Peinliches Windows 8 Getrolle: Samsung macht sich weiter lächerlich

Hätte er gesagt „Windows 8 steht bei der Benutzer-Akzeptanz genau so schlecht da wie Vista“, dann hätte ich ihm Recht gegeben, denn das lässt sich ja nun nicht wegdiskutieren. Während Vista aber echte technische Probleme hatte – Ressourcenhunger, schlechte Treiber, massenhaft inkompatible Software – gibt es an Windows 8 technisch kaum etwas auszusetzen. Das schlechte Image kommt durch die Design-Änderungen, die vielen Nutzern nicht schmecken.
Ob es – wie Samsung behauptet – an Windows 8 liegt, dass der PC-Markt weiterhin rückläufig ist? Das glaube ich ganz bestimmt nicht. Und wer sich erhofft hatte, die PC-Verkäufe könnten durch Windows 8 signifikant ansteigen, der muss so blöd sein, wie ich es vor zwei Jahren war. Damals habe ich nämlich auch noch gelacht, als es hieß: Der PC stirbt.
Habe ich seinerzeit für völlig unmöglich gehalten, inzwischen bin ich zwei Schritte weiter und sage: Der PC stirbt nicht, er ist bereits tot. In ein paar Jahren werden nur noch Hardcore-Gamer und Leute, die beruflich einen PC benötigen, einen solchen besitzen. Kein Windows 8, kein Windows 9 und kein Windows Blue werden diese Entwicklung aufhalten.
Windows 8 ist also schuld, dass Samsungs Windows-Geschäfte schlecht laufen. Das mag zum Teil vielleicht sogar richtig sein – aber vielleicht sollte sich Samsung auch mal fragen, wie sie sich selbst darstellen? Da präsentiert man zur IFA 2012 stolz und vor allen anderen Herstellern ein Windows Phone, liefert es aber nicht. Da sagt man bei Windows RT erst Hü und ein paar Monate später wieder Hott – auf sich darauf anschließende Kritik reagiert man mit einem weichgespülten und halbherzigen Larifari-Statement.
Sieht so die Strategie für eine Plattform aus, auf die man baut? Wohl kaum, zumal Samsung ja inzwischen ohnehin quasi eine reinrassige Android-Company geworden ist.
Ich hatte es ja vor ein paar Tagen schon geschrieben: Warum lässt Samsung das Windows-Geschäft nicht einfach sein? Das, was vom PC-Geschäft in ein paar Jahren noch übrig sein wird, muss sowieso auf weniger OEMs verteilt werden, damit es für den Einzelnen profitabel bleibt. Ich hab da jetzt auf jeden Fall einen Top-Kandidaten für den Spitzenplatz auf der Streichliste.
Quelle: Korea Times
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!