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kostenfreies Linux-Online Seminar

Paule21

nicht mehr wegzudenken
Jetzt rühre ich auch mal die Werbetrommel, da Microsoft uns ja inzwischen sehr offen als Anwender dritter Klasse behandelt. Das Hasso-Plattner-Institut startet im Februar einen kostenlosen Linux Onlinekurs!
 
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Man möchte dem Hasso-Plattner-Institut da ja nicht zu nahe treten, ne, aber wenn sie die Komplexität, die Linux nun mal mit sich bringt, in gerade mal zwei Wochen so durchprügeln wollen und dabei gleich mal mit fachlichen Fehlern einsteigen (Linux ist nämlich immer noch kein Betriebssystem, sondern einfach nur ein Kernel, das dazu), dann kann das ja heiter werden...

Im Ernst:
Natürlich kann man Linux wirklich lernen und das Ökosystem bringt auch durchaus seine Vorteile mit, wenn man es einmal richtig verstanden hat. Das kann man aber nie im Leben in diesem kurzen Zeitrahmen durchprügeln und das kann man schon gar nicht auf eine Art und Weise machen, die eine Linux-Distribution unter den Gesichtspunkten von Windows erklärt. Das geht mit Ansage in die Binsen, denn Linux ist Linux und Windows ist nunmal Windows. Wenn man Linux wirklich kennenlernen möchte, dann muss man sehr viel tiefer in das Spektrum eindringen und darf vor allem auch keine Angst in irgendeiner Hinsicht vor dem Terminal haben.

Der Kurs soll zeigen, wie man Linux installiert, konfiguriert und die dortigen Programme benutzt. Klammern wir die Programme ruhig mal aus, denn ein Programm wie Firefox oder VLC bedient sich unter Linux nicht anders als unter Windows (was so ziemlich die einzige Parallele ist). Wenn es aber um Installation und Konfiguration von Linux geht, bedeutet das für den Ernstfall normalerweise folgendes:

- Kennenlernen der einzelnen Distributionsfamilien: Ubuntu, Debian, Suse, Gentoo, Solus, Arch, LFS, Mandriva, Fedora, RHEL/CentOS,...
- Kennenlernen der einzelnen Dateisysteme: ext2, ext3, ext4, btrfs, vielleicht auch ZFS
- Kennenlernen der einzelnen Desktops: Gnome 3, Mate, Cinnamon, KDE Plasma, Moksha, Pantheon, Zorin, LXQt, Enlightenment, Deepin, XFCE,...
- Kennenlernen der einzelnen Paketmanager: Apt, DNF, Muon, Pacman etc.
- Intensive Einführung in das Terminal und der Bash (inkl. aller relevanten Befehle und solchen Möglichkeiten, zum Beispiel irgendwelche Konfigurationsdateien mit einem Editor wie Nano zu bearbeiten)
- Softwareversorgung (und zwar nicht nur mit grafischen Oberflächen, sondern auch hier möglichst über das Terminal, damit man auch Abhängigkeiten etc. richtig kennenlernt)
- Kompilieren von Sachen (denn es kann immer sein, dass bei dir auch unter solchen Familien wie Ubuntu ein Treiber nicht funktioniert oder ein Kernelpatch selber erstellt werden muss, und dann bist du da einfach selbst der Mann)
- Datensicherheit (und damit meine ich unter Umständen auch sog. Rollbacks, denn gerade btrfs und ZFS verfügen über entsprechende Fähigkeiten, Snapshots zu erstellen, und das ist noch was anderes als die Systemwiederherstellungspunkte bei Windows)
- plus diverse weitere Sachen wie etwa Fenstermanagern (OpenBox, i3 etc.), Displayservern und -managern (X.org und Wayland), Compositors (zum Beispiel Compton) und natürlich den entsprechenden Frameworks Qt und GTK sowie praktischerweise vielleicht auch noch Wine für die, die weiter Windows-Programme nutzen wollen.

