Student entschlüsselt: So werden Skype-Nutzer in China abgehört

Jeffrey Knockel, Student an der Universität von New Mexico, hat die in der chinesischen Skype Version versteckten Bespitzelungsfunktionen aufgedeckt. In China kommt eine abgewandelte Form mit dem Namen TOM-Skype zum Einsatz, die Microsoft in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationsanbieter TOM Online entwickelt hat.
Tom-Skype enthält eine Überwachungsfunktion, die Chat-Nachrichten auf bestimmte Stichworte wie z.B. ‚Amnesty International‘ überwacht. Sobald ein solches Wort gefunden wird, erfolgt die Übertragung der gesamten Kommunikation an die Server von TOM Online, von wo aus sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an die chinesischen Behörden weiter geleitet wird.
Da auch TOM-Skype das Standard-Skype-Protokoll nutzt, werden auf diese Weise auch Nutzer abgehört, die das reguläre Skype benutzen und mit einem Nutzer von TOM-Skype kommunizieren.
Was sagt Microsoft dazu?
Geht uns nichts an, dafür ist TOM Online zuständig.
Dafür habe ich nur ein Wort: Ekelerregend!
Eine angemessene Reaktion wäre es jetzt, dass auf der ganzen Welt niemand mehr Skype benutzt, bis Microsoft dem Dreckspack in der chinesischen Regierung klar macht, dass man dieses schmutzige Spiel nicht länger mitspielt.
Funktioniert natürlich nicht – und was sind schon Menschenrechte, wenn es ums Geldverdienen geht. Und da sind sich ja alle Wirtschaftsunternehmen gleich. Trotzdem sollte man, wann immer solche Geschichten ans Licht kommen, so fest als möglich draufhauen.
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Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!