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[gelöst] DNS-Server/Funkkanal ändern

Fleshgod

treuer Stammgast
Moin,

ich habe mir in den letzten Tagen mal ein bisschen durchgelesen, wo es sinnvoll sein kann, Einstellungen an einem Router vorzunehmen. Das wäre zum einen das Ändern des DNS-Servers und zum anderen das Ändern des Funkkanals. Bisher habe ich nur den Namen geändert, der in der Netzwerkübersicht angezeigt wird. Wurde auch empfohlen.

Was den DNS-Server betrifft, habe ich mal die Anwendung DNS Jumper durchlaufen lassen und kam auf folgendes Ergebnis: dns.PNG

Aktuelle Messungen ergeben bei mir in etwa 33 - 34 ms. Ich dachte mir also, den fünften Eintrag von oben auszuwählen (DE DNS - WATCH), was eine kleine Verbesserung von 5 - 6 ms wären. Würde irgendwas dagegen sprechen, diesen DNS-Server mal zu testen? Ich kann über Google nicht wirklich etwas über den Anbieter finden.

Und was den Funkkanal betrifft, ist ja standardmäßig festgelegt, dass automatisch der beste Kanal ausgewählt wird. Macht es Sinn, da selbst einen festen Kanal auszuwählen? Ich habe mir da auch mal diverse Tools angeschaut, um den besten Kanal zu ermitteln, blicke da allerdings nicht so richtig durch.

Danke!
 
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Ich rate Dir von beidem ab!

DNS-Jumper gibt Dir nicht den besten DNS-Server, sondern testet nur die in einer Liste eingetragenen Server. Um ein für Dich relevantes sinnvolles Ergebnis zu erhalten, müßtest Du diese Liste durch DNS-Server in Deiner Nähe ergänzen. (Außerdem ist Deine DNS-Jumper-Version veraltet).

Funkkanal: Dein Router überprüft die Kanalbelegung in seiner Umgebung und wählt danach den günstigsten Kanal aus. Wenn Dein WLAN funktioniert, brauchst Du nichts zu ändern. Wenn Dein WLAN Probleme macht, mußt Du einen Kanal suchen, der sowohl am Platz des Routers als auch dort, wo sich Dein Computer befindet, möglichst nicht belegt ist. Das kann sich aber jederzeit ändern, wenn benachbarte WLANs ihren Kanal automatisch umstellen.
Die beste Verbindung zum Router erhältst Du mit einem LAN-Kabel, die nächstbeste Option ist die Verwendung von 5GHz WLAN (das ist weniger belegt und die Reichweite benachbarter, ev. störender WLANs ist geringer, natürlich auch die des eigenen). Aktuelle Geräte (Rechner, Handys, Tablets) wählen automatisch die beste Verbindung (2,4 GHz / 5 GHz) zum Router.
 
Und dann stellt sich auch die Frage, was sich der TE davon erhofft. Schnelleres Internet? Utopisch, denn der DNS ist nur das Telefonbuch, in dem zur Webseitenandresse die IP Adresse nachgeschlagen wird. Die speichern aber dann die DNS Caches von Router und Windows zwischen, so dass der DNS nur dann abgefragt werden muss, wenn diese Caches keine korrekte Zuordnung vornehmen können. Der DNS Server ist also gar nicht so wichtig, wie es erscheint, er ist nämlich nicht ständig einbezogen. Nur wenn der DNS Server gar nicht mehr antwortet, kann es schlecht aussehen, weil dann Webseiten nicht gefunden werden können.

