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Fremd gegangen: Honor 9 in Deutschland vorgestellt

Was tut man, wenn man eigentlich ein Windows-Boy ist, sich gleichzeitig aber auch sehr für coole Smartphones interessiert und gerne mal wieder darüber schreiben möchte? Richtig, man geht fremd. Also bin ich am Dienstag der Einladung von Honor nach Berlin gefolgt, um der Deutschlandpremiere des Honor 9 beizuwohnen. Honor ist bekanntlich die Budget-Marke von Huawei, die sich selbst inzwischen im Premium-Segment sehen.

Honor ist traditionell der “Zweitverwerter” der Komponenten, die zuvor in den Flaggschiffen von Huawei verwendet wurden. Von veraltet traue ich mich da nicht wirklich zu sprechen, denn der Kirin 960, der auch im Mate 9 und P10 steckt, gehört nach wie vor zu den schnellsten Chips , und er macht auch dem Honor 9 ordentlich Beine.

Überraschungen gab es bei der Präsentation keine mehr, das Honor 9 war ja vor zwei Wochen bereits in Asien vorgestellt und davor ausführlichst geleakt worden. Wer sich grundsätzlich für Android-Smartphones interessiert, kennt die Specs sicher schon, aber der Vollständigkeit wegen gehören sie hier natürlich hin:

5,15 Zoll FullHD Display
Huawei Kirin 960 CPU
4 GB RAM
64 GB Speicher
Dual SIM oder MicroSD-Erweiterung
Kamera: 8 MP vorne, 12 MP/20MP hinten
Akku: 3.200 mAh
Farben: Glacier Grey, Sapphire Blue, Midnight Black
Maße: 147,3×70,9×7,45mm
Gewicht: 155 Gramm
Betriebssystem: Android Nougat mit EMUI 5.1

Der einzige Unterschied zum Huawei P10 ist, dass der Kamera das Leica-Branding fehlt. Die Vermutung liegt nahe, dass sie dennoch identisch ist. Da mein Sohn ein P10 besitzt, werden wir mal ein paar Vergleichsfotos anfertigen.

Das Honor 9 geht für 429 Euro UVP an den Start, bis zum 11. Juli gibt es allerdings eine Cashback-Aktion, in deren Rahmen 30 Euro erstattet werden. Wer direkt bei Honor kauft, erhält außerdem den neuen Fitness-Tracker, das Band 3 (ja, das heißt wirklich so), kostenlos dazu, muss allerdings Lieferzeit in Kauf nehmen, während diverse Onlinehändler das Honor 9 sofort ab Lager liefern.

Erste Eindrücke: Das Honor 9 sieht superschick aus und das Display ist trotz “nur” FullHD-Auflösung erste Sahne. Wenn die Kamera sich tatsächlich nicht oder nur wenig vom P10 unterscheidet, dann ist das Preis-/Leistungsverhältnis wirklich fabelhaft. Geräte wie das Honor 9 werfen die berechtigte Frage auf, warum man heutzutage noch mehr als 400 Euro für ein Smartphone ausgeben sollte? Außer Prestige fallen mir da beinahe keine Gründe mehr ein.

Ich habe in den letzten Monaten einige Smartphone-Präsentationen gesehen, und alle hatten mit dem selben Problem zu kämpfen: Es musste eine Geschichte erzählt werden, die es nicht gibt. Die Entwicklung ist an einem Punkt angelangt, an dem es keine großen Sprunge mehr gibt, und mit “alles ist ein bisschen besser” reißt man niemanden mehr vom Sitz. Wer richtig viel Geld haben möchte, muss sich irgendwelche Pseudo-Innovationen einfallen lassen. Diese Sorge haben Marken wie Honor nicht. Sie stellen sich hin, zeigen ihr neues Gerät und sagen: Guck mal, hat alles, was auch ein Top-Smartphone hat, sieht schick aus und ist außerdem günstig – bitte greifen sie zu.

Wenn ihr Fragen zu dem Gerät habt, immer her damit.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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