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NuAns Neo: Bisher verhaltenes Interesse an Kickstarter-Finanzierung

Das Windows 10 Mobile Smartphone NuAns Neo hatte wegen seines außergewöhnlichen Designs verhältnismäßig viel Aufsehen in der Windows-Welt erregt. Der japanische OEM wollte das Neo nur in Japan verkaufen, inzwischen hat man sich auch für einen Vertrieb in den USA entschieden. Weil auch aus anderen Teilen der Welt viele Fans lautstark Interesse bekundeten, hat man eine Kickstarter-Kampagne aufgesetzt.

Eine tolle Idee, denn ein kleiner OEM kann nicht mal eben auf eigenes Risiko mehrere tausend Geräte produzieren, ohne dabei seine Existenz aufs Spiel zu setzen. Man hat mit viel Liebe eine Kickstarter-Seite aufgesetzt, auf der das Gerät in allen Variationen und mit all seinen Vorzügen vorgestellt wird. Für 250 Dollar, also deutlich unter dem offiziellen Preis von 399 Dollar, kann man sich ein NuAns Neo reservieren.

Das Kampagnen-Ziel liegt bei bescheidenen 725.000 Dollar, es müssen sich also weltweit nicht mal 3.000 Interessenten finden. Unter Berücksichtigung der Kosten für internationale Logistik und dem bürokratischen Aufwand für die Zulassung in den einzelnen Märkten dürfte das unter dem Strich für NuAns ein Nullsummen-Spiel sein.

Seit Freitag läuft die Kickstarter-Kampagne, wegen des Teamtreffens von Dr. Windows hatte ich keine Gelegenheit, zeitnah darüber zu berichten.

Das gibt mir aber jetzt die Gelegenheit, nach zwei Tagen mal drauf zu schauen und festzustellen: Ein fulminanter Start sieht leider anders aus. Rund 270 Unterstützer haben bislang 77.000 Dollar zusammen getragen. Bezogen auf die Laufzeit bis zum 9. August könnte man sagen, dass man damit absolut im Plan liegt, allerdings hätte ich aufgrund der medialen Aufmerksamkeit damit gerechnet, dass sich in den ersten paar Tagen deutlich mehr Unterstützer finden.

Ich sage ganz ehrlich: Ich finde das Gerät sehr spannend und schaue es auch gerne an, aber ich muss selbst nicht unbedingt eines haben. Vermutlich geht es vielen Leuten ähnlich, darum hatte NuAns den richtigen Riecher, aufgrund der vielen “will ich haben Rufe” nicht in Euphorie zu verfallen.

Der Zeitpunkt ist natürlich denkbar ungünstig. 250 Dollar sind rund 224 Euro, dafür wird man bald das Lumia 950 kaufen können. Und für ein System, das zwar weiter entwickelt wird, bei dem aber trotzdem niemand so recht sagen kann, wo die Reise hingeht, ist selbst das noch eine Art Glücksspiel.

Ich drücke trotzdem die Daumen, dass NuaAns für sein Engagement belohnt wird und das Ziel erreicht wird.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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