Was die Kanalwahl angeht, kann es schon was bringen, dass man die Automatik abschaltet und den Kanal manuell wählt. Das lohnt sich aber nur, wenn man erkennbar durch Nachbarwlans verursachte Beeinträchtigungen hat. Ausserdem gibt es hier einiges zu beachten, z.B. dass sich die meisten Kanäle überlappen und dadurch neben dem gewählten Kanal auch die benachbarten Kanäle nur wenig oder gar nicht frequentiert sein dürfen. Dazu kommt, dass einige Kanäle auch von kommerziellen und öffentlichen Funkdiensten (Flugsicherung z.B.) genutzt werden. Diese sind gegenüber der Wlan Nutzung priorisiert und die Router müssen bei erkennen solcher Signale das Wlan Signal temporär pausieren. Die zur automatischen Kanalwahl genutzten Kanäle beschränken sich heute meist auf die Kanäle 1, 6 und 11. Man muss bei der manuellen Wahl aber eben die Überlappung beachten. Grob gesagt beeinflussen sich immer fünf nebeneinander liegende Kanäle gegenseitig, weil der Kanalabstand 5 Mhz beträgt, die für die Überlappung verantwortliche Kanalbreite aber 20 Mhz beträgt. Deshalb der grosse Abstand der für die automatische Kanalwahl vorgesehenen Kanäle. Manchmal werden auch 1, 7 und 13 genutzt, was aus der Kompatibilität zu 802.11b geschieht, bei dem die Kanalbreite 22 Mhz beträgt.
 
DNS wird man als Laie in einem typischen Heimnetz kaum schneller machen können, geschweige denn, daß das überhaupt nötig wäre, denn gefühlt schneller wird das Internet dadurch nicht.

Einzig die Sicherheit und den Datenschutz kann man erhöhen, indem an auf DNS over HTTPS (DoH) oder DNS over TCP (DoT) umstellt und DNS-Server verwendet, die angeblich keine Protokolle anlegen. Bei letzterem muß aber ebenso dem Anbieter vertraut werden wie man seinem Provider, der normalerweise die DNS-Server bereitstellt, vertrauen muß.

DoH oder DoT ist derzeit in den gängigen Routern noch nicht vorhanden. In einigen Browsern wie Firefox kann man es über spezielle Einstellungen aktivieren, so daß die DNS-Server des Systems umgangen werden. Will man DoH oder DoT in Windows nutzen funktioniert das derzeit nur über zusätzliche Software wie DNScrypt oder Stubby. Für Laien ist das aber ebenfalls kaum zu empfehlen, weil doch einiges an Vorwissen erforderlich ist und diese Tools teils noch Beta-Status haben, also entsprechend mit Fehlern zu rechnen ist. Wenn dann plötzlich das Internet ausfällt, weil DNS nicht mehr funktioniert, sollte man schon wissen, wie man die Tools abschalten kann.

Zur WLAN-Kanalwahl wurde schon fast alles gesagt. In überfüllten WLAN-Umgebungen kann man da kaum etwas optimieren. Eigentlich spricht bei den modernen Routern nicht viel gegen Autokanal, außer wenn eines der Geräte so gar nicht mit dem Kanalwechsel klar kommt. Bei den meisten WLAN-Problemen ist zumindest bei geeigneten Geräten immer noch der Wechsel zum verkabelten LAN die beste Lösung.

Ergänzung: Wenn man nur den DNS-Server wechselt und auf DoH bzw. DoT verzichtet, sollte man beachten, daß die DNS-Anfragen durchs halbe Internet wandern statt nur im Netz des Providers zu dessen DNS-Server. 8.8.8.8 von Google, 9.9.9.9 von Quad9 oder 1.1.1.1 von Cloudflare mögen zwar als schnell bekannt sein und zumindest teilweise angeblich keine Anfragen aufzeichnen, aber jeder unterwegs kann mitlesen.
 
Zur automatischen Kanalwahl.
Normalerweise läßt man die Finger davon, gut steht schon oben. Eine Ausnahmedavon gibt es aber und zwar, wenn der einzubindende WLan-Adapter in 2,4GHz nicht die gesamte Breite der möglichen Kanäle in diesem Frequenzband unterstützt. Notebooks, Smartphones betrifft das kaum aber bestimmte Geräte, die über WLan mit den Herstellerservern kommunizieren und du über deren App auf diese Geräte zugreifen kannst. Das kann mehrheitlich IOT-Geräte betreffen, die du bei deiner Kanalwahl beachten mußt.
Das ist ein Spezialfall, der aber schnell zu grauen Haaren führen kann. Vor allem wenn man mit Soetwas überhaupt nicht rechnet.
 
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