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Windows 10: Messaging Everywhere wird durch Skype-Zwang ersetzt

Für das Windows 10 Anniversary Update war ein neues, sehr cooles Feature vorgesehen, das mit “Messaging Everywhere” bezeichnet wird: Am Phone empfangene Text-Nachrichten können am PC gelesen und auch beantwortet werden. In den Insider-Versionen war diese Funktion bereits enthalten und wurde fleißig genutzt. Von für eine Vorab-Version üblichen Zuverlässigkeitsproblemen abgesehen ist mir dazu nur begeistertes Feedback zu Ohren gekommen.

Die Begeisterung brachte jemanden bei Microsoft auf eine geniale Idee: Lasst uns das nicht als Betriebssystem-Funktion umsetzen. Lasst uns doch stattdessen die Leute zwingen, Skype zu nutzen, wenn sie diesen Komfort genießen wollen.

Gesagt, getan: Messaging Everywhere fliegt aus dem Anniversary Update raus und wird eines fernen, noch nicht bekannten Tages in Skype integriert.

Offiziell liest sich das in der Ankündigung der aktuellen Insider-Build natürlich anders. Messaging Everywhere sei toll, aber man könne es “noch besser machen”, wenn man es in Skype integriert. In den kommenden Monaten werde man weitere Infos dazu mitteilen.

Als ob jemals irgendetwas besser funktioniert hätte, wenn es in Skype untergebracht war. Die Motivation ist hier nur allzu offensichtlich. Man hat endlich mal wieder ein cooles Messenger-Feature gefunden, und nun versucht man durch Zwang, Skype wieder etwas stärker in den Fokus zu stellen. Zwang fühlt sich aber niemals gut an und führt zu Ablehnung, niemand sollte das besser wissen als Microsoft.

Das ist eine selten dämliche Entscheidung.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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