind jetzt auch iOS-Apps lauffähig, eben alles aus einer Hand.

Das war auch mein erster Gedanke.
Ich habe mir vor ein paar Tagen den Mac Mini M1 bestellt.
Damit schließt sich der Kreis: iPhone, Watch, AirPods und jetzt Mac Mini.
Windows 10 wird zwar noch ein paar Monate nebenbei mitlaufen, doch dann ist wohl endgültig Schluss.
Auf Android unter Windows 10 kann ich verzichten. Dann doch lieber...

alles aus einer Hand.
 
@steved

sehe ich anders, da ich im Web keine Apps ausführen will. Bin vielleicht der einzige, aber ich habe noch nie Office Online benutzt, sondern es immer installiert und ich werde auch nie die Online Version davon nutzen.

Web ist für mich nur die Suche nach Software zum Installieren und um etwas zu recherchieren, aber Programme wie Office Online, Visual Studio Online sind für mich ganz und gar der falsche Ansatz.
 
So wie es früher ein Programm oft nur für Windows gab, gibt es heute Programme oft nur für Android (+iOS). Davon wiederum funktionieren viele nicht ohne die Google Play Services.
Hinzu kommt DRM Müll wie Widevine und Safety Net.
Eine AOSP Runtime allein hilft dann nicht weiter. Dieses Problem hat Huawei gerade.


"Ich finde den Ansatz, dafür WSL 2 zu benutzen, super. Letztlich läuft das dann über ein virtualisiertes Android."
Ich finde das weniger super. WSL2 braucht HyperV und dann kann ich fast gleich ein komplettes Android in einer VM nutzen, so viel Unterschied ist da nicht mehr. WSL1 entspricht viel mehr dem Gedanken der Subsysteme unter Windows NT.
 
Microsoft sollte sich mal fokusieren. Keine Ahnung was Panay da macht bzw. nicht macht. Bevor man sich ein neues UI an den Hals hängt - zumal es keinen Grund dank bestehender Emulatoren gibt - da wäre es mal angebracht WinUI 3 "brauchbar" zu machen.
Letztendlich sieht es doch so aus: Smartphone könnten für viele Consumer schon heute den Desktop ersetzen wenn im Dock betrieben. Und Smartphones hat halt auch jeder.
Der "Desktop" Rechner und somit Windows kann im Consumer Bereich nur überleben wenn dort dem Benutzer Möglichkeiten jenseits des Smartphones gegeben werden.
Das da von Microsoft so wenig kommt wäre erschreckend, wenn es bei Apple nicht genauso aussehen würde...
 
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