Am Puls von Microsoft

Ein kurzer Switch zu Nintendo

Nach einer Woche mit der Nintendo Switch komme ich zu einer anderen Einschätzung als Dirk kurz nach der Präsentation im Januar. Ich bin jetzt seit einer Woche im Besitz einer Nintendo Switch (irgendwie muss ich immer alle Neuheiten ausprobieren) und vom Konzept vollkommen überzeugt.
Ich würde sogar so weit gehen und mir ein ähnliches Gerät von Microsoft wünschen – eigentlich wünsche ich mir schon seit Jahren eine mobile Xbox, bisher leider erfolglos.
Einige von euch werden jetzt umgehend auf das Smartphone verweisen, welches für viele Spieler eine mobile Spielkonsole ist. Aber genau hier kommt Nintendo mit der Switch ins Spiel – die Switch bringt nämlich vollwertige Konsolenspiele auf ein mobiles Gerät und wer will, kann das gleiche Spiel auch zu Hause vor dem Fernseher in „Full HD“ Auflösung genießen. Das ist das Switch Prinzip und das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Ich möchte einfach nicht immer im Wohnzimmer sitzen um mal eben ein wenig zu zocken, sondern gerne auch mal im Arbeitszimmer oder auf der Terrasse.

Die Switch ist dabei sicherlich (noch) nicht perfekt, so meckern viele Gamer über die aus ihrer Sicht unzureichende Hardware – ganz ehrlich, nicht die Hardware macht ein gutes Spiel. Hier ist das neue Zelda sicherlich ein Vorzeigetitel, der zeigt, dass auch auf vergleichbarer schwächerer Hardware erstklassige Spielewelten entstehen können.

Nintendo hat jedoch beim Betriebssystem noch viel Luft nach oben, so gibt es keine Zusatzdienste, wie Netflix oder Amazon Video – auch ein Browser wird noch vermisst, dabei bietet sich der kleine Touchscreen doch gerade für einen kleinen Abstecher ins Web an. Diese spartanische Ausstattung bietet aber auch den Vorteil, dass die Steuerung sehr schnell und übersichtlich ist. Wenn ich an den „Day One“ der Xbox One zurückdenke, war das Dashboard zunächst auch noch sehr übersichtlich und es gab nur sehr wenige Zusatzapplikationen.

Größter Kritikpunkt aus meiner Sicht ist der Mangel an wirklich guten Spielen. Zelda macht da die Ausnahme. Nintendo vernachlässigt allerdings die klassische Nintendozielgruppe, Kinder im Alter von 6– 12, sträflich. Kein Mario, kein Pokemon – das ist wirklich enttäuschend. Wie immer wird der Erfolg einer Konsole von den Spielen abhängen, der Start scheint geglückt, so meldet der Hersteller, dass die Switch der erfolgreichste Konsolenstart aller bisherigen Nintendokonsolen geglückt sei, damit das so bleibt, muss jetzt dringend gute Software her.

Als treuer Xbox Spieler ist die Nintendo Konsole sicherlich kein Ersatz, aber eine schöne und nützliche Ergänzung. Ich persönlich habe bisher noch nie an den Kauf einer Playstation gedacht (dafür sind sich die Xbox und die Playstation zu ähnlich) , aber das Konzept der Switch hat mich vom ersten Moment an überzeugt.
Die Switch ist im Konsolensektor das, was Microsoft mit Continuum für Smartphones schaffen will – ich bin schon jetzt gespannt, wer in fünf Jahren noch im Rennen ist.

Über den Autor

Stephan Wilms

Stephan Wilms

Technikbegeisterter Zahnarzt aus Straubing mit einer Vorliebe für Microsoft-Produkte.

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