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Brad Sams: Wie die Zukunft von Windows 10 Mobile (noch) aussehen könnte

Wenn es um Windows 10 Mobile geht, ist die Microsoft-Community ja bereits leidgeprüft. Nachdem sich Microsoft selbst bis heute in der Öffentlichkeit weitestgehend bedeckt zeigt, was die Zukunft ihres mobilen Ablegers anbelangt, hat euch Martin am Montag vergangener Woche bereits in einem exklusiven Artikel gezeigt, wie Microsoft bei den Business-Kunden auf Werbetour geht, um seine Vision vom One Windows zu verdeutlichen. Brad Sams, ein anerkannter Microsoft-Experte und Autor bei Thurrott.com, hat nun in der letzten Ausgabe seines Podcasts „The Sams Report“ vom vergangenen Freitag eine weitere interessante Theorie aufgestellt (ab Minute 20), wie aus Windows 10 on ARM einmal der legitime Nachfolger von Windows 10 Mobile werden könnte.

Konkret stellt er dabei eine Verbindung zu einem neuen Service namens Digits her, den T-Mobile USA vor kurzem in den Vereinigten Staaten gelauncht hat. Dieser basiert darauf, dass man wie bisher für eine Telefonnummer bezahlt, allerdings kann dann aufgrund der Speicherung in der Cloud jedes kleinere Device mit Windows 10 on ARM, was man bei sich trägt, direkt als Smartphone mit allen Vorteilen genutzt werden. Ein Wechsel der Simkarte wäre dann nicht mehr notwendig und man könnte sich theoretisch irgendein Device mit Windows 10 on ARM schnappen, was gerade rumliegt und damit ohne Hindernisse telefonieren, als wäre es sein eigenes.

https://www.youtube.com/watch?v=Sye_M5XOyVs

Gleichzeitig sollen die neuen Devices alle Vorteile von Continuum ausnutzen können. Das letzte große Problemkind, den AppGap, will Microsoft unter anderem mit den Progressive Web Apps angehen. Das entsprechende Verfahren mit dem PWA Builder hatte ich euch in diesem Artikel bereits näher vorgestellt.

Sofern es sich hierbei wirklich um die neue Mobilstrategie handelt und Microsoft aus Windows 10 on ARM wirklich auf diese Weise den Nachfolger von Windows 10 Mobile machen möchte, wird mit ziemlicher Sicherheit auch das ominöse Surface Phone, was immer wieder durch die Community geistert, darauf basieren. Ob es so kommt, wird man sehen müssen, aber Brad Sams hat in der Regel eine ziemlich gute Trefferquote bei sowas und posaunt sowas auch nicht einfach so heraus. Auf lange Sicht glaube ich auch, dass Microsoft mit diesem Konzept auch wieder einen Schritt in den Consumermarkt wagen könnte. Die entsprechende Zusage für den Business-Sektor gilt bekanntlich nur für Windows 10 Mobile und in einer Welt, wo man seinen täglichen PC letztlich mehr und mehr in der Hosen- oder Handtasche mit sich herumträgt, hätte Microsoft hier auf mittelfristige Sicht einen Vorteil, den eigentlich nur Google langfristig mit Projekten wie Fuchsia im Visier hat. Dass man in Redmond mit Technologien wie der Universal Windows Platform, Microsoft Azure oder dem Microsoft Graph die entsprechenden Waffen schon teilweise im eigenen Arsenal weiß, ist jedenfalls unbestritten.

Kommende Woche startet die Computex 2017 in Taipeh. Wie MSPoweruser berichtet, werden Microsoft und Qualcomm dort auch über weitere Fortschritte bei Windows 10 on ARM berichten. Vielleicht wissen wir ja dann schon mehr.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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