Linux kann man lernen, wenn man es wirklich will, aber das geht unmöglich in der kurzen Zeit, die das HPI hier veranschlagt, das kratzt nicht mal ansatzweise an der Oberfläche. Ich befasse mich mit Linux intensiv jetzt seit über 6 Jahren und auch bei mir ist es so, dass mich das Ökosystem immer noch vor teilweise ziemlich große Herausforderungen stellt und ich auch noch nicht mal ansatzweise den gesamten Umfang erfassen konnte (wobei ich mich, wenn Linux hier mal zum Einsatz kommt, meistens in dem Dreieck Arch-Debian-Solus bewege und Ubuntu auch nur selten benutze, das sei dazu gesagt). Am Besten lernt man das Ökosystem wirklich kennen, wenn man entsprechende Kanäle auf YouTube schaut, sich intensiv in den einschlägigen Wikis einliest und ansonsten einfach übt, übt und nochmal übt. Von einem solchen Kurs halte ich jedenfalls nix.
 
Kevin, ganz unwidersprochen möchte ich Deinen Beitrag nicht lassen.
Deine Sicht der Dinge ist sicher nicht falsch, aber genau diese Sicht ist es, die die Verbreitung von Linux behindert.
Wenn ein Rechner-Neuling mit Deiner Sichtweise bei Windows einsteigen wollte, würde er sicher die Finger von jedem PC lassen.
Windows kann man (in der Tiefe, wie du es für Linux forderst) auch nicht in 14 Tagen lernen. Gottseidank stellen sich Windows-Anfänger diese Fragen nicht. Und auch bei Linux kann man einen Einstieg finden und das auch benutzen, ohne in die Tiefen abzusteigen.
Ich habe mir irgendwann einmal Ubuntu installiert (ich glaube damals Version 12) und habe einfach angefangen, das zu bedienen. Es ist anders zu handhaben, aber als Benutzer von Firefox und LibreOffice kommt man unter Linux recht schnell auch zurecht wie unter Windows.
Für mich ist der Hauptunterschied zwischen Linux und Windows sowieso nur das "Schließen"-Kreuz der Programme - bei Windows rechts oben, bei Linux links oben. Ich habe nie verstanden, warum man das nicht gleich positionieren konnte - vermutlich nur deshalb, damit man immer erinnert wird, daß man ja gerade mit Linux unterwegs ist und nicht mit Windows.
Insofern denke ich, daß dieser 14-Tage-Kurs schon etwas bringen kann (ich habe mir meinen Linux-Einstieg bei YouTube abgeschaut).
 
HPI? Na klar -> https://hpi-vdb.de/vulndb/

:D

@Kevin

Deine Infos hast du aber jetzt nur von hier?
https://open.hpi.de/courses/linux2018

Wie schon andernorts mal beschrieben, Linux ist anders. Man bekommt hier wohl nur die Grundlagen wie bei einem Führerscheine, der Rest kommt mit der Zeit beim Arbeiten.
https://www.debian.org/releases/jessie/amd64/ch01s02.html.de
In einem GNU/Linux-System ist Linux die Kernel-Komponente. Der Rest des Systems besteht aus Programmen, von denen viele von dem oder für das GNU-Projekt geschrieben wurden. Da der Linux-Kernel alleine kein funktionierendes Betriebssystem darstellt, bevorzugen wir den Ausdruck „GNU/Linux“, um Systeme zu beschreiben, die von vielen Leuten kurz einfach „Linux“ genannt werden.
Früher gab es mehr die nackten Distros, das ist mit Windows und vor allem mit den etlichen privaten Windows-ISO mit Zugaben entstanden, dass bei Linux "wir können das auch" kam. Ich halte das für ganz großen Mist (nicht nur bei Windows). Es ist toll, wenn Firefox drauf ist, aber bitte kein Office, weder Libre, Apache noch sonst was, ich will das selbst entscheiden. Ich habe mehr damit zu tun, diesen Krempel auszumisten, weil ich 3/4 davon nicht benötige. Und jetzt such mal eine Distro für Mint und co, die das nicht beinhaltet. Dazu etliche andere Packages, die irgendwo vllt benötigt werden, aber wo ich wie bei Windows von ausgehen muss, dass es nur aufblässt und behindert. Da kann ich ja gleich bei Windows bleiben, da weiss ich wenigstens, wie ich das sauber runter deinstallieren kann. Subjektive Probleme.

