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Am Puls von Microsoft

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Happy Birthday nachträglich

Maddes

gehört zum Inventar
Lieber Computer,

ups, jetzt habe ich doch glatt deinen 70. Geburtstag verpasst. Es war ja bereits am 12. 5. 1941, als Konrad Zuse der Welt den Z3 vorstellte, den ersten programmierbaren und funktionsfähigen Computer. OK, deine Geburt habe ich ja auch verpasst, meine Zeit kam erst eineinhalb Jahrzehnte später.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Kontakt mit dir. Es war Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Damals warst du noch so groß wie heute mein gesamter Schreibtisch, links von dir stand der Drucker (er kannte noch keine Kleinbuchstaben), rechts das Laufwerk für das Stanzen der Lochstreifen. Die beiden Geräte waren noch einmal so groß wie ein Nachttisch, nur halt höher. Hinter mir war die gesamte Wand vollgestellt mit einer Hängeregistratur, die mit den ganzen Lochstreifen vollgepackt war. Diese Art der Aufbewahrung der Daten wirkt heute doch etwas antiquiert. Die Leistung, die du damals gebracht hast, entspricht in etwa der eines heutigen programmierbaren Taschenrechners. Damals war es aber Hightech.

Heute leben wir in einer vernetzten Welt und können uns mit deiner Hilfe Infos aus der ganzen Welt aus erster Hand holen. Irgendwie bestimmst du inzwischen unser ganzes Leben. Aber wann wirst du in Rente gehen, das Alter hast du ja. Wird es dich in 10 Jahren noch in der heutigen Form geben? Da bin ich ja mal gespannt, was die Leser dieses Geburtstagsgrußes dazu meinen.
 
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Hallo Maddes, ein netter Beitrag.
Ich teile deine Erfahrunge aus der Anfangs-Zeit der Rechner. Unix & Lochstreifen...

Meine Annahmen zur Zukunft sind folgende:
Die Blechkisten unter dem Schreibtisch sterben aus, genauso wird es auch den Schleppis ergehen.
Die Rechenleistung wird in der "Cloud" erbracht und in fast alle Geräte des Alltags integriert sein.
Auch wird die Eingabe nicht mehr über eine Maus oder Tastatur stattfinden... die Sprach-Steuerung und Gestik werden sich durchsetzen.
Wir werden durch Kleinst-Geräte ständig und Weltweit kommunizieren...

@Aldous Huxley's "Schöne neue Welt" ist schon lange überholt...
 
Na ja, die Zukunftsperspektiven sehe ich durchaus anders. Weder der Desktop noch der Laptop werden aussterben. Sie werden wohl aus den Wohnzimmern verschwinden, aber an vielen Arbeitsplätzen sind sie nach wie vor erforderlich.
Sicher wird die Spracheingabe deutlich an Bedeutung gewinnen, aber ersetzen wird sie die Eingabe mit Maus und Tastatur nicht. Stell' dir nur mal einen Großraumwagen bei der Bahn vor, wenn alle ihre Eingaben diktieren. Nein, da wird es bei der Tastatur des Laptops bleiben. Sie ist auch nicht durch eine Bildschirm- oder andere virtuelle Tastatur zu ersetzen, jedenfalls nicht für Menschen wie mich, die 10 Finger blind schreiben. Da ist das Gefühl, die Taste getroffen zu haben, weiterhin erforderlich.
Auch die Gestensteuerung wird auf Spezialfälle beschränkt bleiben. Oder kannst du dir ein Großraumbüro vorstellen, in dem morgens um acht Uhr alle Angestellten ihre Passwörter tanzen? Oder wie Martin mal schrieb: Du beißt in eine Zitrone und der Computer verbindet dich sofort mit dem Telefonanschluss deiner Schwiegermutter...
Die Rechenleistung in die Cloud zu verlagern bringt es auch nicht in allen Fällen. Eine Leistung zu mieten ist in der Vielzahl der Fälle teurer als sie selbst zu erbringen - zumindest wenn du eine mehr oder weniger gleichmäßige Leistung benötigst. Nur wenn du zu einer bestimmten Zeit eine deutlich höhere Rechenleistung benötigst, ist die Miete für eine bestimmte Zeit günstiger als die Leistung die gesamte Zeit vorzuhalten. Gern genannte Beispiele dafür sind Autofirmen, die ein neues Modell planen und für vier Wochen viel Rechenleistung benötigen oder Versandhändler, die in der Vorweihnachtszeit so viel Umsatz machen wie den Rest des Jahres. Ein Journalist, der jeden Tag seine Artikel oder ein Buch schreibt, wird in der Regel aber seine Rechenleistung lokal vorhalten.
 
Maddes, du hängst an Grossraumbüros... die wird es natürlich auch nicht mehr geben, da die Vernetzung in der von mir geschilderten Perspektive eine totale wäre.
Der Arbeitsplatz im heutigen Sinne wird nicht mehr existieren. Es werden lediglich nötige Produktionsstätten existieren, die natürlich auch fast nur noch von einigen wenigen Menschen überwacht das Notwendige produzieren...
Schaun wir mal... vielleicht werden wir beide in 10 oder 20 Jahren noch leben und uns darüber kaputtlachen... weil wir beide höchstwahrscheinlich völlig daneben lagen. ;)
 
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