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Microsoft stellt die Connected Vehicle Platform vor – Nissan und BMW sind erste Partner

Die Automobilindustrie steht vor dem spannendsten Umbruch in ihrer Geschichte, sowohl was die Fahrzeuge selbst als auch deren Innenleben angeht. Visionen vom superintelligenten, selbstfahrenden Auto werden uns beinahe täglich serviert. Die Einen finden das spannend, die Anderen befremdlich. Vor allem in einem Autoliebhaber-Land wie Deutschland, wo man oft auch des Autofahrens wegen Auto fährt, wird es das selbstfahrende Auto besonders schwer haben.

Aber keine Sorge, selbst die Unternehmen, die in Zukunft ihr Geld damit verdienen wollen und dementsprechend optimistisch sind, planen mit moderaten Zahlen. Sie gehen davon aus, dass im Jahr 2030 der Anteil der selbstlenkenden Fahrzeuge auf unseren Straßen bei 15 Prozent liegen wird. Obwohl, wenn ich recht überlege…jedes sechste Auto, und das schon 13 Jahren…so moderat ist das eigentlich gar nicht. Immerhin jeder zehnte Fahrer soll bis 2020 das eigene Lenkrad gegen das eines Carsharing-Dienstes tauschen.

Der eigentlich spannende Punkt – und da kommen wir nun zu Microsofts „Connected Vehicle Platform“ (CVP), die in diesem Jahr durchstarten soll: Es wird erwartet, dass 9 von 10 Autos, die im Jahr 2020 verkauft werden, vollständig vernetzt sind. Alle bis hier hin genannten Zahlen entstammen der Ankündigung im offiziellen Microsoft Blog.

Die Strategie der Connected Vehicle Platform ruht auf fünf Säulen:

Telematik: Verbesserte Fahrzeugdiagnose, Frühwarnsysteme für Defekte, Verlängerung von Wartungsintervallen etc.

Produktivität: Integration von Diensten wie Skype, Office 365 und natürlich Cortana

Fahrassistenz-Systeme: Der Übergang vom gesteuerten zum selbst lenkenden Fahrzeug ist fließend. Nach und nach werden immer mehr Systeme integriert, die den Fahrer unterstützen.

Navigation: Kombination verschiedener Datenquellen in Echtzeit für eine optimale, dynamische Routenführung.

Customer Insights: Damit ist gemeint, dass die Autohersteller mehr über ihre Kunden und deren Vorlieben und Gewohnheiten erfahren, was die zielgerichtete Weiterentwicklung ermöglicht.



Viele spannende Themenfelder, die Microsoft nicht alleine abdecken kann und will. Darum ist man mit einem ganzen Netzwerk aus Partnern auf der CES vertreten – siehe dazu den separaten Bericht.

Bezüglich der Integration von Cortana hat Microsoft mit Nissan und BMW zwei Partner vorgestellt. Weitere werden im Lauf des Jahres 2017 folgen. Bei der Realisierung der Vision von Cortana als einer digitalen Assistentin, die weder an ein bestimmtes Gerät oder eine bestimmte Plattform gebunden ist, sondern uns omnipräsent umgibt, ist das Auto natürlich ein besonders wichtiger Ort.

Die vollständige Keynote von Nissan steht zum nachträglichen Anschauen auf YouTub0 bereit, der Cortana-Teil beginnt etwa bei Minute 38:


Link zum Video

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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