2 Wochen? Zu Kurz. Und dann muss man nebenher auch die Zeit dafür haben, das Material zu lesen und abzuarbeiten. Ich weiss für mich jetzt schon, dass das nicht möglich sein wird. Ab 50% Material gibt es "Teilgenommen". Ja super, bringt mir was? Nichts.
https://open.hpi.de/pages/roa_guidelines

Aber, es wäre ein Anfang, anfixen.
 
Natürlich braucht man das nicht unbedingt in all der Tiefe, wie ich das da oben in meinem Beitrag aufgeführt habe. Gerade exotische Distributionsfamilien wie Gentoo und LFS kann man durchaus weglassen, aber selbst bei den explizit für Einsteiger gedachten Distributionen gibt es teilweise größere Abweichungen, wo die Anfänger schnell mal wie der Ochs vorm Berg stehen und dann nicht weiter wissen. Nur mal drei Beispiele:

- openSUSE Leap ist im Grunde genommen auch eine sehr gute Einsteiger-Distribution und eine gute Alternative zum klassischen Ubuntu. Allerdings verwendet es als Dateisystem statt dem sonst üblichen ext4 das wesentlich leistungsfähigere btrfs, was seine ganz eigenen Besonderheiten mit sich bringt.
- Manjaro ist auch eine Distribution, die Arch Linux für unerfahrenere Anwender zugänglich machen möchte. Trotzdem ist es von den Eigenarten, die Arch nunmal ausmachen, auch nicht befreit. Und hier muss man dann schon über Dinge wie das AUR oder ggf. auch tiefere Eingriffe in der Kommandozeile reden.
- elementaryOS basiert auf Ubuntu, ist zum Start aber locked-down, d.h. du kannst von außen nicht wirklich Programme über .deb nachinstallieren. Deswegen bleibt unerfahrenen Anwendern, die sich für eOS entscheiden, dann erstmal der Weg zu Anwendungen wie Spotify oder Teamviewer, sofern sie sie wollen, versperrt.

Entscheidend ist aber eigentlich, dass man sich selbst im Problemfall gegenüber der Linux-Community behaupten kann. Nach weit über 10 Jahren, in denen ich die FOSS-Community, in die die Linux-Community ja auch mündet, verfolge und mich darin bewege, kennt man mit der Zeit so seine Pappenheimer. Da draußen gibt es zwar sehr viele hilfsbereite Leute, von denen ich auch viel gelernt habe, aber in der Summe ist nicht nur der Umgangston deutlich rauer, sondern die Community an sich ist auch nicht homogen und hier spielen Ideologien und Überzeugungen oft zentrale Rollen. Auch die Anhänger einzelner Distributionsfamilien behacken sich gerne mal. Darauf muss sich ein Linux-Umsteiger einstellen und deswegen lohnt es sich, dass man sich zumindest nicht auf solche Kurse beschränkt, die in dem kurzen Zeitraum nicht mal ansatzweise an der Oberfläche kratzen.

Grundsätzlich wirst du, wenn du Linux, FOSS und die gesamte Welt dahinter kennenlernen und verstehen möchtest, nicht darum herum kommen, dich technisch und auch organisatorisch (IRC, Mailinglisten, Bugtracker etc.) sehr intensiv mit der Thematik zu befassen. Es funktioniert vieles einfach grundlegend anders, als man das von Windows und dem Ökosystem gewohnt ist. Dazu gehören nunmal auch Dinge wie die Bash und solchen Sachen gegenüber muss ein Einsteiger mit der Zeit auch seinen Tribut zollen und einfach pumpen und sich reinkien. Andernfalls wird er mit Linux irgendwann Schiffbruch erleiden, weil nunmal nicht zwangsläufig alles wirklich über grafische Oberflächen zu meistern ist.
 
