Neue Features, Werbeoffensive: outlook.com rüstet sich für die nächste Milliarde Email Nutzer

Konzipiert für die nächste Milliarde Email Nutzer – mit dieser vollmundigen Ankündigung startet Microsoft in dieser Woche eine breite Offensive für seinen Dienst outlook.com. Bereits in der letzten Woche wurde ein Update ausgerollt, welches diverse neue Funktionen bringt – Details dazu können hier nachgelesen werden.
Nun zündet Microsoft die nächste Stufe und möchte sowohl Gmail-Nutzer als auch die Hotmail-Bestandskunden zum Umstieg bewegen. Zu diesem Zweck verzichtet Microsoft aktuell darauf, die Werbeflächen innerhalb von Hotmail mit externem Content zu belegen, sondern benutzt diese für auffällige Einladungen zum Umstieg auf outlook.com.

Stichwort Werbung: Ich durfte letzte Woche im kleinen Kreis an einem ‘Roundtable’ zu outlook.com mit David Law von Microsoft teilnehmen – dort wurde unter anderem mit einem kleinen Seitenhieb auf Gmail gesagt, dass Microsoft nie auf die Idee käme, auf den Kontext einer E-Mail zugeschnittene Werbung zu zeigen.
80 Prozent aller Gmail-Nutzer, die man zur Teilnahme an einer Studie eingeladen hatte, gaben anschließend an, auf outlook.com umsteigen zu wollen – und tatsächlich wäre jeder dritte neue Nutzer ein direkter Gmail-Umsteiger, hieß es weiter. Zahlen, die man nicht prüfen kann und demnach glauben muss – oder auch nicht.
In einer englischen Anleitung erklärt Microsoft, wie man in fünf einfachen Schritten von Gmail auf outlook.com umsteigt. Bemerkenswert daran finde ich, dass die Anleitung so aufgebaut ist, dass der Gmail Account voll erhalten bleibt und der Rückweg genau so einfach ist. So soll die Hemmschwelle, den Microsoft-Service einfach mal auszuprobieren, gesenkt werden.

Hotmail und Outlook.com laufen weiter parallel
Für Hotmail-Umsteiger gestaltet sich der Umstieg auf outlook.com natürlich nochmal einfacher – sie müssen sich einfach nur die neue Anmelde-Adresse merken. Ihre Mailadresse können sie behalten, und auch alle anderen Inhalte werden ganz automatisch migriert. Alle wichtigen Infos für Hotmail-Umsteiger hält Microsoft auf dieser Seite zum Abruf bereit.
Wer vorerst bei Hotmail bleiben möchte, kann das allerdings auch tun. Auf Nachfrage erklärte mir David, dass es aktuell keine ‘Deadline’ für Hotmail gäbe, die beiden Dienste also auf absehbare Zeit parallel betrieben werden.

Skype-Integration in Vorbereitung
Mit einem der kommenden Updates wird es möglich sein, mit seinen Skype-Kontakten zu chatten und zu telefonieren. Einen Termin, wann diese Funktion zur Verfügung stehen wird, nannte man allerdings noch nicht. Die Sache scheint jedoch bereits recht weit gediehen zu sein, wie man am folgenden Screenshot erkennen kann.

Bald möglich: Skype-Anrufe aus der Web-Oberfläche von outlook.com

Bereits jetzt ist outlook.com mit den anderen Microsoft-Diensten wie SkyDrive oder den Office Web Apps verknüpft – aber auch externe Plattformen wie Twitter, LinkedIn, Facebook und Google können mit outlook.com verzahnt werden, so dass man beispielsweise seine Facebook-Kontakte auch im Adressbuch vorfindet oder aktuelle Meldungen von Twitter-Freunden direkt zu sehen bekommt.

Es ist – neben der wirklich schicken Oberfläche – einmal mehr diese neue Offenheit, die outlook.com sympathisch macht. Microsoft versucht die Leute nicht in irgendwelche proprietären Gefängnisse zu stopfen, sondern versucht seine Services eher als Dreh- und Angelpunkt zu etablieren, der aber an keine bestimmte Plattform gebunden ist. Die haben ihre Lektion offenbar gelernt.

Ganz frisch vom heutigen Tage ist noch die Meldung, dass seit gestern Nacht zwei neue Sicherheitsfunktionen für outlook.com ausgerollt werden: Die Unterstützung des DMARC-Standards sowie der Extended Validation Certificates (EV Certificates) – beide Verfahren dienen der Abwehr von Phishing-Mails und der besseren Identifizierung von gefälschten Email-Absendern und Phishing-Webseiten – Näheres dazu im Outlook-Blog.