Windows 10 S: Antworten auf viele Detailfragen

Anfang der Woche hat Microsoft die neue Windows-Version Windows 10 S vorgestellt. Während die grundsätzlichen Unterschiede schnell erklärt waren, gibt es weiterhin diverse Detailfragen. Ich saß gestern mit Microsoft zusammen und es wurde ausführlich über Windows 10 S diskutiert. Dabei traten ein paar interessante Details zu Tage, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Wofür steht das S?
Weil Windows 10 S im Kontext des Education-Events vorgestellt wurde, glauben nicht Wenige, das “S” steht für “School”. Offiziell aber steht der Buchstabe “S” für “Security and Superior Performance”. Damit soll ausgedrückt werden, dass Windows 10 S durch den Verzicht auf klassische x86-Executables besonders sicher ist und dauerhaft performant bleibt, weil das System nicht durch Installationsreste oder eine aufgeblähte Registry eingebremst wird.

Kann man Windows 10 S kaufen?
Einige Nutzer haben schon gefragt, ob sie Windows 10 S auch einzeln kaufen können, weil sie darin die optimale Lösung z.B. für Familienmitglieder sehen, die dann keinen “Unfug” mehr anstellen können.
Aktuell ist es nicht geplant, Windows 10 S separat zu vertreiben, es wird lediglich den OEMs zur Verfügung gestellt. Einzige Ausnahme: Über das Volumenlizenzprogramm für Bildungseinrichtungen steht Windows 10 S als Option zur Verfügung, damit können bestehende Geräte tatsächlich umgerüstet werden.

Ist Windows 10 S für OEMs kostenlos?
Nein, nicht grundsätzlich. Die Höhe der Lizenzgebühr orientiert sich an der Ausstattung bzw. am Verkaufspreis des Gerätes, mit dem es vertrieben wird. Genauere Informationen dazu gab es allerdings nicht.

Was kostet der Wechsel auf Windows 10 Pro?
Der deutsche Preis ist noch nicht eindeutig festgelegt. Der US-Preis von 49 Dollar soll aber analog auch für Deutschland gelten. Inkl. Steuern dürften das dann 55-60 Euro sein.

Kann man von Pro wieder auf Windows 10 S zurück?
Eine Frage, die mir tatsächlich schon auf diversen Kanälen begegnet ist: Angenommen, man wechselt zu Windows 10 Pro, weil zum Beispiel bestimmte Programme noch nicht im Store sind. Kann man dann auch wieder zurück?
Antwort: Nein. Der Wechsel zu Windows 10 Pro ist eine Einbahnstraße. Auf dem Surface Laptop beispielsweise führt der Weg zurück nur über ein Recovery-Image

Wann kommen die ersten OEM-Geräte mit Windows 10 S nach Deutschland?
Surface Laptop wird das erste Gerät mit Windows 10 S sein, und das wird vermutlich auch für einige Zeit so bleiben. Während für den amerikanischen Markt schon diverse Geräte angekündigt sind, werden sie bei uns wohl erst zum Weihnachtsgeschäft in größerer Zahl erscheinen.

Gibt es Ausnahmen für Treiber?
Nein. Auch Installations-Routinen für Treiber werden unter Windows 10 S geblockt. Die einizige Quelle für Hardware-Treiber ist Windows Update. Begründet wird das damit, dass auch die Treiber-Setups immer stärker dazu neigen, zusätzlichen Ballast zu installieren. Als Besitzer einer Nvidia-Grafikkarte und eines Epson-Druckers kann ich das aus leidvoller Erfahrung bestätigen.

Proaktiv gegen Begriffsverwirrung
Windows 10 S hat bei unbedarften Kunden durchaus das Potenzial, für Verwirrung zu sorgen. Damit diese genau wissen, was sie kaufen, investiert Microsoft derzeit sehr viel Aufwand, um das Verkaufspersonal im Einzelhandel entsprechend zu schulen (persönliche Anmerkung: Irgendwas mit kämpfen und Windmühlen).

Ein bisschen Windows 10 Cloud ist drin
Windows 10 S machte im Vorfeld der offiziellen Einführung unter dem Namen Windows 10 Cloud die Runde. Das war auch tatsächlich der interne Projektname. Ein bisschen Cloud steckt sogar drin: Sobald sich der Nutzer unter Windows 10 an OneDrive anmeldet, werden alle Nutzer-Bibliotheken (Dokumente, Bilder etc.) nach OneDrive synchronisiert.

Drei verschiedene Hinweise beim Versuch einer Programminstallation
Die Installation klassischer Anwendungen wird unter Windows 10 S blockiert, darauf wird der Anwender hingewiesen, sobald er eine Setup-Routine startet. Es gibt drei verschiedene Popups: Existiert das entsprechende Programm als App im Store, wird ein direkter Link zu dieser App angezeigt. Ist das nicht der Fall, wird auf ähnliche Apps aus der selben Kategorie im Store verwiesen. Falls weder das Eine noch das Andere zutrifft, erscheint nur ein allgemeiner Hinweis. Alle drei Popups enthalten einen Link, der den Umstieg auf Windows 10 Pro einleitet, sofern der Nutzer diese Installation unbedingt ausführen möchte.

Noch mehr Infos zu Windows 10 S findet ihr in den folgenden Beiträgen:
Windows 10 S ist das, was ich immer wollte
Windows 10 S – Featurevergleich und häufige Fragen
Surface Laptop: Wechsel auf Windows 10 Pro auch in Deutschland kostenlos
Windows 10 S bildet die Basis für Microsofts Bildungspaket

Habt ihr weitere Detailfragen zu Windows 10 S?
Dann stellt sie gerne in den Kommentaren. Ich werde versuchen sie zu beantworten bzw. die entsprechenden Antworten einzuholen.