Für mich ist der Hauptunterschied zwischen Linux und Windows sowieso nur das "Schließen"-Kreuz der Programme - bei Windows rechts oben, bei Linux links oben.

Selbst diesen "Hauptunterschied" scheint es nicht mehr zu geben, bei Linux Mint 18.3 ist das "Schließen"-Kreuz rechts oben. Linux Mint und Windows, sind einander (an der Oberfläche) ziemlich ähnlich.
 

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Selbst diesen "Hauptunterschied" scheint es nicht mehr zu geben, bei Linux Mint 18.3 ist das "Schließen"-Kreuz rechts oben. Linux Mint und Windows, sind einander (an der Oberfläche) ziemlich ähnlich.

Das war nie wirklich ein Unterschied, das konnte man immer nach eigenem Gusto anpassen, wenn man wollte. Unity (der alte Ubuntu-Desktop) hatte es links, die meisten anderen Desktops wie XFCE, Mate, Plasma oder Cinnamon hatten sie immer rechts. Gnome 3 hat rechts nur Schließen, der Rest muss aktiviert werden. Pantheon (elementaryOS) hat schließen links, maximieren rechts, und andere wie i3 haben solche Kontrollbuttons überhaupt nicht, da geht alles über Shortcuts.

Denkbar schlechtes Beispiel, um über Unterschiede zwischen Windows und Linux zu diskutieren, sry.
 
Gute Idde um mal in Linux reinzuschnuppern.
Wenn ich an DOS 6.20 und Win 3.11 zurück denke, ist doch so ziemlich jede Linuxversion auch für Einsteiger geeignet:ROFLMAO:.

Die Frage ist doch immer: Was will ich eigentlich machen?
Für Office und I-Net läuft bei uns auf einem Gerät Mint.
Zum zocken Win 7 oder Win 10. Je nach dem was ich grad installiert hab.

Interessant wird es doch nur bei spezieller SW, für die es keine Linuxvariante gibt, oder die nur unter Windows läuft.
 
Ich werde mir das auf jeden fall mal rein ziehen.
Ich sehe es mal als eine Art Kostenlose Informationsveranstaltung um einfach mal ein paar Infos zu bekommen.
Wer umsteigen will kommt um das berühmte "Learning bei doing" sowieso nicht drumherum.
Das meiste ergibt sich sowieso erst bei der Nutzung.
Ob es für mich noch was bringt bezweifle ich zwar aber schaden kanns auch nicht ;)
 
Hrm... also ich hab das Teil nun durch und ich muss Sagen: sehr, sehr enttäuschend.
Kann es soweit keinem empfehlen der von Windows auf Linux umsteigen will.
Zu viel Geschichte warum Linux gemacht wurde, warum es ist wie es ist usw. Zeugs das ehrlich gesagt niemanden der umsteigen will auch nur im Ansatz interessiert.
Die Praxisnahen und für Umsteiger interessanten Dinge wie die Installation, das Einrichten, das Arbeiten mit Linux, die Installation von Programmen und vor allem ganz wichtig der unterschied in den Programmen die laufen und vor allem welche Programme so laufen und welche nicht (von den wichtigen z.b. das Office 365 nicht läuft!!) kommt viel zu kurz bzw wird teilweise gar nicht angesprochen.
Von daher ist der "Kurs" nicht sonderlich Interessant.
Für jemanden der sich wirklich für Linux Interessiert und auch viel Hintergrund Infos haben möchte wie eben die Geschichte von Linux und sonstiges Hintergrund wissen der ist da richtig aber für den normalen Anwender irgendwie nutzlos.
 
Linux - das umfassende Handbuch- von Kofler bietet da deutlich mehr; nämlich den soliden Einstieg
 
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